"Sein Spiel ist so wahr, so reich"
Alfred Brendel ist nicht nur Pianist, sondern auch Essayist und Dichter. Anlässlich seines 85. Geburtstages würdigen Pierre-Laurent Aimard und Michael Krüger den schreibenden Musiker.
Alfred Brendel gilt als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Pianisten - am 5. Januar wird der österreichische Ausnahme-Künstler 85 Jahre alt. Der französische Pianist Pierre-Laurent Aimard würdigte anlässlich Brendels Geburtstag das Lebenswerk seines Kollegen im Deutschlandradio Kultur:
"Sein Spiel ist so wahr, so reich, es hat, glaube ich, alle Dimensionen (...) Es war ein unglaubliches emotionelles Potenzial in seinem Spiel. Aber man konnte der Klarheit seiner Vision und seines Nachdenkens folgen. (...) Er hat uns die Stücke unglaublich erzählt."
Brendel habe die Fähigkeit gehabt, "Geschichten auf eine fantastische Weise zu erleben", so Aimard.
Michael Krüger, langjähriger Verleger der Gedichte des Pianisten und Laudator beim Ernst-von-Siemens-Preis, würdigte insbesondere das literarische Werk des Musikers (das gesamte Interview hier Nachhören).
Bekannt wurde der Musiker und Schriftsteller vor allem mit seinen Interpretationen von Beethoven, Schubert und Mozart. Für seine Aufnahmen bekam Brendel mehrfach den Deutschen Schallplattenpreis. Außerdem ist er unter anderem Träger des Herbert-von-Karajan-Preises, des Robert-Schumann-Preises und der Goldenen Mozartmedaille der Stiftung Mozarteum.