Zum 60. Geburtstag

Documenta-Archiv in Kassel feierlich übergeben

Eine Kunst-Zeitung hängt am 09.07.2015 in den Räumen des Documenta-Archivs in Kassel (Hessen). Zum 60. Geburtstag der Documenta am 15. Juli wird das Documenta-Archiv an die Documenta GmbH übergeben, die von Kassel und dem Land Hessen getragen wird. Es soll später ein interdisziplinäres Institut werden.
Eine Kunst-Zeitung in den Räumen des Documenta-Archivs © dpa / Uwe Zucchi
Gerd Mörsch im Gespräch mit Gabi Wuttke · 15.07.2015
Auf Drängen von Arnold Bode wurde 1961 das Documenta-Archiv gegründet. Seitdem hat es die Stadt Kassel getragen. Doch mit dem Jubiläumstag ist das von Gerd Mörsch geleitete Archiv an die Documenta und die Museum Fridericianum GmbH übergeben worden.
Das Kasseler Documenta-Archiv geht zum 1. Januar 2016 an die Documenta GmbH über. Hessens Kunstminister Boris Rhein (CDU) und Kassels Oberbürgermeister Bertram Hilgen (SPD) unterzeichneten am Mittwoch zum 60. Geburtstag der Weltkunstschau eine entsprechende Vereinbarung. Das 1961 gegründete Archiv besitzt eine der bedeutendsten Spezialbibliotheken zur Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts.
Das Budget wird jetzt verdoppelt
Von einem "Geburtsfehler" bei der Gründung sprach der Archivleiter Gerd Mörsch im Deutschlandradio Kultur. "Jetzt nach vielen Jahrzehnten hat man sich endlich entschieden, die Trägerschaft des Documenta-Archivs eben auf zwei breite Schultern, die Stadt Kassel und das Land Hessen, zu verteilen", sagte er. Die entscheidende Nachricht sei dabei, dass nun auch das Budget verdoppelt werde und in Zukunft eine Million Euro für das Archiv zur Verfügung stehe.
Ziel ist ein Documenta-Institut
"Das große Ziel ist das sogenannte Documenta-Institut", sagte Mörsch. Deshalb gebe es schon seit 2013 eine Documenta-Professur, die von der jetzigen Gastdozentur ausgebaut werden soll. Auch dafür werde das Land Hessen Geld zur Verfügung stellen. Damit werde die bisherige Forschung an der Kasseler Universität und Kunsthochschule "quasi den intellektuellen Hintergrund bilden und das Archiv die Schublade", wo sich die Wissenschaftler dann bedienen könnten.
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