Zu vorsichtiger Juan Diego Flórez
Einige Schwächen zeigte die Aufführung von Guiseppe Verdis "Rigoletto" in der Dresdener Semper Oper. Das Orchester unter Generalmusikdirektor Fabio Luis verschleppte Tempi. Und auch der peruanische Startenor Juan Diego Flórez konnte nicht richtig überzeugen. Der Belcanto betrat als Herzog von Mantua im dramatischen Fach Neuland und sang seine Arien zu vorsichtig.
In einer kalten, schwarzen Palastarchitektur verspottet der bucklige Hofnarr Rigoletto die Hofgesellschaft des Herzogs ohne Rücksicht auf Verluste. Diese Tiermenschen mit Vogel- und Insektenköpfen sind vor den Nachstellungen des skrupellosen Zynikers nirgends sicher und planen schon lange die Demütigung des verhassten Lieblings, des unangreifbaren Herrschers.
Noch weiß keiner, dass die junge Frau, die Rigoletto in seinem Haus streng abschirmt, nicht seine Geliebte ist, sondern seine Tochter. Ihr Schlafzimmer befindet sich auf halber Bühnenhöhe, in der großen Liebesszene mit dem Herzog, der sich als mittelloser Student ausgibt, scheint ein romantischer Sternenhimmel auf, doch das Glück des verliebten Mädchens dauert nicht lange. Wenige Minuten später wird sie von den Höflingen entführt, um sie dem entzückten Herzog zur Entehrung zu überreichen.
Im praktikablen Bühnenbild von Raimund Bauer erzählt der Regisseur Nikolaus Lehnhoff routiniert die Geschichte, wie sie im Opernführer steht. Wenig ist zu spüren von seinem Geschick, Opernfiguren psychologisch zu durchleuchten und dennoch eine starkompatible Inszenierung abzuliefern.
In Dresden jedoch wird recht beharrlich an der Rampe gestanden, wo sich vor allem der peruanische Startenor Juan Diego Flórez sich sichtlich am wohlsten fühlt. Den selbstverliebten Herzensbrecher, den nichts anderes kümmert als sein persönliches Wohlergehen, nimmt man ihm so allerdings fraglos ab. Sein Auftritt war mit besonderer Spannung erwartet worden, gilt Flórez doch als derzeit versiertester Belcanto-Tenor und weltweit gefeierter Star, der sich nun auch an das dramatischere Repertoire herantraut. Dort fühlt er sich aber musikalisch spürbar noch nicht recht zu Hause, geht die Arien sehr vorsichtig an und bleibt ihnen in der Gestaltung auch einiges schuldig.
Der Dresdner Generalmusikdirektor Fabio Luis ist seinen Sängern jedoch kein besonders hilfreicher Begleiter. Immer wieder nimmt er mit verschleppten Tempi die Dramatik aus der Geschichte, alle Beteiligten müssen sich immer wieder überlegen, wann sie möglichst unauffällig atmen können, statt gemeinsam Musik zu machen.
So klappern die Ensembles öfter mal gefährlich, bleibt die Präzision zwischen Orchestergraben, in dem sich die Staatskapelle auch bemerkenswert viele Fehler leistet, regelmäßig auf der Strecke. Feinarbeit scheint Luisi und die Musiker gleichermaßen wenig zu interessieren.
Trotz aller Widrigkeiten liefert Diana Damrau als die rein liebende Gilda perfekten Gesang, gestaltet feine Koloraturen und macht die unverstandene junge Frau glaubwürdig. Auch Željko Lučić bringt als Rigoletto beachtliche baritonale Wucht ins Spiel, besonders beeindruckend ist der junge Bass Georg Zeppenfeld als Sparafucile.
In der Publikumsgunst konnte der glücklose Dresdner Intendant Gerd Uecker mit dieser Premiere immerhin die Scharte einer bis auf Othmar Schoecks Kleist-Oper "Penthesilea" weitgehend verunglückten Spielzeit ein wenig auswetzen. Das Publikum feierte die Sänger fein abgestuft aber insgesamt begeistert die Sänger und ließ auch den Regisseur weitgehend unbehelligt davon kommen.
Um wieder in die Reihe der bedeutenden Opernhäuser vorzustoßen reicht es allerdings nicht aus, einmal im Jahr internationale Stars zu versammeln.
Noch weiß keiner, dass die junge Frau, die Rigoletto in seinem Haus streng abschirmt, nicht seine Geliebte ist, sondern seine Tochter. Ihr Schlafzimmer befindet sich auf halber Bühnenhöhe, in der großen Liebesszene mit dem Herzog, der sich als mittelloser Student ausgibt, scheint ein romantischer Sternenhimmel auf, doch das Glück des verliebten Mädchens dauert nicht lange. Wenige Minuten später wird sie von den Höflingen entführt, um sie dem entzückten Herzog zur Entehrung zu überreichen.
Im praktikablen Bühnenbild von Raimund Bauer erzählt der Regisseur Nikolaus Lehnhoff routiniert die Geschichte, wie sie im Opernführer steht. Wenig ist zu spüren von seinem Geschick, Opernfiguren psychologisch zu durchleuchten und dennoch eine starkompatible Inszenierung abzuliefern.
In Dresden jedoch wird recht beharrlich an der Rampe gestanden, wo sich vor allem der peruanische Startenor Juan Diego Flórez sich sichtlich am wohlsten fühlt. Den selbstverliebten Herzensbrecher, den nichts anderes kümmert als sein persönliches Wohlergehen, nimmt man ihm so allerdings fraglos ab. Sein Auftritt war mit besonderer Spannung erwartet worden, gilt Flórez doch als derzeit versiertester Belcanto-Tenor und weltweit gefeierter Star, der sich nun auch an das dramatischere Repertoire herantraut. Dort fühlt er sich aber musikalisch spürbar noch nicht recht zu Hause, geht die Arien sehr vorsichtig an und bleibt ihnen in der Gestaltung auch einiges schuldig.
Der Dresdner Generalmusikdirektor Fabio Luis ist seinen Sängern jedoch kein besonders hilfreicher Begleiter. Immer wieder nimmt er mit verschleppten Tempi die Dramatik aus der Geschichte, alle Beteiligten müssen sich immer wieder überlegen, wann sie möglichst unauffällig atmen können, statt gemeinsam Musik zu machen.
So klappern die Ensembles öfter mal gefährlich, bleibt die Präzision zwischen Orchestergraben, in dem sich die Staatskapelle auch bemerkenswert viele Fehler leistet, regelmäßig auf der Strecke. Feinarbeit scheint Luisi und die Musiker gleichermaßen wenig zu interessieren.
Trotz aller Widrigkeiten liefert Diana Damrau als die rein liebende Gilda perfekten Gesang, gestaltet feine Koloraturen und macht die unverstandene junge Frau glaubwürdig. Auch Željko Lučić bringt als Rigoletto beachtliche baritonale Wucht ins Spiel, besonders beeindruckend ist der junge Bass Georg Zeppenfeld als Sparafucile.
In der Publikumsgunst konnte der glücklose Dresdner Intendant Gerd Uecker mit dieser Premiere immerhin die Scharte einer bis auf Othmar Schoecks Kleist-Oper "Penthesilea" weitgehend verunglückten Spielzeit ein wenig auswetzen. Das Publikum feierte die Sänger fein abgestuft aber insgesamt begeistert die Sänger und ließ auch den Regisseur weitgehend unbehelligt davon kommen.
Um wieder in die Reihe der bedeutenden Opernhäuser vorzustoßen reicht es allerdings nicht aus, einmal im Jahr internationale Stars zu versammeln.