Zeugen der Musikgeschichte
Seit Jahrzehnten reisen Musikenthusiasten nach Leipzig, um sich im Museum für Musikinstrumente in einer der weltgrößten Sammlungen einzigartige Zeugen aus knapp 500 Jahren Instrumentenbaukunst anzusehen. Lange Zeit waren jedoch die Räumlichkeiten des Museums mehr als dürftig: zu eng, schlecht klimatisiert und abgenutzt. Nun eröffnete nach fünfjähriger Bauzeit die erste Sektion des Museums der Universität Leipzig in neuen Räumen.
Eine Aufführung von Purcells Oper "Dido und Aenaeas" war das Eröffnungsgeschenk der Leipziger Musikhochschule Felix Mendelssohn Bartholdy an das frisch eröffnete Museum für Musikinstrumente in Leipzig. Staunend stehen die Besucher anschließend vor den Kostbarkeiten aus drei Jahrhunderten, deren Wert kaum zu schätzen ist, sagt Esther Fontana, die stolze Museumsdirektorin:
"Das kann man natürlich nicht. manchmal müssen wir Schätzwerte für Versicherungen angeben, dann haben wir natürlich schon Mühe .Also sehr schwer zu beziffern, aber vielleicht darf ich sagen: eine der wertvollsten Sammlungen überhaupt - durch diese Unikate. das ist schon ein Widerspruch, dass man Unikate in der Mehrzahl sagt. Das ist durch die Geschichte gekommen, da haben wir großes Glück gehabt, diese wertvollen Instrumente in einer Sammlung zu haben. Und ich denke, über so hohe Summen kann man nicht mehr sprechen."
Unschätzbar sind vor allem die Tasteninstrumente von Bartolomeo Cristofori - dem Stradivari des Klavierbaus. Darunter befindet sich der weltweit einzig original erhaltene Hammerflügel vom Erfinder der Hammermechanik.
Leuchtend rot thront die Rarität in einer der modernen und geschickt ausgeleuchteten Vitrinen. Doch gerade der Cristofori-Saal birgt noch mehr Schätze, sagt Caroline Weiss vom Musikinstrumentenmuseum und blickt auf die anderen Klaviere im Raum:
"Wir haben ja nicht nur den ältesten Hammerflügel der Welt, sondern wir haben auch noch Cembali, Spinette und Clavicorde von ihm und wenn man bedenkt, dass es auf der Welt nur zehn Stück gibt, und wir haben sechs davon, dann ist das sicher eine riesengroße Rarität. Und das sechste, das Clavicord, haben wir ja erst im letzten Jahr erwerben können, als Cristofori 350 Jahre alt geworden wäre."
Der Musikbegeisterte sollte Zeit mitbringen, denn erst beim näheren Betrachten offenbaren sich die Details vieler Exponate: kunstvolle Verzierungen, Schnitzereien, die Mechanik und sogar Ölbilder. Ein Cembalo ziert die Stadtansicht von Pisa, ein anderes ein Blumenstilleben aus dem 17. Jahrhundert.
Doch nicht nur Raritäten und Kunst gibt es zu entdecken - auch Kuriositäten: so ein dreigeteiltes, zusammenklappbares Reisecembalo, wie es auch Friedrich II. mit auf seine Feldzüge nahm, ein Nähkastenspinett so groß wie ein Laptop oder die zierlichen Tanzmeistergeigen, die von den Tanzlehrern an den Höfen in der Rocktasche getragen wurden.
Zu allen Instrumenten gibt es ausführliche Erklärungen und über eine Audiostation wählbare Musikbeispiele:
Die Musik kann man in Leipzig aber nicht nur passiv erleben. In einem Klanglabor darf sich der Besucher auch selbst als Musiker versuchen, wie die Mitarbeiterin des Museums Birgit Heise vorführt:
"Das ist die Steeldrum oder Trinidad-Drum, ein Instrument aus der Karibik, das ursprünglich aus alten Ölfässern gebaut wurde. Und der Deckel eines solchen Ölfasses enthält zahlreiche Beulen, und jede Beule ergibt einen anderen Ton. Bei den Besuchern ist das der Renner.
Die Orgel hat auch Vogelstimmen und eine ganze Reihe Register: Zungenpfeifen und Lippenpfeifen, so dass man sich hier lange aufhalten und studieren kann, wie so eine Orgel funktioniert und wie die Pfeifen aussehen und klingen."
Und für den Besucher dürfte es schwer fallen, sich loszureißen von Flexaton, einem Instrument aus der Filmmusik oder auch der Sprechenden Trommel aus Afrika. Daneben kann der Hobbypianist auch ein echtes Clavicord und ein gläsernes Klavier traktieren.
Seit 80 Jahren gibt es die Leipziger Instrumentensammlung, 1926 wurden mit Hilfe des Verlegers Henri Hinrichsen drei große Privatsammlungen von der Leipziger Alma mater aufgekauft. Die Uni verfügt damit als einziges Lehrinstitut über eine solche Fülle an wertvollen Studienobjekten.
Kehrt man vom Klanglabor zur Ausstellung zurück, kommt man durch ein weiteres Novum des neuen Museums, den Konzertsaal, der in Zukunft in Leipzigs Musiklandschaft eine wichtige Rolle spielen wird und schon bei der Museumseröffnung seine gute Akustik bewies.
Die Besucher stehen staunend vor den musikalischen Schätzen der Leipziger Sammlung, bewundern das Orgelpositiv aus dem frühen 16 Jh. ebenso, wie Krummhörner, reichverzierte Lang- und Knickhalslauten, Drehleiern und Dudelsäcke aus dem 17. Jahrhundert oder das älteste Clavicord der Welt.
"Das kann man natürlich nicht. manchmal müssen wir Schätzwerte für Versicherungen angeben, dann haben wir natürlich schon Mühe .Also sehr schwer zu beziffern, aber vielleicht darf ich sagen: eine der wertvollsten Sammlungen überhaupt - durch diese Unikate. das ist schon ein Widerspruch, dass man Unikate in der Mehrzahl sagt. Das ist durch die Geschichte gekommen, da haben wir großes Glück gehabt, diese wertvollen Instrumente in einer Sammlung zu haben. Und ich denke, über so hohe Summen kann man nicht mehr sprechen."
Unschätzbar sind vor allem die Tasteninstrumente von Bartolomeo Cristofori - dem Stradivari des Klavierbaus. Darunter befindet sich der weltweit einzig original erhaltene Hammerflügel vom Erfinder der Hammermechanik.
Leuchtend rot thront die Rarität in einer der modernen und geschickt ausgeleuchteten Vitrinen. Doch gerade der Cristofori-Saal birgt noch mehr Schätze, sagt Caroline Weiss vom Musikinstrumentenmuseum und blickt auf die anderen Klaviere im Raum:
"Wir haben ja nicht nur den ältesten Hammerflügel der Welt, sondern wir haben auch noch Cembali, Spinette und Clavicorde von ihm und wenn man bedenkt, dass es auf der Welt nur zehn Stück gibt, und wir haben sechs davon, dann ist das sicher eine riesengroße Rarität. Und das sechste, das Clavicord, haben wir ja erst im letzten Jahr erwerben können, als Cristofori 350 Jahre alt geworden wäre."
Der Musikbegeisterte sollte Zeit mitbringen, denn erst beim näheren Betrachten offenbaren sich die Details vieler Exponate: kunstvolle Verzierungen, Schnitzereien, die Mechanik und sogar Ölbilder. Ein Cembalo ziert die Stadtansicht von Pisa, ein anderes ein Blumenstilleben aus dem 17. Jahrhundert.
Doch nicht nur Raritäten und Kunst gibt es zu entdecken - auch Kuriositäten: so ein dreigeteiltes, zusammenklappbares Reisecembalo, wie es auch Friedrich II. mit auf seine Feldzüge nahm, ein Nähkastenspinett so groß wie ein Laptop oder die zierlichen Tanzmeistergeigen, die von den Tanzlehrern an den Höfen in der Rocktasche getragen wurden.
Zu allen Instrumenten gibt es ausführliche Erklärungen und über eine Audiostation wählbare Musikbeispiele:
Die Musik kann man in Leipzig aber nicht nur passiv erleben. In einem Klanglabor darf sich der Besucher auch selbst als Musiker versuchen, wie die Mitarbeiterin des Museums Birgit Heise vorführt:
"Das ist die Steeldrum oder Trinidad-Drum, ein Instrument aus der Karibik, das ursprünglich aus alten Ölfässern gebaut wurde. Und der Deckel eines solchen Ölfasses enthält zahlreiche Beulen, und jede Beule ergibt einen anderen Ton. Bei den Besuchern ist das der Renner.
Die Orgel hat auch Vogelstimmen und eine ganze Reihe Register: Zungenpfeifen und Lippenpfeifen, so dass man sich hier lange aufhalten und studieren kann, wie so eine Orgel funktioniert und wie die Pfeifen aussehen und klingen."
Und für den Besucher dürfte es schwer fallen, sich loszureißen von Flexaton, einem Instrument aus der Filmmusik oder auch der Sprechenden Trommel aus Afrika. Daneben kann der Hobbypianist auch ein echtes Clavicord und ein gläsernes Klavier traktieren.
Seit 80 Jahren gibt es die Leipziger Instrumentensammlung, 1926 wurden mit Hilfe des Verlegers Henri Hinrichsen drei große Privatsammlungen von der Leipziger Alma mater aufgekauft. Die Uni verfügt damit als einziges Lehrinstitut über eine solche Fülle an wertvollen Studienobjekten.
Kehrt man vom Klanglabor zur Ausstellung zurück, kommt man durch ein weiteres Novum des neuen Museums, den Konzertsaal, der in Zukunft in Leipzigs Musiklandschaft eine wichtige Rolle spielen wird und schon bei der Museumseröffnung seine gute Akustik bewies.
Die Besucher stehen staunend vor den musikalischen Schätzen der Leipziger Sammlung, bewundern das Orgelpositiv aus dem frühen 16 Jh. ebenso, wie Krummhörner, reichverzierte Lang- und Knickhalslauten, Drehleiern und Dudelsäcke aus dem 17. Jahrhundert oder das älteste Clavicord der Welt.