Zentralrat der Muslime verurteilt Gewalt im Iran

    Aiman A. Mazyek ist Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland bei einer Pressekonferenz in Berlin im Februar 2020
    Aiman A. Mazyek ist Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland © dpa/picture alliance - Abdulhamid Hosbas / Anadolu Agency
    28.09.2022
    Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) hat die Gewalt der iranischen Sicherheitskräfte gegenüber Demonstrierenden verurteilt. "Viele deutsche Muslime haben großen Respekt vor dem Mut der protestierenden Frauen auf iranischen Straßen", sagte der ZMD-Vorsitzende Aiman Mazyek dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Sie bangen um Demonstrantinnen und Demonstranten, die brutal von iranischen Sicherheitskräften niedergeknüppelt werden." Gleichzeitig warnte Mazyek davor, dass die Entwicklung im Iran hier dazu genutzt werde, "um erneut das Feindbild Muslim zu schüren und so Zwietracht zwischen Muslimen und Nichtmuslimen zu säen". Als Beispiel nannte er den Farbanschlag auf eine Moschee in Hamburg am Wochenende, bei dem ein 71-Jähriger leicht verletzt wurde. Die Frauenorganisation der Vereinten Nationen "UN Women" sagte den Frauen im Iran ihre Unterstützung zu. "Wir fordern die zuständigen Behörden auf, die Ausübung der kompletten Menschenrechte in einem sicheren Umfeld ohne Angst vor Gewalt, Anklage oder Verfolgung zu unterstützen und zu ermöglichen", heißt es in einer Mitteilung. Die Frauen müssten nach Unrecht protestieren dürfen, ohne Repressalien ausgesetzt zu sein. Sie hätten das Recht auf körperliche Autonomie, das beinhalte auch die Wahl ihrer Kleidung. Die Proteste waren durch den Tod von Mahsa Amini ausgelöst worden. Die 22-jährige war in Teheran von der Sittenpolizei festgenommen und wenige Tage später für tot erklärt worden.