Zaubern, suchen, rasen

Von Raimund Fichtenberger · 10.04.2008
Das Computerspiel "Know-how der Zauberkunst" führt in verblüffende Kartentricks und andere Kunststücke ein. In "Lost Oydessey" begibt sich der Spieler auf die Suche nach der eigenen Identität. Und "Grand Tourismo 5 - Prologue" ist ein pures Autorennspiel.
Know-how der Zauberkunst

Harry Houdini, David Copperfield oder Uri Geller. Mit dem Lernspiel für die mobile Nintendo DS Konsole reiht sich der Spieler in die Galerie der Magier ein. Über 20 verschiedene Tricks kann man erst lernen und dann vorführen. Zusätzliche Gegenstände sind nicht notwendig, ein spezielles Kartenspiel wird gleich mitgeliefert.

Das Lernen der Tricks ist einfach. Anhand von Zeichnungen und Texten auf dem Bildschirm wird das Wissen vermittelt und trainiert. Auch bei der Durchführung der Tricks wird die Spielekonsole mit eingebunden: Per Händeklatschen sollen die Zuschauer zum Beispiel eine Diashow auf dem Bildschirm starten. So oft sie es auch probieren - die Bilder erscheinen erst, wenn der Spieler es vormacht.

Neben einigen Kartentricks bekommt der zum Zauberer mutierte Spieler auch mentale Fähigkeiten, wie man sie aus dem Fernsehen kennt: so sollen die Zuschauer an eine Zahl denken, die erraten wird. Auch an den Fall, dass gerade kein passendes Publikum in der Nähe ist, wurde gedacht: Mit einigen Minispielen kann man die für Nachwuchszauberer wichtige Fingerfertigkeit und Kombinationsgabe trainieren.

"Know How der Zauberkunst" ist nichts für Profi-Gamer. Insgesamt eine Spielerei, an der vor allem Jüngere großen Spaß haben werden. Die Grafik ist zweckmäßig, viele der Tricks absolut verblüffend. Eben die moderne Version des guten alten, Zauberkastens.

Know-How der Zauberkunst
für die Nintendo DS Konsole
ohne Altersbeschränkung
Hersteller: Nintendo
zirka 30Euro


Lost Oydessey

"Vor 30 Jahren zeigte sich eine neue Macht auf der Erde. Mit ihr kam die magisch-industrielle Revolution auf der Erde. Sie wurde als magische Energie bekannt."

In dieser fernen Zukunft lebt Kaim, ein unsterblicher Krieger, der seit Jahrtausenden über die Schlachtfelder der Welt zieht. Schon lange hat er vergessen, woher er eigentlich stammt und welche Träume und Erinnerungen er einst hatte. Nach einem weiteren sinnlosen Krieg zieht Kaim los, seine Vergangenheit wieder zu finden. Und schon ist man mittendrin in einem riesigen Rollenspiel Epos.

"Das ist Offizier Balmore. Sie ist eben wie Du lebend dort hinaus gekommen."

Der Spieler steuert Kaim durch üppige Täler und verlassene Landstriche, durch unterirdische Gänge und bevölkerte Städte.

Immer auf der Suche nach seiner Erinnerung.

Das Spielprinzip ist klassisch: Um der Lösung näher zu kommen, müssen Aufträge gelöst werden. So gilt es Informationen zu beschaffen oder bestimmte Gegenstände in der riesigen, frei begehbaren Spielwelt zu finden. Und wie in den meisten Rollenspielen muss sich auch der Held Kaim in Kämpfen gegen seine Gegner durchsetzen

"Lass mich- ich werde ihn töten, für das was er mit angetan hat."
"Wie willst Du das machen, wenn er unsterblich ist."

Selten gelingt es, den Spieler so in eine Geschichte hineinzuziehen, wie in "Lost Odyssey". Die ständige Entscheidung zwischen Gut und Böse, die Sinnlosigkeit und Schmerz des ewigen Lebens der Hauptperson Kaim, wecken Emotionen bis zum letzten Moment.

"Wenn Menschen sterben, dann gehen sie weg. Wenn die Seele einen Platz hat, dann in der Erinnerung. Denkst Du an Sie, sind sie ewig bei dir."

Die deutschen Sprecher sind gut gewählt, die Musik schafft eine mystische Atmosphäre und der typisch japanische Grafikstil passt hervorragend zu der Fantasywelt. Nichts für ein schnelles Spiel zwischendurch - mindestens 50 Stunden braucht man, um die Welt von Lost Odyssey zu erkunden. Wer bereit ist, sich darauf einzulassen, erlebt ein episches und emotional inszeniertes Rollenspielabenteuer.

"Es geht das Gerücht, dass die Gohtza hinter der Invasion stecken."
"Dann war selbst der Meteoriteneinschlag geplant?"
"Exzellenz, ich fürchte, ich habe beunruhigende Neuigkeiten."

Lost Oydessey
für xbox360
USK: ab 12 Jahren freigegeben
Hersteller: Microsoft
zirka 60 Euro
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Grand Tourismo 5 - Prologue

Es ist ein Luxus, der nur wenigen Menschen auf der Welt vergönnt ist: Eine Garage voller Sportwagen. Wenigstens virtuell lässt sich dieser Traum erfüllen. "Grand Turismo 5 - Prologue" ist eine Rennsimulation, welche sich auf das Wesentliche konzentriert: das Rennen. Es gibt keine Handlung, keine Dialogsequenzen. Nur 71 verschiedene Autos, die in 40 Wettbewerben über die Strecken gejagt werden dürfen.

Vom normalen Serienauto wie der 1er Reihe von BMW, über Ferraris bis hin zum Formel-1 Boliden ist die Auswahl riesig.

Jedes der Fahrzeuge steuert sich komplett anders, auch zuschaltbare Fahrhilfen wie ABS, ESP und Traktionskontrolle funktionieren sehr realistisch. In höheren Spielstufen darf der Spieler die Einstellungen an seinem Auto selber vornehmen: Bremsverteilung, Stoßdämpfer, jedes Detail kann die zehntel Sekunde Vorsprung bringen.

Ziel der Rennen ist es natürlich, eine möglichst gute Platzierung zu erreichen, und so immer neue Autos frei zu schalten. Wer möchte, kann per Internet gegen bis zu 16 anderen Spielern antreten.

Präzises Steuergefühl, dazu eine fast fotorealistische Grafik der Autos. Eigentlich die perfekte Simulation. Leider ist der Spaß recht schnell vorbei, denn "Grand Turismo 5 - Prologue" ist eine Vorabversion. Bisher gibt es nur sechs verschiedene Strecken, die teilweise auch noch etwas steril wirken. Das komplette Spiel soll erst in einem Jahr auf den Markt kommen. Rennspielfans können aber trotzdem zugreifen, denn der Realitätsgrad der Automodelle und deren Fahrphysik ist schon jetzt beeindruckend.

Grand Tourismo 5 - Prologue
für die Playstation 3
USK: ohne Altersbeschränkung
Hersteller: SCEE
zirka 40 Euro