"You - Leitmesse für Jugendkultur"

Flipper, Frisör, Bundeswehr

Visagistin Steffi schminkt eine Jugendliche auf der Berliner Jugendmesse "You" (aufgenommen 2013)
Bei der "You" wird auch geschminkt und frisiert. © picture alliance / dpa / Britta Pedersen
Stephanie Rohde im Gespräch mit Timo Grampes · 03.07.2015
Ausverkauf bei der Jugendkultur?! Viel liebloser jedenfalls hätte die Messe "You" in Berlin nicht daherkommen können. Journalistin Stephanie Rohde über ihre Eindrücke zwischen Go-Kart-Bahn und etwa 40 Flipper-Automaten.
Zusammengewürfelt und ohne Stoßrichtung, so beschrieb Stephanie Rohde ihre Eindrücke von der "You", die sich als Leitmesse für Jugendkultur bezeichnet, im Deutschlandradio Kultur. Das habe wohl nicht zuletzt an einem fehlenden Motto gelegen:
"Da waren Frisöre, die mich auf dem roten Teppich gestylt haben, ich konnte Go-Kart fahren in einer viel zu kleinen Bahn, ich konnte zu einer Selbsthilfegruppe gehen oder zum Bibelclub, der mich beraten hat …"
Als Messe-Merkwürdigkeit sei ihr ein Stand der Bundeswehr aufgefallen. Dort wurde ein von einer Mine zerfetzter bestiefelter Fuß präsentiert – täuschend echt nachmodelliert, um nachvollziehbar zu machen, wie man solch eine Verletzung bekommt und auch behandelt.
Ansteckender Flipper-Sport
Daneben gab es billigen Spaß.
"40 Flipper-Automaten stumpf aneinandergereiht, die Jugendlichen haben wie hypnotisiert gezockt und in der Mitte – völlig ruhig – saß der Vertreter des ersten Vereins der deutschen Flipperfreunde", so Rohde.
Der freute sich, dass die Jugendlichen "aus der virtuellen in die analog-physikalische Welt" eintauchen würden. Auch wenn Flipper zwar kein hochwertiges Bildungs-, dafür aber ein Sportangebot sei, das offensichtlich ankomme.
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