Yang Lian: Corona-Tote werden aus Erinnerung "gelöscht"

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    Der chinesische Dichter und Dissident Yang Lian hat den Umgang mit Corona-Toten in seiner Heimat verurteilt. Ihr Schicksal werde aus dem kollektiven Gedächtnis gelöscht und die Geschichte umgeschrieben, sagte er der "Süddeutschen Zeitung". Es gebe keine Debatte über die überfüllten Krematorien oder die "Leichen vor den Krankenhäusern", die es in China nach der Abschaffung sämtlicher Corona-Schutzmaßnahmen im vergangenen Dezember gegeben habe.
    Yang Lian, gehört der Dichtergruppe "Obskure Lyrik" an. Er unterstützte die Proteste für Freiheit und Demokratie auf dem Platz des Himmlischen Friedens, die Chinas Volksarmee am 4. Juni 1989 mit Schusswaffen und Panzern gewaltsam beendete. In der Folge wurde Yangs Bücher verboten, und er begab sich für einige nach London ins Exil. Heute lebt er in Berlin.