"Wüstenblume"

Als sie verheiratet werden soll, flieht die 12-jährige Nomadin Waris Diries durch die Wüste, landet als Putzfrau in London - und wird schließlich Topmodel. Bis sie mit allem bricht und ihr schmerzliches Geheimnis offenbart: die Beschneidung. Sherry Hormann hat die wahre Geschichte verfilmt.
BRD, Österreich, Frankreich 2009, Regie: Sherry Hormann, Darsteller: Liya Kebede, Sally Hawkins, Timothy Spall, Craig Parkinson, Meera Syal, Anthony Mackie, 120 Minuten, ohne Altersbeschränkung

Bestsellerverfilmung nach dem Schicksal der aus Somalia stammenden Waris Dirie die als afrikanisches Topmodell als erste Afrikanerin öffentlich auf die grausame Praktik der Genitalverstümmelung in den moslemisch geprägten, afrikanischen Länder aufmerksam machte und damit ein Jahrhunderte altes Tabu brach. Die starke und auch wichtige Geschichte wurde von Sherry Horman leider dramaturgisch und ästhetisch nicht wirklich mutig umgesetzt.

Sie erzählt lieber ein modernes Mädchen von einem, jungen, sturen Mädchen das aus der Wüste auszog, um dann auzf den Laufstegen dieser Welt ihr Glück und die Liebe zu finden. Erst gegen Ende des Films kommt es endlich zu einem beklemmendem, emotionalen Höhepunkt.

Der Film hat ein breites, wohlgesonnenes, westliches Publikum im Auge und geht ästhetisch, wie erzählerisch immer wieder nur auf Nummer Sicher. Immerhin können die Nebendarsteller um Timothy Spall und Sally Hawkins beide bekannt aus Mike Leigh Filmen restlos überzeugen und den Film damit aufwerten.