Wowereit erklärt Hauptstadtkultur zur Chefsache
Die Berliner Koalitionsverhandlungen zwischen SPD und Linkspartei.PDS haben ein einschneidendes Ergebnis für die Kultur in der Hauptstadt gebracht: Künftig gibt es kein eigenständiges Kulturressort mehr. Dieses wird der Senatskanzlei angegliedert und vom Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit mit verwaltet.
"Kultur ist dann beim Regierungschef angesiedelt. Schwergewichtiger kann es
nicht sein", begründete Wowereit die Entscheidung.
Die bisher dem Kulturressort angegliederte Wissenschaft wird nun dem Bildungsressort zugeschlagen.
Wowereit sagte auf einer Pressekonferenz, er habe eine starke Affinität zur Kultur. Er stelle sich der Herausforderung. Alle Fragen, die mit dem Bund zu regeln seien, werden jetzt in Zukunft "von der Spitze des Senats" aus verhandelt.
Die Journalistin Jacqueline Boysen sieht die Entscheidung auch als Ergebnis eines "harten Koalitionspokers", den die PDS verloren habe. Die Kultur sei zwar wichtig für diese Stadt, aber im Laufe der Verhandlungen ein Spielball gewesen.
Die Linkspartei bedauerte, dass ihr Kultursenator Thomas Flierl sein Amt aufgeben muss. Man habe bis zum Schluss dafür gekämpft, aber letztlich diese "Kröte" schlucken müssen, erklärte der Linkspartei-Landesvorsitzende Klaus Lederer.
Das Verhältnis zwischen dem Kultursenator Thomas Flierl und Klaus Wowereit galt als sehr angespannt. Zum anderen waren Flierl in seiner Amtszeit einige handwerkliche Schnitzer unterlaufen, so Boysen, wie die Besetzung der Intendanz der Deutschen Oper mit Kirsten Harms.
Trotz der Ankündigung Wowereits, die Kultur zur "Chefsache" machen zu wollen, seien Zweifel angebracht ob des zukünftigen Stellenwerts der Kultur im Senat. "Er bleibt Regierender Bürgermeister", betonte Boysen, "das heißt, die Kultur ist eines von vielen Themen, um das er sich kümmern wird".
Zum anderen tendiere Wowereit eher zur leichten Muse, er sei kein Kenner der Hochkultur. Große Themen wie Museumsprojekte oder stadtplanerische Belange wie das Stadtschloss seien seine nicht: "Dafür ist er anders gestrickt. Er ist ein Verwaltungsmann. Sicherlich schmückt er sich mit Auftritten unter Kulturschaffenden, er geht gerne rote Teppiche auf und ab, und natürlich sind die bei der Kultur eher ausgerollt als bei der daniederliegenden Wirtschaft dieser Stadt. Aber er ist kein Kulturmann und das wird ihm schwer angekreidet jetzt."
Sie können das komplette Gespräch mit Jacqueline Boysen für begrenzte Zeit in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.
nicht sein", begründete Wowereit die Entscheidung.
Die bisher dem Kulturressort angegliederte Wissenschaft wird nun dem Bildungsressort zugeschlagen.
Wowereit sagte auf einer Pressekonferenz, er habe eine starke Affinität zur Kultur. Er stelle sich der Herausforderung. Alle Fragen, die mit dem Bund zu regeln seien, werden jetzt in Zukunft "von der Spitze des Senats" aus verhandelt.
Die Journalistin Jacqueline Boysen sieht die Entscheidung auch als Ergebnis eines "harten Koalitionspokers", den die PDS verloren habe. Die Kultur sei zwar wichtig für diese Stadt, aber im Laufe der Verhandlungen ein Spielball gewesen.
Die Linkspartei bedauerte, dass ihr Kultursenator Thomas Flierl sein Amt aufgeben muss. Man habe bis zum Schluss dafür gekämpft, aber letztlich diese "Kröte" schlucken müssen, erklärte der Linkspartei-Landesvorsitzende Klaus Lederer.
Das Verhältnis zwischen dem Kultursenator Thomas Flierl und Klaus Wowereit galt als sehr angespannt. Zum anderen waren Flierl in seiner Amtszeit einige handwerkliche Schnitzer unterlaufen, so Boysen, wie die Besetzung der Intendanz der Deutschen Oper mit Kirsten Harms.
Trotz der Ankündigung Wowereits, die Kultur zur "Chefsache" machen zu wollen, seien Zweifel angebracht ob des zukünftigen Stellenwerts der Kultur im Senat. "Er bleibt Regierender Bürgermeister", betonte Boysen, "das heißt, die Kultur ist eines von vielen Themen, um das er sich kümmern wird".
Zum anderen tendiere Wowereit eher zur leichten Muse, er sei kein Kenner der Hochkultur. Große Themen wie Museumsprojekte oder stadtplanerische Belange wie das Stadtschloss seien seine nicht: "Dafür ist er anders gestrickt. Er ist ein Verwaltungsmann. Sicherlich schmückt er sich mit Auftritten unter Kulturschaffenden, er geht gerne rote Teppiche auf und ab, und natürlich sind die bei der Kultur eher ausgerollt als bei der daniederliegenden Wirtschaft dieser Stadt. Aber er ist kein Kulturmann und das wird ihm schwer angekreidet jetzt."
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