Worte der Wende: Begrüßungsgeld
Lange Schlangen, blaue Scheine. Da erzählt Herr Kohl dem älteren Herrn Bush am 3.12. 1989, dass es das Begrüßungsgeld schon seit 1970 gibt! Dass die Bundesrepublik in diesem Jahr bereits 1,8 Milliarden D-Mark verbegrüßt hat. Dass die gleiche Summe bis Ende des Jahres noch einmal erwartet wurde. Dass das abgeschafft wird!
Damals höre ich in einem Münchner Café das Wort "Tschüßgeld". Es drückte eine allgemeine Münchner Meinung aus. Man wollte sammeln, damit die Leute wieder heimfuhren. Man hatte Angst, dass sie sich ohne Tschüßgeld das Benzin für die Rückfahrt nicht würden leisten können, da sie soeben die Martkwirtschaft lieben lernten. Einer schlug vor, man solle 100 Mark Ost geben, um den Osten zu vertschüßen.
Weitere Vorschläge: Entrückungsgeld. Versüßungsgeld, für den Westler. Verbüßungsgeld oder Bußgeld oder Fußgeld, für einen noch gründlicheren Heimweg.
Sprich: das System lief rund. Und immer runder. Wie Herr Kohl. Herr Kohl sagte Devisenfonds. Ehe man sich versah, rollte der Rubel und die Vereinigung war da. Man hätte es aber wissen können. Wozu sonst liegen im Deutschen die Worte "Volk" und "Geld" so nah beieinander: je vier Buchstaben, der einzige Vokal an zweiter Stelle, an dritter jeweils ein l. Das reimt sich schon fast.
Weitere Vorschläge: Entrückungsgeld. Versüßungsgeld, für den Westler. Verbüßungsgeld oder Bußgeld oder Fußgeld, für einen noch gründlicheren Heimweg.
Sprich: das System lief rund. Und immer runder. Wie Herr Kohl. Herr Kohl sagte Devisenfonds. Ehe man sich versah, rollte der Rubel und die Vereinigung war da. Man hätte es aber wissen können. Wozu sonst liegen im Deutschen die Worte "Volk" und "Geld" so nah beieinander: je vier Buchstaben, der einzige Vokal an zweiter Stelle, an dritter jeweils ein l. Das reimt sich schon fast.