Onlinespiel Wordle

Internethype mit fünf Buchstaben

07:01 Minuten
Der Gründer des Spiels Josh Wardle twittert eine Variante seines Spiels Wordle mit der typischen bunten Ansicht.
Ansteckend: das Teilen der Ergebnisse beim Onlinespiel Wordle - hier eines des Erfinders Josh Wardle. © Twitter / Josh Wardl / Screenshot
Berit Glanz im Gespräch mit Christine Watty · 17.01.2022
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Social Media ist aktuell voll mit Bildern aus bunten Rechtecken: den Ergebnissen des Onlinespiels Wordle. An dem Worträtsel kann man sich nur einmal am Tag versuchen – ein Faktor für dessen Popularität, sagt Social-Media-Expertin Berit Glanz.
Die Suche nach englischen Begriffen mit fünf Buchstaben ist seit dem Jahreswechsel zu einem Hype geworden, in Form des Onlinespiels Wordle. Dazu gehört das Teilen der Ergebnisse auf Social Media, vor allem bei Twitter.
Das Spiel ähnele dem Steckspiel „Mastermind“, sagt Berit Glanz, die unter anderem einen Newsletter über Social-Media-Phänomene schreibt. Bei diesem Spiel, das Anfang der 70er-Jahre auf den Markt kam, ging es um Farbreihenfolgen. Bei Wordle geht es um Wörter: „Man hat leere Felder und ein Wort mit fünf Buchstaben. Da gibt man dann ein Wort ein, und dann bekommt man mit Farben markiert, ob man den richtigen Buchstaben hat und ob er an der richtigen Position ist.“

"Man wird nicht so schnell überdrüssig"

Sie selbst habe auch bereits gespielt, sei einmal gescheitert und habe dann gegoogelt, welches ein gutes Startwort sei. Doch damit habe sie sich selbst um den Spaß gebracht, erzählt Berit Glanz.
Eine Besonderheit: Man kann das Spiel nur über den Browser spielen – und das nur einmal am Tag. Diese Beschränkung der Verfügbarkeit sei einer der Faktoren, warum das Spiel aktuell so populär sei. „Man wird nicht so schnell überdrüssig.“ Der andere Faktor sei, dass man die Resultate teilen könne. Sie bestünden aus einer Anordnung verschiedenfarbiger Vierecke. Man sehe, „oh, der hat nur drei Schritte gebraucht, und ich habe viel mehr gebraucht“ oder frage sich, „womit hat der wohl angefangen?“. Das gebe dem Spiel diese starke soziale Komponente.

Trittbrettfahrer programmieren bereits ähnliche Games

Die Ergebnis-Bilder haben die Userinnen und User auf Social Media noch einmal weitergedreht: Es werde ständig etwas mit bunten Vierecken oder Dinge geteilt, die an Wordle erinnerten, erklärt Berit Glanz.
Das Spiel stammt vom Software-Entwickler Josh Wardle. „Dessen Frau spielt wahnsinnig gerne diese Wörter-Puzzlespiele, und er hat es für sie programmiert, während der Pandemie“, erzählt Glanz.
Doch es gebe bereits eine Menge Trittbrettfahrerinnen und -fahrer: Leute, die ähnliche Games programmierten. Irgendwann werde diese Beschränkung auf ein Mal spielen pro Tag nicht mehr funktionieren, fürchtet Glanz.
(abr)
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