Wolfgang Amadeus Mozart

"Mitschwingende Melancholie"

Gast: Lars Vogt; Moderation: Friederike Westerhaus · 22.12.2013
Mozarts Klavierkonzerte gehören zum Kernrepertoire jedes Konzertpianisten. Und dennoch ist ihre Aufführung kein Selbstläufer, setzt lange Beschäftigung und intensive Arbeit voraus. Der Pianist Lars Vogt spricht über zwei Mozart-Konzerte, die ihm besonders am Herzen liegen: eines, das er schon lange spielt und eines, das er sich erst spät erarbeitet hat.
Sie klingen freundlich und fröhlich, die allermeisten von ihnen stehen in einer Dur-Tonart. Doch auch wenn die Klavierkonzerte von Wolfgang Amadeus Mozart durchaus gute Laune verbreiten, sind sie alles andere als Gute-Laune-Musik. Für Lars Vogt schwingt in diesen Werken eine mal weniger, mal mehr vernehmliche Melancholie mit. Deswegen ist es für den Pianisten in diesen Werken besonders wichtig, Mozarts Ausdruck zu treffen und Zwischentöne herauszuarbeiten.
Am Beispiel der Konzerte C-Dur KV 467 und B-Dur KV 595 spricht Lars Vogt darüber, was ihm an Mozart besonders wichtig ist, welche Musiker ihn auf seinem Weg zu Mozart begleitet haben und welche Vorbilder er bewundert. Seine Vielseitigkeit als Konzertpianist, Kammermusiker, Festivalleiter, Musikvermittler und neuerdings auch Dirigent ermöglicht dem 1970 geborenen Lars Vogt, sich umfassend zur Musik zu äußern. Die Erkenntnisse der historischen Aufführungspraxis haben für ihn, der stets auf einem Steinway spielt, dabei merklich an Gewicht gewonnen.