Wolffsohn: Broder hat wichtige Diskussion angestoßen

Der deutsch-jüdische Publizist Michael Wolffsohn hat seinen Kollegen Henryk M. Broder vor Kritik aus dem Zentralrat der Juden in Deutschland in Schutz genommen.
Er stimme Broder zwar nicht in jedem Detail zu, aber in der Grundrichtung, sagte Wolffsohn. Es sei absolut notwendig, dass "eine innerjüdische Diskussion über die Verhaltensweise und die Eigenverortung des Zentralrates der Juden in Deutschland im Besonderen und der jüdischen Gemeinschaft im Allgemeinen stattfindet". Diese Diskussion sei jetzt "erfreulicherweise nicht mehr vermeidbar, unabhängig von den beteiligten Personen".

Es gehe darum, ob der Zentralrat sich richtig positioniere und der jüdischen Gemeinschaft intellektuelle, geistige und geistliche Führung gebe. "Es fehlt an allen Ecken und Enden diesbezüglich in der jüdischen Gemeinschaft", kritisierte Wolffsohn. Daher sei er Broder sehr dankbar, dass er diese Diskussion angeregt habe. "Wir müssen uns jetzt in erster Linie mit uns selbst beschäftigen: Was sind unsere Inhalte, was kennzeichnet Jüdisch sein im Allgemeinen, Jüdisch sein in Deutschland im Besonderen, unser Verhältnis zu Israel, unser Verhältnis zu anderen jüdischen Gemeinschaften in Europa und in Amerika?", betonte Wolffsohn.

Sie können das vollständige Gespräch mit Michael Wolffsohn mindestens bis zum 23.03.2010 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Angebot hören.