Wodarg: Gesundheitskosten senken heißt Rauchverbot

SPD-Politiker Wodarg appelliert an Bundesregierung ein einheitliches Rauchverbot doch noch durchzusetzen
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Nach dem Scheitern eines bundeseinheitlichen Rauchverbots hat sich der SPD-Politiker Wolfgang Wodarg dafür ausgesprochen, alle Anstrengungen zu unternehmen, doch noch ein bundesweites Gesetz zum Nichtraucherschutz im öffentlichen Raum auf den Weg zu bringen. Im Deutschlandradio Kultur sagte der SPD-Gesundheitsexperte am Samstag, man werde den Politikern hinterher dankbar sein.

Wodarg, der die SPD im Gesundheitsausschuss vertritt, betonte die Notwendigkeit einer einheitlichen Lösung: "Wenn es für alle gilt, ist es hinterher kein Problem mehr. Aber wenn wir in Deutschland anfangen, es in diesem Ländle so zu machen und in dem anderen anders, dann geht die Diskussion ewig weiter, die Tabakindustrie freut sich und die Menschen werden weiter krank." Wodarg appellierte, es sei viel diskutiert worden, die Bundesregierung hätte die Initiative ergriffen und die Menschen erwarteten jetzt, dass etwas unternommen werde. Viele Raucher hätten sich darauf eingestellt.

Der SPD-Politiker fügte hinzu, auch er vertrete die Ansicht, die Regierung sei vor der Tabaklobby eingeknickt. Offenbar gebe es einige, die da beeinflusst worden seien, sagte Wodarg. Er bewundere diejenigen, die standhaft blieben. "Ich freue mich, dass unsere Bundesgesundheitsministerin weiter offensiv sagt, wir wollen versuchen eine gesetzliche Bundesregelung durchzusetzen."

Zudem sprächen die zu erwartenden wirtschaftlichen Folgen für ein öffentliches Rauchverbot. Dies sei eine Frage der Nachhaltigkeit. Zwar müsse man kurzfristig mit weniger Einnahmen aus der Tabaksteuer rechnen, aber langfristig werde sich eine Regelung positiv auswirken, "weil sie einfach kaum effizientere Gesundheitsvorsorgemaßnahmen machen können", so der promovierte Lungenarzt. "Also Kosten im Gesundheitswesen senken heißt Rauchverbot."