„Wo soll ich anfangen?“
850 Jahre München. Seit Mai wird gefeiert. Und da das die Münchner bekanntlich gut verstehen, also oft trainieren, dauert es bis zum Oktoberfest, also bis September. München ist schön oder München ist Föhn. München ist Kult und München ist Dult. Da wird gemäkelt und gemakelt. Beides auf Rekordniveau.
Frau: „Da gibt viele schöne Sachen in München, ich weiß nicht, wo soll ich anfangen.“
Erfahren wir im ältesten Wirtshaus Münchens, der Hundskugel. Sabka Krulanovic aus dem ehemaligen Jugoslawien ist dort seit über 20 Jahren Bedienung. Historie ohne Einheimische, Mythen wie Blüten und der einmalige Ruf als Weltstadt, Millionendorf und bayerischer Regierungssitz. Das ist München und noch viel mehr. Wanderer, kommst du an die Isar, glaube nicht einfach, was da in den Führern steht, seien sie auch noch so literarisch. Lies es, prüf es und erfahre Eigenes.
Mann: „Gibt es einen schöneren Platz auf der Welt als hier? Zum Boulespielen. Der Belag ist prima für das Spiel, Und dann schauen Sie die Bäume, Sie sehen die Frauenkirche und die Residenz, das ist ein wunderbarer Park, also schöner kann man es nicht haben.“
Es gibt einen eigenen Verein für diesen unmünchnerischen Sport, der belegt tagtäglich eine der breiten Kiesachsen des Münchner Hofgartens. „Wo Renaissance sich mit Gemütlichkeit verbindet und die Strenge des im 17. Jahrhunderts von Maximilian I. angelegten Gevierts durch die Fröhlichkeit der Boulespieler und die Gelassenheit der Flaneure aufgehoben wird“, schwärmt jedenfalls das Münchenmagazin. Nehmen Sie es hin und folgen Sie mir auf anderen Spuren, Sie bekommen sowieso fast immer ähnliches über München zu hören.
Frau: „Mir gefällt es so – die Isar und die Kirchen und der Hofgarten und der Englische Garten und der Nymphenburger Park.“
Es plätschert oft in München, die Stadt hat einen Hang zu Brunnen. Sie sind Inseln für durstige Hunde wie heißgelaufene Touristenfüße und Mittelpunkt vieler Plätze. Näheres siehe Münchenführer. Wir aber suchen den Münchner, seine Einsichten und Ansichten. Beim Gang aus dem Hofgarten, Richtung Marienplatz durch die Residenzstraße, Vorsicht, das ist Münchens Fahrradhighway, Klingel an Rücklicht, Hauptstadt der Bewegung, was aber als Titel anders gemeint war, siehe Feldherrnhalle gleich nebenan. Übersehen Sie den martialischen Nazitempel, berühren Sie lieber gegenüber, entlang der Residenz der Könige, die von ungezählten Vorgängern blankpolierten Knaufe am Wappen der bronzenen Löwen, aber bitte von jedem der vieren.
Frau. „Da kann man sich was wünschen.“
Frau: „Uhh, muss man hoffen, immer hoffen.“
Mann: „Ja das ist ein Aberglaube, das sind vier Stück, die müssen sie jeden Tag einmal, das bedeutet Glück, Geld vor allem. Die Leute glauben nets wirklich, aber das ist halt so ein Spaß, jeder machts. Also Glück heißt es, weil es in Bayern vor allem Geld heißt.“
Ein Fremdenführer müsste jetzt erklären, gleich gegenüber die Viscardigasse, dient immer als Beleg, dass nicht alle Münchner dereinst nationalsozialistisch bewegt waren. Sie huschten angeblich in Scharen hintenrum durch diese Drückebergergasse, um nicht vorne die braune Ehrenwache grüßen zu müssen. Eine münchnerische Problemlösung. Geschichte. So wie auch die historische Verbundenheit Münchens mit der Pfalz, nachzulesen unter Bavarica. Die Mehrzahl huldigt diesen Verbindungen lieber im Hofbräuhaus des Weines, den Pfälzer Stuben:
Frau: „Ich hab jetzt erst Besuch gehabt von Honolulu, der was das letzte Mal vor sechs Jahr da und der wollt an Stammtisch gehen. Der war schon ein paar Mal hier und jedes Mal will der mit mir an Stammtisch gehen.“
Stammtischgeprange ohne Maßkrug in der Weinstube. Die ist riesig, stets gut besucht und das auch noch von vielen Münchnern.
Mann: „Meine Leut san a net von München direkt gewesen, mein Vater war von Miesbach die Gegend und meine Mutter vom Ries, Nördlingen, aber i bin halt da geboren, also reinrassig bin i auch ned grad.“
„Weißblaue Zuagroaste“ nennt man einen wie ihn. Fein unterschieden vom auswärtig Zugezogenen. In den letzten 200 Jahren strömten Niederbayern, Oberpfälzer, Schwaben wie Franken, also alles Bayern, zuhauf in die bayerische Haupt- und Residenzstadt und vermischten sich mit den stammbaumgeprüften Urmünchnern. Geborene Niederbayern leben zum Beispiel nur in deren Bezirksregierungshauptstadt Landshut mehr auf einen Fleck als in München.
Frau: „Die schöne Umgebung, wer hat das denn schon, man ist im Gebirg, man ist in Italien überall schneller, ich hab's auch gerne wenn so viel Fremde da sind, ich mag das gerne, das Internationale.“
Sagt die Münchnerin über ihr München. Um die Vermarktung der gerngesehenen Gäste, die Fremden, Touristen also, kümmert sich das städtische Fremdenverkehrsamt. Auch so eine Besonderheit dieses Amt für Fremde. Die Einheimischen reagieren auf Fragen von Auswärtigen, empfehlen sie mir doch mal eine Besichtigungstour, nochalant unverbindlich.
Mann: „Ja mei, in die Stadt nei i zoag eam hoid des Zeug, was ihn halt interessiert, entweder Kirchen oder Rathaus oder an Englischen Garten oder was ihm halt Spaß macht, was er sehn will, des zoag i eam. Des einzig, was die wissen von München is des Hofbräuhaus.“
Den Marienplatz kennen sie auch, als Herz der guten Stube gerühmt, sprich, das Zentrum der auswechselbaren autofreien Einkaufsmeile. Da bleiben wir jetzt lieber nicht stehen, denn das Glockenspiel vom Münchner Rathaus, klickediklick, können sie täglich sehen, hören, fotografieren, inklusive weltweitem Querschnitt der Münchenbesucher. Eine Sehenswürdigkeit eben. Wie auch der Viktualienmarkt, das Hochpreisgebiet für exzellentes Obst, Gemüse, Fleisch, Blumen, Gewürze, Käse, Gurken und Oliven, aber längst nicht mehr der Ort angeblich urwüchsiger Marktfrauen.
Ausgestorben also das Münchner Marktweib, ebenso wie der Gemeinplatz, korpulente Kellnerin im Wirtshaus knallt grobschlächtig die Maßkrüge auf die Holztische.
Frau: „Die Umgangssprache ist dann bulgarisch, also da steht's teilweise daneben und versteht's nur noch Bahnhof. Natürlich, die typisch bayerisch kracherte bayerische Bedienung, wie man sie sich so vorstellt, die ist schon ganz speziell gerade so in und fehlt dann schon gerade in Traditionshäusern wie wir es sind. Die san halt im Frühdienst, die sind alle schon weg, aber der Spätdienst ist wirklich alles in Ausländerhand.“
Schimpft Anita im Traditionslokal Weißes Bräuhaus und wir haken den nächsten Münchner Gemeinplatz ab, das Hofbräuhaus.
Frau: „From China, is our first time very beautiful, very nice, very loudly here.”“
Mann: „"And the people drinking a lot of beer here, I never have seen before.“
Mann: „Ein Prosit der Gemütlichkeit.“
Mann: „Brazil, Brazil, very typical here drink a beer is very typical here in Munich.“
Je später der Abend, desto lauter die Gäste. Am münchnerischten ist das berühmteste Wirtshaus der Welt am Mittag unter der Woche. Ziemlich leer, ohne Musik, aber mit Typen, die seit 40 Jahren nahezu tag-täglich am Stammtisch sitzen, in Lederhose und gesprächsbereit:
Mann: „Für mi eine von den besten Wirtschaften, wo es weit und breit gibt, von der Tradition her schon allein, von die Fremden, da ist immer was los, rührt sich immer was. Man trifft immer Fremde, auch Bekannte und das ist einfach in Ordnung, das passt alles. Die Leut fragen halt, warum ich eine Lederhose anhab, ja weil es halt zu Bayern dazugehört, deswegen hab ich eine an – im Winter die Bundhose, im Sommer die Kurze, wie es sich halt richtig gehört. So ist in Ordnung und das Bier ist auch gut, Essen ist auch in Ordnung, preislich stimmt's auch, besser kann man es doch nicht erwischen.“
Er ist einer, für den alles passt, selbst der berühmte Münchner Fallwind aus den Alpen, der Föhn. Er bringt schönes Wetter, rückt die Berge zum Greifen nahe und beschert Kopfschmerz knapp oberhalb der Nasenwurzel.
Mann: „Der Föhn stört mi net, ich hab koa Kopfweh, i bin des gewöhnt, Gewohnheitssache. Fremde jammern viel, wenn einmal ein Föhneinschlag ist, aber sonst. Ein Thema ist es immer wieder. Ältere Leute haben halt mal was, vielleicht trinken die nichts, man muss halt ein Bier dazu trinken, dann geht das Kopfweh auch weg.“
Genug des Münchner Hofbräuhauses, auch wenn wir dort noch eine schlüssige Definition des Münchners nachgeschickt bekommen:
Mann: „Münchner is halt a Bayer, der in da Mittn drin is. Außen rum die Berge und die ganzen Seen da im Umkreis, das ist natürlich eine gute Sache für Münchner. Wenn man ein bisschen rausfahrt, 50 Kilometer, hat man das Hochgebirge vor der Tür, das wo die anderen halt nicht haben.“
Suchen wir lieber das Millionendorf. Vom Marienplatz zehn Minuten zu Fuß Richtung Osten, über die Isar, nach Haidhausen, dort wohnt angeblich, so die Hochglanzmagazine, der „Zauber der Vorstadt“. München war früher von Dörfern umgeben, heute sind es Stadtteile. Sendling, Giesing, Au, Moosach, Hadern, Obermenzing, Pasing und wie sie alle heißen. Hier ist die Wahrscheinlichkeit auf Einheimische, echte Münchner zu treffen noch am größten.
Mann: „Das sind Besondere, die kennt man unter hundert raus. Wenn oaner dabei ist, kenn ich ihn raus: an der Sprache und am ganzen Benehmen, an der Gebärde ja und wie er sich aufführt in der Gesellschaft – da kenn ich das raus: zurückhaltend, ned gschert, kann aber gschert werden, wenn's pressiert, gschert, ja der kann grantig werden, wenn ihm was nicht passt, aber normalerweise san sie friedliche Menschen, die Münchner, ich geh jetzt da von mir aus.“
Geschert, also ungehobelt direkt, ist er angeblich nur in Ausnahmefällen der Münchner. Behaupten sie jedenfalls alle, die ich da treffe in Haidhausen. Im alten Arbeiterviertel, jetzt mit Hang zum Künstlerischen und Multikulti, sitzen sie auskunftsbereit auf Bänken:
Mann: „Des is hoid a eigene Rass, der Münchner. Die sind a bisschen bodenständiger, die sehen das alles mit mehr Ruhe, die sehen über viel drüber weg. Und da muss ma hoid a bisserl granteln, weil sonst war's ja koa Münchner,. Wenn a net granteln tat, des is ja net bösartig, so Seitenhiebe, das ist hoid münchnerisch, ma muass ja net gegen alles sein, aber fast gegen alles.“
Manchmal klingen sie valentinesk, die Ansichten und Einsichten der Münchner. Die Sprüche von Karl Valentin, dem großen Nonsensepoeten werden aber nur in eingeschworenen münchnerischen Zirkeln zitiert.
Das schräg-verückte Valentinmusäum ist dann auch das absolute Kontrastprogramm in der Stadt der Pinakotheken, wie sich die großen Bildergalerien hier anmaßend titulieren.
Mann: „Da gibt es das Deutsche Museum, dann gibt es das Valentin Musäum, ja, und dann gibt's halt noch unsere Theater, Oper oder Residenztheater und so weiter, wenn oana was von der Kunst versteht.“
Danke, das touristische München ist nicht unser Ziel. Dafür Männer wie er, in einer Seitengasse des Haidhausenviertels aus dem Fenster seiner Backstube hängend.
Mann: „Der Münchner is einwandfrei, is a gemütlicher Mensch, guter Mensch, a ehrlicher Mensch. Die echten Münchner, die halten auch was drauf. Ehrlichkeit, Sauberkeit, das ist wichtig als Fakt, für mich auch. I tat scho sagn, dass er liberal ist, sonst könnt er ja nicht soviel Fremde aufnehmen, wenn er nicht sehr liberal wäre.“
Liberal, liberalitas bavariae, oft zitiert in der Hauptstadt des Freistaats und schön hingetrimmt, wie es halt gebraucht wird.
Mann: „Liberal übersetzt ist freiheitlich, ja eigentlich, dass wir in Bayern das etwas gemütlicher sehen und uns net unbedingt von der Politik, trotzdem dass wir alle für die CSU san, so a bisserl einkasteln lassen, also is das liberal. Und dass mia im Biergarten sitzen und uns den Tag ein bisschen gemütlich angehen lassen, das ist liberal, wenn man kann.“
Der liberale und weltoffene Münchner, auch so ein Klischee. Es gehört zu den Münchner Widersprüchlichkeiten, dass die Einheimischen sich als gemütlich einstufen und von ihrer Weltstadt mit Herz schwärmen, weil es ihnen die Werbeprospekte so vorbeten. Dann aber, schon bei leichtem Kratzen, offenbaren sie unter der Oberfläche auch engstirnige Dumpfbackigkeit.
Mann: „Kaum hörst du ein bayerisches Geschwätze, kaum – das ist schlimm, i find das schon schlimm. Lauter Ausländer hängen da umeinander, alle Länder, ich habe ja nichts gegen die Ausländer, absolut nicht, aber dass soviel rumlaufen, das kann nicht sein.“
Dieses „früher war alles besser“-Geraunze ist natürlich auch in München weit verbreitet. Dort, wo sich die Alten mit dem Beobachten von Unliebsamen die Zeit vertreiben.
Frau: „Das ist ja traurig, weil wenn i die alle sitzn sehe, dann könnt ich sie alle umbringen. Früher hat man si kennt, da hat mag sagt, Grüß Gott Herr Meier, aber das gibt's heut alles nicht mehr, lauter Ausländer, ich hab ja nichts gegen Ausländer, aber gegen Kanaken habe ich was.“
Unzufrieden bis ins Mark hinein sein mit der veränderten Stadt, mit Multikulti und trotzdem nirgendwo anders wohnen wollen, auch eine Münchner Eigenschaft.
Frau: „Tat nie wegziagn.“
Autor: „Warum?“
Frau: „Nein, weil ich da geborn bin und da bleib ich und des mechat i a net, des is halt so.“
Schimpfen auf München und die Münchner, das dürfen nur die Einheimischen. Beim Beschreiben ihrer eigenen Besonderheit werden sie dann eher wortkarg:
Frau: „Das Besondere am Münchner? Weiß i jetzt ehrlich gesagt nicht, was ich da sagen soll, aber ich kenn ehrlich gesagt nur Münchner bei uns in der Nähe und im ganzen Viertel rum. Und das Besondere, also so wie er geschildert wird, im Fernsehen mit Trachtenhüterl und mit dem BlaBla, als wenn ma alle Idiotn wären, also das stimmt auf jeden Fall net.“
Oder doch. Da ist sich der Münchner nicht so einig. Denn anderseits liebt er auch die seit Jahrzehnten verbreiteten Gemeinplätze über seine Stadt:
Mann: „I tat sagn, a Millionendorf, Gott sei dank, weil man eben in Haidhausen oder Laim so Fleck hat, wo man sich so richtig wohl fühlen kann; Vorstadt, so wie sie es oft in die Fernsehserien zeigen, find ich so richtig gut. Also i war schon in Amerika und überall, aber da ziagts mi immer wieder nach München, da bin i geboren, da kenn i mi aus, das macht's aus und natürlich der FC Bayern und TSV 1860.“
Letztere überlassen wir der Sportschau. Die liebevoll-gehässigen Animositäten zwischen den Roten und den Blauen sind von außen sowieso kaum zu durchschauen.
Nähern wir uns lieber einer wirklich typischen Münchner Einrichtung, dem Biergarten. Es gibt ihn groß und klein, in allen Himmelrichtungen, nah und fern der Innenstadt, unterschiedlich typisch und von der jeweils ausgeschenkten Biersorte bis zum versammelten Menschenschlag – Geschmackssache.
Mann: „Des is eigentlich net so gehässig, wenn man sagt, du Preiß du, sondern des kann auch ein Kosewort sein. Sicher, wir haben an Stammtischler, der is der Preißnwilli, also jetzt kummt er schon wieda da Preiß, aber net im Bösen Sinne, sondern es is da Preißwilli.“
Stammtisch im Biergarten des Münchner Hofbräukellers. Heini und Walter sitzen da, wo sie oft sitzen, unter der vierten Kastanie rechts und unter dem drohenden Schild „mia san mir“.
Mann: „Mia san mir haoßt halt, dass unser Philosophie net übertragbar is auf irgendwie Andersgläübige, Norddeutsche oder sonst wie. Die san zwar bei uns willkommen, wenn sie da sind, keine Sprüche machen, net mehr Erzählen als was dahinter steckt, aber sonst san hoid mia mir.“
Münchner Stammtische sind etwas Eigenes. Es gibt sie in vielen Biergärten, auch in den noch etwas bodenständigeren Wirtschaften, die meisten im Hofbräuhaus, immer gekennzeichnet, aber selten hermetisch abgeschottet.
Mann: „Wenn der dazuapasst und fragt oder was und da is grad Platz is und da kommt niemand mehr, dann darf er sich auch hersitzen. Also so sind wir nicht. Der muss si scho a bisserl integrieren, der derf sich nicht mit überaus große Sprüche hervortun, weil das hat man dann auch net so gerne, also wenn er es richtig macht, ist er herzlich aufgenommen.“
Kann aber gut sein, dass sich eine Münchner Stammtischrunde dann trotzdem über den freundlich zugelassenen auswärtigen Gast lustig macht. Flaxn nennen sie dieses über einen Herziehen.
Mann: „Herzogn, geflaxt wird, da ist nicht bös, das ist witzig, das ist satirisch witzig ist das.“
„Man liebt hier die Verbrämung“ wird ein aufklärerischer Dichter gerne in seinem Urteil über München zitiert, wieder und wieder, so wie auch Thomas Mann mit seinem Urteil „München leuchtet“. Wo es leuchtet, außer im unvergleichlichem Licht der nördlichsten Stadt Italiens, mit entsprechender Dichte italienischer Lokale und ob München auf Zugezogene wirklich gleichermaßen fremd und vertraut wirken kann, all das ist nur fern von Oktoberfest, Hofbräuhaus und Marienplatz zu erkunden, aber es ist zu erkunden.
Erfahren wir im ältesten Wirtshaus Münchens, der Hundskugel. Sabka Krulanovic aus dem ehemaligen Jugoslawien ist dort seit über 20 Jahren Bedienung. Historie ohne Einheimische, Mythen wie Blüten und der einmalige Ruf als Weltstadt, Millionendorf und bayerischer Regierungssitz. Das ist München und noch viel mehr. Wanderer, kommst du an die Isar, glaube nicht einfach, was da in den Führern steht, seien sie auch noch so literarisch. Lies es, prüf es und erfahre Eigenes.
Mann: „Gibt es einen schöneren Platz auf der Welt als hier? Zum Boulespielen. Der Belag ist prima für das Spiel, Und dann schauen Sie die Bäume, Sie sehen die Frauenkirche und die Residenz, das ist ein wunderbarer Park, also schöner kann man es nicht haben.“
Es gibt einen eigenen Verein für diesen unmünchnerischen Sport, der belegt tagtäglich eine der breiten Kiesachsen des Münchner Hofgartens. „Wo Renaissance sich mit Gemütlichkeit verbindet und die Strenge des im 17. Jahrhunderts von Maximilian I. angelegten Gevierts durch die Fröhlichkeit der Boulespieler und die Gelassenheit der Flaneure aufgehoben wird“, schwärmt jedenfalls das Münchenmagazin. Nehmen Sie es hin und folgen Sie mir auf anderen Spuren, Sie bekommen sowieso fast immer ähnliches über München zu hören.
Frau: „Mir gefällt es so – die Isar und die Kirchen und der Hofgarten und der Englische Garten und der Nymphenburger Park.“
Es plätschert oft in München, die Stadt hat einen Hang zu Brunnen. Sie sind Inseln für durstige Hunde wie heißgelaufene Touristenfüße und Mittelpunkt vieler Plätze. Näheres siehe Münchenführer. Wir aber suchen den Münchner, seine Einsichten und Ansichten. Beim Gang aus dem Hofgarten, Richtung Marienplatz durch die Residenzstraße, Vorsicht, das ist Münchens Fahrradhighway, Klingel an Rücklicht, Hauptstadt der Bewegung, was aber als Titel anders gemeint war, siehe Feldherrnhalle gleich nebenan. Übersehen Sie den martialischen Nazitempel, berühren Sie lieber gegenüber, entlang der Residenz der Könige, die von ungezählten Vorgängern blankpolierten Knaufe am Wappen der bronzenen Löwen, aber bitte von jedem der vieren.
Frau. „Da kann man sich was wünschen.“
Frau: „Uhh, muss man hoffen, immer hoffen.“
Mann: „Ja das ist ein Aberglaube, das sind vier Stück, die müssen sie jeden Tag einmal, das bedeutet Glück, Geld vor allem. Die Leute glauben nets wirklich, aber das ist halt so ein Spaß, jeder machts. Also Glück heißt es, weil es in Bayern vor allem Geld heißt.“
Ein Fremdenführer müsste jetzt erklären, gleich gegenüber die Viscardigasse, dient immer als Beleg, dass nicht alle Münchner dereinst nationalsozialistisch bewegt waren. Sie huschten angeblich in Scharen hintenrum durch diese Drückebergergasse, um nicht vorne die braune Ehrenwache grüßen zu müssen. Eine münchnerische Problemlösung. Geschichte. So wie auch die historische Verbundenheit Münchens mit der Pfalz, nachzulesen unter Bavarica. Die Mehrzahl huldigt diesen Verbindungen lieber im Hofbräuhaus des Weines, den Pfälzer Stuben:
Frau: „Ich hab jetzt erst Besuch gehabt von Honolulu, der was das letzte Mal vor sechs Jahr da und der wollt an Stammtisch gehen. Der war schon ein paar Mal hier und jedes Mal will der mit mir an Stammtisch gehen.“
Stammtischgeprange ohne Maßkrug in der Weinstube. Die ist riesig, stets gut besucht und das auch noch von vielen Münchnern.
Mann: „Meine Leut san a net von München direkt gewesen, mein Vater war von Miesbach die Gegend und meine Mutter vom Ries, Nördlingen, aber i bin halt da geboren, also reinrassig bin i auch ned grad.“
„Weißblaue Zuagroaste“ nennt man einen wie ihn. Fein unterschieden vom auswärtig Zugezogenen. In den letzten 200 Jahren strömten Niederbayern, Oberpfälzer, Schwaben wie Franken, also alles Bayern, zuhauf in die bayerische Haupt- und Residenzstadt und vermischten sich mit den stammbaumgeprüften Urmünchnern. Geborene Niederbayern leben zum Beispiel nur in deren Bezirksregierungshauptstadt Landshut mehr auf einen Fleck als in München.
Frau: „Die schöne Umgebung, wer hat das denn schon, man ist im Gebirg, man ist in Italien überall schneller, ich hab's auch gerne wenn so viel Fremde da sind, ich mag das gerne, das Internationale.“
Sagt die Münchnerin über ihr München. Um die Vermarktung der gerngesehenen Gäste, die Fremden, Touristen also, kümmert sich das städtische Fremdenverkehrsamt. Auch so eine Besonderheit dieses Amt für Fremde. Die Einheimischen reagieren auf Fragen von Auswärtigen, empfehlen sie mir doch mal eine Besichtigungstour, nochalant unverbindlich.
Mann: „Ja mei, in die Stadt nei i zoag eam hoid des Zeug, was ihn halt interessiert, entweder Kirchen oder Rathaus oder an Englischen Garten oder was ihm halt Spaß macht, was er sehn will, des zoag i eam. Des einzig, was die wissen von München is des Hofbräuhaus.“
Den Marienplatz kennen sie auch, als Herz der guten Stube gerühmt, sprich, das Zentrum der auswechselbaren autofreien Einkaufsmeile. Da bleiben wir jetzt lieber nicht stehen, denn das Glockenspiel vom Münchner Rathaus, klickediklick, können sie täglich sehen, hören, fotografieren, inklusive weltweitem Querschnitt der Münchenbesucher. Eine Sehenswürdigkeit eben. Wie auch der Viktualienmarkt, das Hochpreisgebiet für exzellentes Obst, Gemüse, Fleisch, Blumen, Gewürze, Käse, Gurken und Oliven, aber längst nicht mehr der Ort angeblich urwüchsiger Marktfrauen.
Ausgestorben also das Münchner Marktweib, ebenso wie der Gemeinplatz, korpulente Kellnerin im Wirtshaus knallt grobschlächtig die Maßkrüge auf die Holztische.
Frau: „Die Umgangssprache ist dann bulgarisch, also da steht's teilweise daneben und versteht's nur noch Bahnhof. Natürlich, die typisch bayerisch kracherte bayerische Bedienung, wie man sie sich so vorstellt, die ist schon ganz speziell gerade so in und fehlt dann schon gerade in Traditionshäusern wie wir es sind. Die san halt im Frühdienst, die sind alle schon weg, aber der Spätdienst ist wirklich alles in Ausländerhand.“
Schimpft Anita im Traditionslokal Weißes Bräuhaus und wir haken den nächsten Münchner Gemeinplatz ab, das Hofbräuhaus.
Frau: „From China, is our first time very beautiful, very nice, very loudly here.”“
Mann: „"And the people drinking a lot of beer here, I never have seen before.“
Mann: „Ein Prosit der Gemütlichkeit.“
Mann: „Brazil, Brazil, very typical here drink a beer is very typical here in Munich.“
Je später der Abend, desto lauter die Gäste. Am münchnerischten ist das berühmteste Wirtshaus der Welt am Mittag unter der Woche. Ziemlich leer, ohne Musik, aber mit Typen, die seit 40 Jahren nahezu tag-täglich am Stammtisch sitzen, in Lederhose und gesprächsbereit:
Mann: „Für mi eine von den besten Wirtschaften, wo es weit und breit gibt, von der Tradition her schon allein, von die Fremden, da ist immer was los, rührt sich immer was. Man trifft immer Fremde, auch Bekannte und das ist einfach in Ordnung, das passt alles. Die Leut fragen halt, warum ich eine Lederhose anhab, ja weil es halt zu Bayern dazugehört, deswegen hab ich eine an – im Winter die Bundhose, im Sommer die Kurze, wie es sich halt richtig gehört. So ist in Ordnung und das Bier ist auch gut, Essen ist auch in Ordnung, preislich stimmt's auch, besser kann man es doch nicht erwischen.“
Er ist einer, für den alles passt, selbst der berühmte Münchner Fallwind aus den Alpen, der Föhn. Er bringt schönes Wetter, rückt die Berge zum Greifen nahe und beschert Kopfschmerz knapp oberhalb der Nasenwurzel.
Mann: „Der Föhn stört mi net, ich hab koa Kopfweh, i bin des gewöhnt, Gewohnheitssache. Fremde jammern viel, wenn einmal ein Föhneinschlag ist, aber sonst. Ein Thema ist es immer wieder. Ältere Leute haben halt mal was, vielleicht trinken die nichts, man muss halt ein Bier dazu trinken, dann geht das Kopfweh auch weg.“
Genug des Münchner Hofbräuhauses, auch wenn wir dort noch eine schlüssige Definition des Münchners nachgeschickt bekommen:
Mann: „Münchner is halt a Bayer, der in da Mittn drin is. Außen rum die Berge und die ganzen Seen da im Umkreis, das ist natürlich eine gute Sache für Münchner. Wenn man ein bisschen rausfahrt, 50 Kilometer, hat man das Hochgebirge vor der Tür, das wo die anderen halt nicht haben.“
Suchen wir lieber das Millionendorf. Vom Marienplatz zehn Minuten zu Fuß Richtung Osten, über die Isar, nach Haidhausen, dort wohnt angeblich, so die Hochglanzmagazine, der „Zauber der Vorstadt“. München war früher von Dörfern umgeben, heute sind es Stadtteile. Sendling, Giesing, Au, Moosach, Hadern, Obermenzing, Pasing und wie sie alle heißen. Hier ist die Wahrscheinlichkeit auf Einheimische, echte Münchner zu treffen noch am größten.
Mann: „Das sind Besondere, die kennt man unter hundert raus. Wenn oaner dabei ist, kenn ich ihn raus: an der Sprache und am ganzen Benehmen, an der Gebärde ja und wie er sich aufführt in der Gesellschaft – da kenn ich das raus: zurückhaltend, ned gschert, kann aber gschert werden, wenn's pressiert, gschert, ja der kann grantig werden, wenn ihm was nicht passt, aber normalerweise san sie friedliche Menschen, die Münchner, ich geh jetzt da von mir aus.“
Geschert, also ungehobelt direkt, ist er angeblich nur in Ausnahmefällen der Münchner. Behaupten sie jedenfalls alle, die ich da treffe in Haidhausen. Im alten Arbeiterviertel, jetzt mit Hang zum Künstlerischen und Multikulti, sitzen sie auskunftsbereit auf Bänken:
Mann: „Des is hoid a eigene Rass, der Münchner. Die sind a bisschen bodenständiger, die sehen das alles mit mehr Ruhe, die sehen über viel drüber weg. Und da muss ma hoid a bisserl granteln, weil sonst war's ja koa Münchner,. Wenn a net granteln tat, des is ja net bösartig, so Seitenhiebe, das ist hoid münchnerisch, ma muass ja net gegen alles sein, aber fast gegen alles.“
Manchmal klingen sie valentinesk, die Ansichten und Einsichten der Münchner. Die Sprüche von Karl Valentin, dem großen Nonsensepoeten werden aber nur in eingeschworenen münchnerischen Zirkeln zitiert.
Das schräg-verückte Valentinmusäum ist dann auch das absolute Kontrastprogramm in der Stadt der Pinakotheken, wie sich die großen Bildergalerien hier anmaßend titulieren.
Mann: „Da gibt es das Deutsche Museum, dann gibt es das Valentin Musäum, ja, und dann gibt's halt noch unsere Theater, Oper oder Residenztheater und so weiter, wenn oana was von der Kunst versteht.“
Danke, das touristische München ist nicht unser Ziel. Dafür Männer wie er, in einer Seitengasse des Haidhausenviertels aus dem Fenster seiner Backstube hängend.
Mann: „Der Münchner is einwandfrei, is a gemütlicher Mensch, guter Mensch, a ehrlicher Mensch. Die echten Münchner, die halten auch was drauf. Ehrlichkeit, Sauberkeit, das ist wichtig als Fakt, für mich auch. I tat scho sagn, dass er liberal ist, sonst könnt er ja nicht soviel Fremde aufnehmen, wenn er nicht sehr liberal wäre.“
Liberal, liberalitas bavariae, oft zitiert in der Hauptstadt des Freistaats und schön hingetrimmt, wie es halt gebraucht wird.
Mann: „Liberal übersetzt ist freiheitlich, ja eigentlich, dass wir in Bayern das etwas gemütlicher sehen und uns net unbedingt von der Politik, trotzdem dass wir alle für die CSU san, so a bisserl einkasteln lassen, also is das liberal. Und dass mia im Biergarten sitzen und uns den Tag ein bisschen gemütlich angehen lassen, das ist liberal, wenn man kann.“
Der liberale und weltoffene Münchner, auch so ein Klischee. Es gehört zu den Münchner Widersprüchlichkeiten, dass die Einheimischen sich als gemütlich einstufen und von ihrer Weltstadt mit Herz schwärmen, weil es ihnen die Werbeprospekte so vorbeten. Dann aber, schon bei leichtem Kratzen, offenbaren sie unter der Oberfläche auch engstirnige Dumpfbackigkeit.
Mann: „Kaum hörst du ein bayerisches Geschwätze, kaum – das ist schlimm, i find das schon schlimm. Lauter Ausländer hängen da umeinander, alle Länder, ich habe ja nichts gegen die Ausländer, absolut nicht, aber dass soviel rumlaufen, das kann nicht sein.“
Dieses „früher war alles besser“-Geraunze ist natürlich auch in München weit verbreitet. Dort, wo sich die Alten mit dem Beobachten von Unliebsamen die Zeit vertreiben.
Frau: „Das ist ja traurig, weil wenn i die alle sitzn sehe, dann könnt ich sie alle umbringen. Früher hat man si kennt, da hat mag sagt, Grüß Gott Herr Meier, aber das gibt's heut alles nicht mehr, lauter Ausländer, ich hab ja nichts gegen Ausländer, aber gegen Kanaken habe ich was.“
Unzufrieden bis ins Mark hinein sein mit der veränderten Stadt, mit Multikulti und trotzdem nirgendwo anders wohnen wollen, auch eine Münchner Eigenschaft.
Frau: „Tat nie wegziagn.“
Autor: „Warum?“
Frau: „Nein, weil ich da geborn bin und da bleib ich und des mechat i a net, des is halt so.“
Schimpfen auf München und die Münchner, das dürfen nur die Einheimischen. Beim Beschreiben ihrer eigenen Besonderheit werden sie dann eher wortkarg:
Frau: „Das Besondere am Münchner? Weiß i jetzt ehrlich gesagt nicht, was ich da sagen soll, aber ich kenn ehrlich gesagt nur Münchner bei uns in der Nähe und im ganzen Viertel rum. Und das Besondere, also so wie er geschildert wird, im Fernsehen mit Trachtenhüterl und mit dem BlaBla, als wenn ma alle Idiotn wären, also das stimmt auf jeden Fall net.“
Oder doch. Da ist sich der Münchner nicht so einig. Denn anderseits liebt er auch die seit Jahrzehnten verbreiteten Gemeinplätze über seine Stadt:
Mann: „I tat sagn, a Millionendorf, Gott sei dank, weil man eben in Haidhausen oder Laim so Fleck hat, wo man sich so richtig wohl fühlen kann; Vorstadt, so wie sie es oft in die Fernsehserien zeigen, find ich so richtig gut. Also i war schon in Amerika und überall, aber da ziagts mi immer wieder nach München, da bin i geboren, da kenn i mi aus, das macht's aus und natürlich der FC Bayern und TSV 1860.“
Letztere überlassen wir der Sportschau. Die liebevoll-gehässigen Animositäten zwischen den Roten und den Blauen sind von außen sowieso kaum zu durchschauen.
Nähern wir uns lieber einer wirklich typischen Münchner Einrichtung, dem Biergarten. Es gibt ihn groß und klein, in allen Himmelrichtungen, nah und fern der Innenstadt, unterschiedlich typisch und von der jeweils ausgeschenkten Biersorte bis zum versammelten Menschenschlag – Geschmackssache.
Mann: „Des is eigentlich net so gehässig, wenn man sagt, du Preiß du, sondern des kann auch ein Kosewort sein. Sicher, wir haben an Stammtischler, der is der Preißnwilli, also jetzt kummt er schon wieda da Preiß, aber net im Bösen Sinne, sondern es is da Preißwilli.“
Stammtisch im Biergarten des Münchner Hofbräukellers. Heini und Walter sitzen da, wo sie oft sitzen, unter der vierten Kastanie rechts und unter dem drohenden Schild „mia san mir“.
Mann: „Mia san mir haoßt halt, dass unser Philosophie net übertragbar is auf irgendwie Andersgläübige, Norddeutsche oder sonst wie. Die san zwar bei uns willkommen, wenn sie da sind, keine Sprüche machen, net mehr Erzählen als was dahinter steckt, aber sonst san hoid mia mir.“
Münchner Stammtische sind etwas Eigenes. Es gibt sie in vielen Biergärten, auch in den noch etwas bodenständigeren Wirtschaften, die meisten im Hofbräuhaus, immer gekennzeichnet, aber selten hermetisch abgeschottet.
Mann: „Wenn der dazuapasst und fragt oder was und da is grad Platz is und da kommt niemand mehr, dann darf er sich auch hersitzen. Also so sind wir nicht. Der muss si scho a bisserl integrieren, der derf sich nicht mit überaus große Sprüche hervortun, weil das hat man dann auch net so gerne, also wenn er es richtig macht, ist er herzlich aufgenommen.“
Kann aber gut sein, dass sich eine Münchner Stammtischrunde dann trotzdem über den freundlich zugelassenen auswärtigen Gast lustig macht. Flaxn nennen sie dieses über einen Herziehen.
Mann: „Herzogn, geflaxt wird, da ist nicht bös, das ist witzig, das ist satirisch witzig ist das.“
„Man liebt hier die Verbrämung“ wird ein aufklärerischer Dichter gerne in seinem Urteil über München zitiert, wieder und wieder, so wie auch Thomas Mann mit seinem Urteil „München leuchtet“. Wo es leuchtet, außer im unvergleichlichem Licht der nördlichsten Stadt Italiens, mit entsprechender Dichte italienischer Lokale und ob München auf Zugezogene wirklich gleichermaßen fremd und vertraut wirken kann, all das ist nur fern von Oktoberfest, Hofbräuhaus und Marienplatz zu erkunden, aber es ist zu erkunden.