WM ohne Vorspiel
Der Weltfußballverband FIFA hat die in Berlin geplante Eröffnungsgala abgesagt. Nach der Veranstaltung wäre eine Verlegung von neuem Rasen bis zum ersten Gruppenspiel in Berlin nur mit erheblichem Risiko möglich, erklärter FIFA-Präsident Blattner. Kritiker behaupten, der wahre Grund liege in den enormen Kosten und dem mehr als schleppenden Vorverkauf für die von André Heller konzipierte Show.
Was hätte diese Gala zur Eröffnung der Fußballweltmeisterschaft nicht alles sein sollen! Ein Fest der Superlative, eine gigantische Show mit den Sportlegenden Pelé und Maradona, mit Peter Gabriel und Brian Eno, den Black Eyed Peas, Cheb Khaled sowie Jessye Norman: Rock, Pop, HipHop, Rai, Oper, ein weltmusikalischer Mammut-Mix, von dem André Heller, der gern den großen Max macht, laut tönend im Vorfeld versprochen hatte, es werde in 90 Minuten im Berliner Olympiastadion sicher nicht das geboten, "was der kleine Moritz sich unter Populärgeschmack vorzustellen hat". Jetzt bleiben 18.000 Kostüme ungeschneidert und 560 Kilometer Kabel unverlegt. Und der Multimediakünstler André Heller ist "stinksauer". Trägt irgendwer Trauer?
Nein, denn das von Heller vollmundig als "durchkomponiertes Bühnenereignis" angekündigte Spektakel wäre ohnehin nur ein dröhnendes, zusammen gewürfeltes Irgendwas geworden - Ausdruck der Beliebigkeit, bunt und sehr bemüht "global". 25 Millionen Euro hatte FIFA-Präsident Sepp Blatter dafür hingeblättert und als Regie-Anweisung André Heller nur den Wunsch mit auf den Weg gegeben: "Erstaune uns." André Heller muss die Herren Fußball-Oberen nun also gar zu sehr erstaunt haben mit seinem Konzept. Warum sonst blasen sie die ganze Sause so kurzfristig ab?
Dass als Begründung für die Absage der WM-Eröffnungsgala angegeben wird, der Rasen werde dadurch zu sehr in Mitleidenschaft gezogen, mag den Zyniker müde lächelnd an die zu Tode zitierte Fußballer-Weisheit erinnern: "Die Wahrheit ist auf dem Platz". Von dem ist André Heller jetzt geflogen, und das hat natürlich ganz andere Gründe, die nicht auf dem Grün liegen. Sage und schreibe bis zu 750 Euro sollten die Karten für die Eröffnungsgala kosten, die billigsten 100. Solche Preise sind eine Zumutung, und so lief der Vorverkauf auch nur schleppend. Lieb und teuer ist jedem Fußballfan das Spiel, aber doch nicht der Zirkus davor oder danach, der ist ihm herzlich egal.
Und was soll man denn von einem Menschen halten, der wie André Heller auch noch zugibt, die "Strahlkraft des Fußballs" lange Zeit unterschätzt zu haben, um dann in diesem Sport einen Abglanz von Liebe und Erotik zu erkennen, ihn in eine versponnene Sexualmetaphorik zu kleiden und als Veranstaltung für Spanner zu deklarieren? André Heller nämlich hat sich hierzu wie folgt vernehmen lassen: "Am Wochenende zwei Stunden Leidenschaft mit unter Umständen fünf Tagen Vorspiel und einem lang anhaltenden Orgasmus nach dem Abzittern", das sei Fußball für ihn. Gut, dass die Welt zu Gast bei Freunden auf diesen Höhepunkt jetzt verzichten kann.
Nein, denn das von Heller vollmundig als "durchkomponiertes Bühnenereignis" angekündigte Spektakel wäre ohnehin nur ein dröhnendes, zusammen gewürfeltes Irgendwas geworden - Ausdruck der Beliebigkeit, bunt und sehr bemüht "global". 25 Millionen Euro hatte FIFA-Präsident Sepp Blatter dafür hingeblättert und als Regie-Anweisung André Heller nur den Wunsch mit auf den Weg gegeben: "Erstaune uns." André Heller muss die Herren Fußball-Oberen nun also gar zu sehr erstaunt haben mit seinem Konzept. Warum sonst blasen sie die ganze Sause so kurzfristig ab?
Dass als Begründung für die Absage der WM-Eröffnungsgala angegeben wird, der Rasen werde dadurch zu sehr in Mitleidenschaft gezogen, mag den Zyniker müde lächelnd an die zu Tode zitierte Fußballer-Weisheit erinnern: "Die Wahrheit ist auf dem Platz". Von dem ist André Heller jetzt geflogen, und das hat natürlich ganz andere Gründe, die nicht auf dem Grün liegen. Sage und schreibe bis zu 750 Euro sollten die Karten für die Eröffnungsgala kosten, die billigsten 100. Solche Preise sind eine Zumutung, und so lief der Vorverkauf auch nur schleppend. Lieb und teuer ist jedem Fußballfan das Spiel, aber doch nicht der Zirkus davor oder danach, der ist ihm herzlich egal.
Und was soll man denn von einem Menschen halten, der wie André Heller auch noch zugibt, die "Strahlkraft des Fußballs" lange Zeit unterschätzt zu haben, um dann in diesem Sport einen Abglanz von Liebe und Erotik zu erkennen, ihn in eine versponnene Sexualmetaphorik zu kleiden und als Veranstaltung für Spanner zu deklarieren? André Heller nämlich hat sich hierzu wie folgt vernehmen lassen: "Am Wochenende zwei Stunden Leidenschaft mit unter Umständen fünf Tagen Vorspiel und einem lang anhaltenden Orgasmus nach dem Abzittern", das sei Fußball für ihn. Gut, dass die Welt zu Gast bei Freunden auf diesen Höhepunkt jetzt verzichten kann.