Wissenschaftler wertet Mitschrift von Hegel-Vorlesung aus

Ein Hegel-Biograph der Universität Jena hat bislang unbekannte Vorlesungs-Mitschriften des Philosophen ausgewertet. Die 4.000 eng beschriebenen Seiten hätten in fünf Archiv-Kartons der Diözesan-Bibliothek geschlummert, teilte das Erzbistum München und Freising mit. Der Fund sei deshalb so bedeutend, weil Teile von Hegels Philosophie „nur durch Vorlesungsmitschriften dokumentiert“ seien, erklärte das Erzbistum. Die Manuskripte stammen demnach von Friedrich Wilhelm Carové, einem der ersten Hegel-Schüler in Heidelberg. Nach Angaben der Universität Jena umfassen die jetzt wiederentdeckten Handschriften fast alle Teile von Hegels enzyklopädischer Architektonik, darunter eine schon lange gesuchte Mitschrift einer Ästhetik-Vorlesung in Heidelberg, über die es bisher noch keine anderen Unterlagen gebe. Ein mehrjähriges wissenschaftliches Projekt soll nun die Veröffentlichung der Mitschriften vorbereiten.