Wirtschaftswissenschaftler lobt Intervention der Europäischen Zentralbank

Angesichts der weltweiten Finanzkrise hat der Professor für Betriebswirtschaftslehre, Bank- und Kreditwirtschaft an der Universität Würzburg, Ekkehard Wenger, die zusätzlichen Finanzspritzen der Europäischen Zentralbank (EZB) begrüßt.
Er finde das Eingreifen der EZB gut, sagt Wenger am Samstag im Deutschlandradio Kultur. "Das, was wir im Moment beobachten, ist eine sehr typische Erscheinungsform von Menschen im Finanzsektor, die zunächst irrwitzige Risiken eingehen und anschließend gar keine Risiken mehr eingehen wollen." Um diese Risiken zu glätten, seien die Zentralbanken eingesprungen. Wenger wörtlich: "Im Bankensektor sitzen zu viele, die fürs Zocken bezahlt werden. Die gehen Risiken ein, die sie und ihre Arbeitgeber nicht überschauen. Und jetzt sind wir in der Situation, dass die am Drücker sind, welche die Risiken begrenzen müssen." Offensichtlich sei das Misstrauen in Europa größer als in den USA, weil die Europäische Zentralbank mehr Geld zur Verfügung gestellt habe, erklärte der Wissenschaftler.

Dennoch seien die Fundamentaldaten "nach wie vor in Ordnung". "Wenn es gelingt, das Zittern an den Finanzmärkten unter Kontrolle zu kriegen und die Verrückten dort ruhig zu stellen, dann werden die Fundamentaldaten auch in Ordnung bleiben." Wer jetzt über freie Liquidität verfüge, solle darüber nachdenken, Aktien zu kaufen. "Insgesamt halte ich die jetzige Situation für eine Einstiegsgelegenheit."