Wirtschaftswissenschaftler fordert Abschaffung von Evaluierungen an Universitäten

Der Professor für Wirtschaftspolitik und Ökonomie an der Universität Zürich, Bruno Frey, hat sich für eine Abschaffung von Evaluierungsmaßnahmen an Universitäten ausgesprochen. Der riesige Zeitaufwand der Wissenschaftler zur Vorbereitung der Evaluierungen lenke von der Forschung ab, sagte Frey am Donnerstag im Deutschlandradio Kultur.
Evaluierungsmaßnahmen, so Frey, zwängen die Wissenschaftler zu einer Konzentration auf die Kriterien, die von den Evaluatoren festgesetzt worden seien. Forschung müsse aber ein Entdeckungsprozess sein, bei dem man sich nicht allzu sehr festlegen sollte, betonte er: "Wer nur forscht, um von außen belohnt zu werden, ist vermutlich kein guter Forscher."

Wenn man auf Evaluierungen verzichte, werde man Professoren und Wissenschaftler bekommen, die wirklich an der Spitze forschen, "die eben genau nicht das Übliche tun, die das Überraschende tun, genau das, was von den Evaluatoren ja gar nicht beurteilt werden kann, weil es überraschend und neu ist", äußerte Frey.