Wirbel um angebliche SMS von Springer-Chef Döpfner

    Mathias Döpfner steht an einem Rednerpult
    Mathias Döpfner ist der Vorstandsvorsitzende des Axel-Springer-Verlags. Zum Medienkonzern gehört auch die Bild-Zeitung. © picture alliance/dpa/Kay Nietfeld
    Ein Medienbericht der Wochenzeitung "Die Zeit" über angebliche konzerninterne Nachrichten von Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner hat erneut für Wirbel rund um die Affäre um den früheren Bild-Chefredakteur Julian Reichelt gesorgt. Aus Springer-Kreisen verlautete nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur als Reaktion, der Artikel bestehe aus "manipulativen SMS-Fetzen". "Die Zeit" hatte über Döpfner berichtet und Zitate aufgelistet, die von ihm an den damaligen Bild-Chefredakteur Reichelt gerichtet worden sein sollen. Darin geht es unter anderem um abfällige Bemerkungen Döpfners über Ostdeutschland und um Kritik an Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel. Verlagschef Döpfner habe parteilich agiert, so der "Zeit"-Vorwurf, er soll sich vor der vergangenen Bundestagswahl eine pro-FDP-Berichterstattung in der Bild-Zeitung gewünscht haben. Aus Springer-Kreisen hieß es zu dem "Zeit"-Artikel, Döpfner sei ein meinungsstarker Verlagschef, der aus Prinzip immer Gegenmeinung und Widerspruch herausfordere und dafür immer mal wieder polemisiere. Man lasse sich an dem messen, was in den Publikationen des Verlags stehe, nicht an angeblichen Ausschnitten aus persönlichen Chats. Die Absicht des Artikels sei erkennbar: Er solle Unruhe stiften und vom Wesentlichen ablenken. Mit dem Artikel holt die Affäre um Reichelt den Medienkonzern, um ein Neues ein. Reichelt hatte 2021 seinen Posten als Chefredakteur von Deutschlands größter Boulevardzeitung unter anderem wegen Vorwürfen des Machtmissbrauchs räumen müssen und den Konzern verlassen.