''Wir zahlen keine Miete mehr''

Von Matthias Drawe · 08.07.2007
Nova Iguacu, etwa zwei Autostunden von Rio de Janeiro entfernt, wirkt teilweise beinahe archaisch. Grüne Hügel, tropische Vegetation, ein Wasserfall, ein erloschener Vulkan. Geckos, Hühner, Hunde, wilde Katzen, Schlangen. Überall Pferde, die manchmal sogar frei herumlaufen. Pferdekarren sind das bevorzugte Transportmittel.
Die meisten Straßen sind nicht befestigt, und wenn es regnet (es regnet oft), wird alles zu Matsch. Manche sagen, hier in der Baixada, dem "Tal", wie die Gegend allgemein genannt wird, sei es noch ein bisschen wie einst im Wilden Westen: Du suchst dir ein Stück Land aus und steckst es ab. Anschließend gehst du zur Präfektur, meldest an, dass du da ein paar Pflöcke eingeschlagen hast, und zahlst die Grundsteuer. Dann fängst du an zu bauen. Und nach fünf Jahren gehört das Land offiziell dir.

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