Martin Hansen ist Künstler und Herbergsvater, Norddeutscher aber Niederländer auf dem Pass, sein Leben und seine Arbeit bedeutete immer Veränderung. "Wir sind Projektmenschen", sagt er zu Gesa Ufer, die ihn in der Uckermark kennengelernt hat, wo er seit zehn Jahren ein altes Pfarrhaus und das dazugehörige Grundstück zu einem Urlaubsort umgebaut hat.

Nach mehreren Jahrzehnten in Amsterdam stellten er und seine "Liebste" Marieken fest, dass sie nicht mehr zu Avantgarde gehören, die Kunstwelt nach anderen Talenten sucht. "Es gibt keine Kunst nach 50", habe er mal gehört, was vielleicht etwas übertrieben ist, aber für sie hätte es bedeutet, dass sie sich nochmal auf etwas neues einlassen.

Doch selbst nach zehn Jahren in der brandenburgischen Provinz, seien sie zwar angekommen, aber Außenseiter geblieben. Für die Alteingesessenen waren sie erst die verrückten Städter und sind jetzt die Kapitalisten, die die Schönheit des Ortes zu Geld machen würden.

Dabei schwebt Martin längst schon wieder eine neue Vision für ihren Hof vor, der gar nichts mit Geld verdienen zu tun habe: Das kinderlose Paar in den Sechzigern möchte auf keinen Fall einsam alt werden, Freunde und Gleichgesinnte um sich haben. Könnte das Pfarrhaus vielleicht ein Alterskollektiv werden?