"Wir sind Oskar"

Von Michaela Gericke |
Von Sachsen nach Syrakus spazierte er vor 200 Jahren: Johann Gottfried Seume, eine der historischen Persönlichkeiten der kleinen Stadt Grimma, in der Nähe von Leipzig. Sie galt als Perle des Muldentals; bis die Mulde im Jahr 2002 über die Ufer trat und zu einem reißenden Gewässer wurde.
Überschwemmungen kannten die Bewohner zwar bis dahin schon lange, doch jene "Sintflut" bedeutete für die Stadt und ihre Jahrhunderte alten Häuser beinah den Untergang. Freiwillige Helfer kamen aus sämtlichen Bundesländern, packten an, bauten mit auf.
Für einen künftigen Hochwasserschutz fließen nun Millionen Euro in die Stadt und ihre zu schützenden historischen Bauwerke: die Stadtmauer, das Schloss, das "königliche Monument". Die Brücke des berühmten Architekten Daniel Matthias Pöppelmann (Baumeister des Zwingers) – im Laufe der Jahrhunderte abgebrannt, gesprengt, unterspült, – soll bald wieder den "schnellsten Fluss im einstigen Königreich" überqueren. Grimma – eine Stadt, die, wie einer ihrer Söhne – Ulrich Mühe –, einen Oskar verdient?
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