"Wir sind der Schmerz und nicht die Ärzte"

24.11.2011
In existenziellen Krisen suchen Menschen eine "spürbare Gemeinsamkeit" - auch beim Besuch der Schauspielhäuser, meint Ulrich Khuon, Intendant des Deutschen Theaters in Berlin. Dass die Theater allerdings die Rolle einer Heilanstalt oder Ambulanz übernehmen könnten, glaubt Khuon nicht.
Theater könnten Orte sein, an denen Besucher gesellschaftliche Probleme auf eine kluge, differenzierte, "vielleicht auch mal aggressive Weise" verhandelt sähen. Dabei gehe es nicht nur um eine intellektuelle oder gedachte, sondern um eine fühlbare Erfahrung. Er halte es allerdings mit dem Dichter Gottfried Benn, der einmal gesagt habe: "Wir sind der Schmerz und nicht die Ärzte", betonte Khuon.

Mit einer Reihe von Sonderveranstaltungen zum Thema "Reden über Europa" wolle das Deutsche Theater an vier Sonntagvormittagen den Besuchern aktuelle Diskurse näher bringen. "Vielleicht lernt man auch, eine Sehnsucht für etwas zu entwickeln, die man vorher nicht hatte, nämlich viel stärker sich positiv zu Europa zu verhalten in all diesen Zeiten, wo so kritisch und negativ darüber geredet wird", sagte der Intendant des DT.


Sie können das vollständige Gespräch mit Ulrich Khuon mindestens bis zum 24.04.2012 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Angebot hören.
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