"Wir brauchen eine europäische Öffentlichkeit"

Der neue Präsident des deutsch-französischen Kultursenders ARTE, Gottfried Langenstein, hat sich für einen stärkeren Austausch der Medien in Europa ausgesprochen.
Im Deutschlandradio Kultur sagte Langenstein, sein Sender könne dazu beitragen, eine europäische Öffentlichkeit herzustellen, denn er transportiere das individuelle Leben der Europäer. "Das ist wesentlich leistungsfähiger, als wenn man schlicht Politiker interviewt."

Langenstein warnte vor nationaler Abgrenzung und bezeichnete die Aussage des polnischen Präsidenten Lech Kaczynski, es gebe nur nationale Öffentlichkeiten, als "Verteidigungskampf".

"Wenn wir es nicht schaffen, in Europa ein Stück gemeinsame Öffentlichkeit hinzukriegen und auch ein Stück Weltbürgertum erfreut miteinander zu pflegen, dann werden wir in dem ganzen Globalisierungsprozess immer weiter nach hinten rutschen."

Im Zuge der weiteren Digitalisierung habe ARTE bereits konkrete Pläne für einen Austausch von Kulturprogrammen mit dem italienischen, spanischen und ungarischen Fernsehen.