"Wir bleiben bei einer praxisorientierten Ausbildung"

18.05.2006
Der Mitbegründer der Universität Witten/Herdecke und heutige Ehrenvorsitzende des Direktoriums hat sich für den Erhalt der medizinischen Fakultät ausgesprochen. Einen Tag vor der Stellungnahme des Wissenschaftsrates zur Zukunft der Fakultät, sagte er im Deutschlandradio Kultur: "Wir bleiben bei einer praxisorientierten Ausbildung der Ärzte."
Der Wissenschaftsrat sei der Ansicht, die Studenten müssten Frontalunterricht in Biologie, Physik und Chemie erhalten. "Das ist eine Auffassung, die man Ende des 19.Jahrhunderts hatte. Wir schicken die Studenten schon im ersten Semester zu den niedergelassenen Ärzten."

Zur Kritik des Wissenschaftsrates, in Witten/Herdecke komme die medizinische Forschung zu kurz, sagte Schily: "Hier wird jemand geschlagen, weil man den anderen nicht hauen kann." Damit spielte er auf das Land Hessen an, das vor kurzem erst die Universitätskliniken Marburg und Gießen privatisiert hatte. Laut Schily sei der Wissenschaftsrat offenbar der Meinung, Forschung könne nur staatlich organisiert werden.

Der morgigen Empfehlung des Wissenschaftsrates sieht Schily skeptisch entgegen: "Ich fürchte, er wird sich schrecklich äußern."

Das vollständige Gespräch mit Konrad Schily können Sie für begrenzte Zeit in unserem Audio-on-Demand-Angebot hören.
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