Wildkräuterproduzent Olaf Schnelle

Wildes Grünzeug für Gourmets

Gärtner Olaf Schnelle
Neben Kräutern baut Olaf Schnelle mittlerweile auch Gemüse an. © Georg Bagdenand
Moderation: Matthias Hanselmann · 22.05.2018
Olaf Schnelle dürfte einer der besten Kenner von Wildkräutern in ganz Deutschland sein. Der Diplomingenieur für Gartenbau sucht und züchtet seit 20 Jahren besondere Kräuter in Mecklenburg-Vorpommern und beliefert die Spitzenköche Deutschlands damit.
Die Spitzenköche in Deutschland kennen ihn: Olaf Schnelle ist einer der besten Kenner von Wildkräutern in ganz Deutschland. Seit 20 Jahren züchtet er in Mecklenburg-Vorpommern seine besonderen Kräuter. Zu seinen Kunden zählen Restaurants wie das Vendôme bei Köln, das Riz Charlton in Wolfsburg oder das Berliner Restaurant "Nobelhart & Schmutzig".

Das erste Unternehmen scheitert

"Nichts ist regionaler als die Kräuter direkt vor unserer Haustür", sagt Schnelle. Der Diplomingenieur für Gartenbau lebt mit Frau und drei Söhnen seit 1996 in Mecklenburg-Vorpommern. Aus seinem jugendlichen Spleen, sich von der Natur ernähren zu können, macht er eine Geschäftsidee und gründet 1998 die Firma "Essbare Landschaften". Zusammen mit seinem Kompagnon Ralf Hiener baut er ein florierendes Kleinunternehmen auf und wird vielfach ausgezeichnet.
Der Erfolg der "Essbaren Landschaften" lockt Investoren. Schnelle und Hiener lassen sich auf größere Pläne ein und scheitern, nachdem ein zweiter erfolgreicher Kaufmann aus dem Westen eingestiegen war: "Wir standen wie die Karnickel vor der großen Unternehmerschlange und haben zugesehen, wie die Sachen aus dem Ruder liefen." Schnelle ist pleite und fällt in eine tiefe Depression.

Neuanfang nach Pleite und Depression

Vor allem seine Frau habe ihm geholfen, die depressive Phase zu beenden, erzählt Olaf Schnelle. Da er seine Wildkräuter auch in den schwierigen Jahren gut verkaufen konnte, gründet er 2014 eine neue Firma, "Schnelles Grünzeug". Inzwischen baut er auch diverse Gemüsesorten an. Der Trend zur vegetarischen und veganen Ernährung kommt ihm sehr gelegen:
"Gemüse nicht mehr nur als Beilage zu betrachten sondern als Protagonisten eines Hauptgerichtes, das ist schon eine komplett neue Entwicklung."

"Die Besten der Besten"

Er meint, wir müssten weg von der industriellen Landwirtschaft, es gebe genügend Leute, die zeigten, dass es anders ginge:
"Wenn man sich intensiv mit Landwirtschaft auseinandersetzt, weiß man, wie die Besten der Besten ihrer Branche agieren; auch in der Ökobranche weiß man, es gibt mittlerweile Landwirte, die die Ergebnisse der konventionellen Landwirtschaft locker in die Tasche stecken - aber komplett auf umweltverträgliche Weise."
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