Wiederkehrende Naturphänomene in Bildern
Die Überflutung des Okayango Deltas, die Planktonblüte vor der Küste Alaskas und andere großräumige, zyklisch wiederkehrende Naturereignisse nimmt das Buch "Die großen Naturereignisse der Erde" unter die Lupe. Der Begleitband zur gleichnamigen BBC-Fernsehserie enthält anspruchsvolle Fotos und Naturbeschreibungen mit persönlicher Note.
Das unhöflichste Tier der Erde liegt dicht gedrängt in großen Gruppen, bespuckt Artgenossen wie Feinde, schnarcht ohrenbetäubend und lässt seinem Körper auch sonst allerhand Laute entfahren; eineinhalb Tonnen wiegt es und sein Atem stinkt erbärmlich nach Fisch: das Walross. Die Fotografen des neuen Bildbands "Die großen Naturereignisse der Erde" (Verlag Frederking & Thaler) präsentieren selbst diesen Koloss malerisch im Sonnenuntergang des kurzen, arktischen Sommers. Wenn das Eis taut, lebt die Natur des hohen Nordens auf - selbst das Walross.
Der leichten Neigung der Erdachse ist es zu verdanken, dass es auf unserem Planeten Jahreszeiten gibt. Eine Folge davon sind großräumige rhythmische Naturphänomene - sechs davon nimmt das neue Buch unter die Lupe: Die regelmäßige Überflutung des Okavango Deltas in Botswana, die Planktonblüte vor der Küste Südost-Alaskas, die Gnuwanderung in der Serengeti, das sommerliche Tauen des Packeises in der Arktis, die Heimkehr der Lachse an ihre Geburtsstätten in Alaska und die jährliche Wanderung der Sardinenschwärme vor Südafrika. Die Texte des Buches, das auf einer BBC-Fernsehserie beruht, verflechten Naturbeschreibungen mit den ganz persönlichen Erlebnissen der Filmemacher. Nur 24 Monate Drehzeit gab es – entsprechend spannend liest sich, was die Autoren in Wüsten, auf Packeis und im dichten Dschungel auf der Jagd nach Tieren und Bildern erlebten.
Im arktischen Norden gibt die Rückkehr der Sonne nach den dunklen Wintermonaten weite Lebensräume frei. Millionen Vögel, Landsäugetiere und Wale strömen gen Norden, um Nachwuchs zu zeugen oder reiche Beute zu machen. In grandiosen Bildern fangen die Autoren dieses kurze und heftige Aufblühen der Arktis ein und berichten hautnah von Blizzards und ihren Begegnungen mit ausgehungerten Eisbären.
Noch aus dem Weltraum ist die Wüste Kalahari zu erkennen, die große Teile des südlichen Afrikas einnimmt. Seit 65 Millionen Jahren peitscht hier der Wind über die Sanddünen, wo nichts wächst als ein paar Gräser und Büsche. Doch einmal im Jahr spült ein Fluss seine Fluten in dieses Gebiet und bewässert im Juni auf einen Schlag 20000 Quadratkilometer durstendes Land - das Okavango Becken der Kalahari. Die Wassermassen erschaffen jährlich eines der größten und tierreichsten Feuchtgebiete Afrikas. Wunderschöne Bilder zeigen Lagunen voller Seerosen, Tigerfische auf der Jagd, badende Elefantenherden. Wenn das Wasser wieder verdunstet, werden die Tiere aggressiv - mehr als einmal müssen die Filmemacher ihre Haut vor Angriffen retten.
Immer wieder sind in den Text grau unterlegte Tabellen eingestreut und zoomen einzelne Tierarten oder geografische Besonderheiten heraus. Bei aller Bewunderung für die imposante Natur sparen die Autoren nicht aus, wie gefährdet diese Lebensräume heute durch den Mensch sind - so ist ihr Buch auch als ein dringender Appell für mehr Naturschutz zu verstehen.
Ein spannendes inhaltliches Konzept, packend geschriebene Texte in makelloser Übersetzung, ästhetisch anspruchsvolle Fotografien, höchste Sorgfalt in Layout und Druck – mit diesem Buch beweist der Frederking & Thaler Verlag einmal mehr, dass er beim Naturbildband zu den besten gehört.
Besprochen von Susanne Billig
Karen Bass (Hrsg.): Die großen Naturereignisse der Erde
Aus dem Englischen von Theresia Übelhör, Werner Kügler und Christel Klink
Verlag Frederking & Thaler, München 2009
320 Seiten, 39,90 Euro
Der leichten Neigung der Erdachse ist es zu verdanken, dass es auf unserem Planeten Jahreszeiten gibt. Eine Folge davon sind großräumige rhythmische Naturphänomene - sechs davon nimmt das neue Buch unter die Lupe: Die regelmäßige Überflutung des Okavango Deltas in Botswana, die Planktonblüte vor der Küste Südost-Alaskas, die Gnuwanderung in der Serengeti, das sommerliche Tauen des Packeises in der Arktis, die Heimkehr der Lachse an ihre Geburtsstätten in Alaska und die jährliche Wanderung der Sardinenschwärme vor Südafrika. Die Texte des Buches, das auf einer BBC-Fernsehserie beruht, verflechten Naturbeschreibungen mit den ganz persönlichen Erlebnissen der Filmemacher. Nur 24 Monate Drehzeit gab es – entsprechend spannend liest sich, was die Autoren in Wüsten, auf Packeis und im dichten Dschungel auf der Jagd nach Tieren und Bildern erlebten.
Im arktischen Norden gibt die Rückkehr der Sonne nach den dunklen Wintermonaten weite Lebensräume frei. Millionen Vögel, Landsäugetiere und Wale strömen gen Norden, um Nachwuchs zu zeugen oder reiche Beute zu machen. In grandiosen Bildern fangen die Autoren dieses kurze und heftige Aufblühen der Arktis ein und berichten hautnah von Blizzards und ihren Begegnungen mit ausgehungerten Eisbären.
Noch aus dem Weltraum ist die Wüste Kalahari zu erkennen, die große Teile des südlichen Afrikas einnimmt. Seit 65 Millionen Jahren peitscht hier der Wind über die Sanddünen, wo nichts wächst als ein paar Gräser und Büsche. Doch einmal im Jahr spült ein Fluss seine Fluten in dieses Gebiet und bewässert im Juni auf einen Schlag 20000 Quadratkilometer durstendes Land - das Okavango Becken der Kalahari. Die Wassermassen erschaffen jährlich eines der größten und tierreichsten Feuchtgebiete Afrikas. Wunderschöne Bilder zeigen Lagunen voller Seerosen, Tigerfische auf der Jagd, badende Elefantenherden. Wenn das Wasser wieder verdunstet, werden die Tiere aggressiv - mehr als einmal müssen die Filmemacher ihre Haut vor Angriffen retten.
Immer wieder sind in den Text grau unterlegte Tabellen eingestreut und zoomen einzelne Tierarten oder geografische Besonderheiten heraus. Bei aller Bewunderung für die imposante Natur sparen die Autoren nicht aus, wie gefährdet diese Lebensräume heute durch den Mensch sind - so ist ihr Buch auch als ein dringender Appell für mehr Naturschutz zu verstehen.
Ein spannendes inhaltliches Konzept, packend geschriebene Texte in makelloser Übersetzung, ästhetisch anspruchsvolle Fotografien, höchste Sorgfalt in Layout und Druck – mit diesem Buch beweist der Frederking & Thaler Verlag einmal mehr, dass er beim Naturbildband zu den besten gehört.
Besprochen von Susanne Billig
Karen Bass (Hrsg.): Die großen Naturereignisse der Erde
Aus dem Englischen von Theresia Übelhör, Werner Kügler und Christel Klink
Verlag Frederking & Thaler, München 2009
320 Seiten, 39,90 Euro