Wie man Umwelt und Geldbeutel schont
Rainer Gießhammer, stellvertretender Geschäftsführer des Freiburger Öko-Instituts, zeigt in seinem Klima-Knigge, dass jeder mit einfachen Maßnahmen den Klimawandel bekämpfen kann, ohne auf Komfort zu verzichten. Obendrein kann man eine Menge Geld sparen, wenn man sich umweltbewusst verhält. Ganz ohne erhobenen Zeigefinger präsentiert Gießhammer seine Vorschläge und bündelt sie in prägnanten Slogans.
Selbst wer die Welt nicht retten will, kann von diesem Buch profitieren. Sein Autor Rainer Gießhammer, stellvertretender Geschäftsführer des Freiburger Öko-Instituts, verspricht seinen Lesern bis zu maximal 3000 Euro jährliche Ersparnisse, wenn sie seine Klimatipps befolgen - und ein gutes Gewissen obendrauf, weil damit auch rund drei Tonnen Kohlendioxid weniger in die Atmosphäre ausgestoßen werden. Man nennt das eine "win-win-Situation", weil alle Beteiligten nur Vorteile haben. Und da Rainer Grießhammer alles andere als ein Umweltfanatiker ist, verlangt er von seinen Lesern denn auch keineswegs Konsumverzicht, niemand muss bei ihm im Kalten sitzen und selbst gestrickte Wollsocken tragen.
Aber jeder Häuslebauer kann von vornherein viel Geld sparen, wenn er sich die behagliche Wärme durch erneuerbare Energien erzeugen lässt oder eine neue Heizanlage installiert und sein Haus gut dämmt. Da freut sich das Festgeldkonto. Und manchem wird ein Licht aufgehen, wenn er erfährt, dass allein Energiesparlampen einem Zwei-Personen-Haushalt pro Jahr rund 65 Euro ersparen - die Anschaffungskosten durchaus eingerechnet.
Man darf bei Rainer Grießhammer auch weiterhin Auto fahren, sollte aber als kluger Rechner bedenken, ob der Zug oder car-sharing einen nicht billiger ans Ziel bringen. Und vor Ort kann auch das Fahrradfahren manchen Liter Benzin ersetzen und die Gesundheit fördern. Braucht man dennoch ein Auto, dann sollte man gut überlegen, welches Auto es denn sein soll. Die Unterschiede sind enorm zwischen einer komfortablen leichtgewichtigen, spritgenügsamen und damit CO2 sparenden Familienkutsche und einem tonnenschweren Geländewagen.
Grießhammers Klimaknigge kommt überhaupt sehr locker und lässig daher. Das zeigt schon der Buchumschlag, auf dem ein Pinguin im Kühlschrank steht. In seiner natürlichen Umgebung könnte es ihm bald zu warm werden, seine Welt ist vom Klimawandel unmittelbar bedroht.
Das Buch ist flott geschrieben, bringt zwar keine neuen Fakten, fasst aber die bekannten und wichtigsten Tatsachen der Klimaerwärmung übersichtlich und gut verständlich zusammen. Ihm fehlt alles Missionarische und der Autor hebt nie den moralischen Zeigefinger, kleidet seine Kritik in Scherze und bündelt seine Vorschläge immer wieder zu amüsanten, prägnanten Slogans: So brauchen wir nicht nur einen Boykott schlechter Produkte, sondern einen Buykott, also Kauf guter Produkte.
Rainer Grießhammer stützt sich bei seinen Tipps vor allem auf die von seinem Institut im Auftrag des Forschungsministeriums erstellte EcoTopTen Liste jener Produkte, die besonders umweltfreundlich sind. Zwar nennt er keine Firmennamen, die kann man dann im Internet über die entsprechende Seite des Öko-Instituts erfahren, aber er rechnet konkret vor, wie viel Geld man zum Beispiel mit energieeffizienten Kühlschränken sparen kann, wie viel Strom Computer fressen oder welche Stromverschwendung Standby-Schaltungen bedeuten.
Der Klimaknigge hat gegenüber allen anderen Klimabüchern den großen Vorteil, dass es, ohne die durchaus dramatische Situation zu verharmlosen, nicht über das Versagen der Politik und Wirtschaft lamentiert, sondern den Lesern vorführt, dass sie durchaus auch selbst aktiv werden können. Es verhindert so jenes fatale Gefühl der Hilflosigkeit, das einen angesichts des Klimawandels erfassen kann und mobilisiert stattdessen den mündigen Bürger. Der könnte mit seinem Verhalten schaffen, was die Politik sich nicht traut: klimaschädliche Produkte vom Markt drängen. Zur Nachahmung ausdrücklich empfohlen. Ein rundherum empfehlenswertes Buch.
Rezensiert von Johannes Kaiser
Rainer Grießhammer: Der Klima-Knigge - Energiesparen, Kosten senken, Klima schützen
booklet Verlag Berlin 2007
189 Seiten, 16.90 Euro
Aber jeder Häuslebauer kann von vornherein viel Geld sparen, wenn er sich die behagliche Wärme durch erneuerbare Energien erzeugen lässt oder eine neue Heizanlage installiert und sein Haus gut dämmt. Da freut sich das Festgeldkonto. Und manchem wird ein Licht aufgehen, wenn er erfährt, dass allein Energiesparlampen einem Zwei-Personen-Haushalt pro Jahr rund 65 Euro ersparen - die Anschaffungskosten durchaus eingerechnet.
Man darf bei Rainer Grießhammer auch weiterhin Auto fahren, sollte aber als kluger Rechner bedenken, ob der Zug oder car-sharing einen nicht billiger ans Ziel bringen. Und vor Ort kann auch das Fahrradfahren manchen Liter Benzin ersetzen und die Gesundheit fördern. Braucht man dennoch ein Auto, dann sollte man gut überlegen, welches Auto es denn sein soll. Die Unterschiede sind enorm zwischen einer komfortablen leichtgewichtigen, spritgenügsamen und damit CO2 sparenden Familienkutsche und einem tonnenschweren Geländewagen.
Grießhammers Klimaknigge kommt überhaupt sehr locker und lässig daher. Das zeigt schon der Buchumschlag, auf dem ein Pinguin im Kühlschrank steht. In seiner natürlichen Umgebung könnte es ihm bald zu warm werden, seine Welt ist vom Klimawandel unmittelbar bedroht.
Das Buch ist flott geschrieben, bringt zwar keine neuen Fakten, fasst aber die bekannten und wichtigsten Tatsachen der Klimaerwärmung übersichtlich und gut verständlich zusammen. Ihm fehlt alles Missionarische und der Autor hebt nie den moralischen Zeigefinger, kleidet seine Kritik in Scherze und bündelt seine Vorschläge immer wieder zu amüsanten, prägnanten Slogans: So brauchen wir nicht nur einen Boykott schlechter Produkte, sondern einen Buykott, also Kauf guter Produkte.
Rainer Grießhammer stützt sich bei seinen Tipps vor allem auf die von seinem Institut im Auftrag des Forschungsministeriums erstellte EcoTopTen Liste jener Produkte, die besonders umweltfreundlich sind. Zwar nennt er keine Firmennamen, die kann man dann im Internet über die entsprechende Seite des Öko-Instituts erfahren, aber er rechnet konkret vor, wie viel Geld man zum Beispiel mit energieeffizienten Kühlschränken sparen kann, wie viel Strom Computer fressen oder welche Stromverschwendung Standby-Schaltungen bedeuten.
Der Klimaknigge hat gegenüber allen anderen Klimabüchern den großen Vorteil, dass es, ohne die durchaus dramatische Situation zu verharmlosen, nicht über das Versagen der Politik und Wirtschaft lamentiert, sondern den Lesern vorführt, dass sie durchaus auch selbst aktiv werden können. Es verhindert so jenes fatale Gefühl der Hilflosigkeit, das einen angesichts des Klimawandels erfassen kann und mobilisiert stattdessen den mündigen Bürger. Der könnte mit seinem Verhalten schaffen, was die Politik sich nicht traut: klimaschädliche Produkte vom Markt drängen. Zur Nachahmung ausdrücklich empfohlen. Ein rundherum empfehlenswertes Buch.
Rezensiert von Johannes Kaiser
Rainer Grießhammer: Der Klima-Knigge - Energiesparen, Kosten senken, Klima schützen
booklet Verlag Berlin 2007
189 Seiten, 16.90 Euro