Wie Gerüchte Geschichte machten
Gerüchte beruhen oft auf Vermutungen, Missverständnissen oder auf Andeutungen oder unklaren Aussagen. Zumeist dreht es sich dabei um Klatsch und Tratsch, manchmal aber können Gerüchte auch den Lauf der Geschichte beeinflussen.
Einer hat es sogar als Bild dargestellt: Eine Lithografie von A. Paul Weber von 1943 zeigt „Das Gerücht“. Als monströses Fabelwesen fliegt es mit weit aufgerissenem Mund durch Hochhausschluchten, immer weitere dieser Wesen hängen sich an das größer werdende Gebilde an.
Gerüchte haben viel Kraft. Und: Sie machen Geschichte. Ein sehr berühmtes Gerücht entstand im November 1989, als sich Politbüro-Sprecher Günter Schabowski verwirrt und uneindeutig zur neuen Reiseregelung äußerte. Die Folgen sind bekannt.
„Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, heute eine Regelung zu treffen, die es jedem Bürger der DDR möglich macht, über DDR Grenzausgänge auszureisen.
Wann tritt das ein?
Das tritt nach meiner Kenntnis sofort ein, unverzüglich.“
„Klatschen, mein Jott, jibts des noch mal, des kann nich wahr sein. Ich hab damals 61 den Stacheldraht gesehn, jetzt will ich dabeisein, wenn Schluss ist.“
Auch bewusste Falschmeldungen heizen die Gerüchteküche an: Bundespräsident Heinrich Lübke erfuhr das in den 60er Jahren. Während des Zweiten Weltkrieges hatte er Rüstungsfabriken mitgeplant, genaueres ist darüber nicht bekannt. In der DDR-Sendung Monitor jedoch wurde er als „KZ-Baumeister“ denunziert.
„Da hatte man es schwarz auf weiß. Die Baupläne, Briefe und Niederschriften, die Lübke der Mitschuld am Tode tausender Zwangsarbeiter überführen, alle hübschsäuberlich mit seinem Namenszug versehen.“
Die Frage bleibt, wie Lübkes Tätigkeiten zu bewerten sind. Die KZ-Baupläne mit seinen Unterschriften waren jedenfalls absichtlich gefälscht, die Vorwürfe gezielt gestreut.
Gelegentlich haben Gerüchte jedoch auch positive Folgen. In den 80ern sprachen alle vom Waldsterben, der Spiegel schrieb: „Wir stehen vor einem ökologischen Hiroshima“. Es stimmt natürlich, dass Bäume sterben, doch die Horrorszenarien blieben aus. Immerhin: Das Gerücht kurbelte unser Umweltbewusstsein an.
Gerüchte haben viel Kraft. Und: Sie machen Geschichte. Ein sehr berühmtes Gerücht entstand im November 1989, als sich Politbüro-Sprecher Günter Schabowski verwirrt und uneindeutig zur neuen Reiseregelung äußerte. Die Folgen sind bekannt.
„Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, heute eine Regelung zu treffen, die es jedem Bürger der DDR möglich macht, über DDR Grenzausgänge auszureisen.
Wann tritt das ein?
Das tritt nach meiner Kenntnis sofort ein, unverzüglich.“
„Klatschen, mein Jott, jibts des noch mal, des kann nich wahr sein. Ich hab damals 61 den Stacheldraht gesehn, jetzt will ich dabeisein, wenn Schluss ist.“
Auch bewusste Falschmeldungen heizen die Gerüchteküche an: Bundespräsident Heinrich Lübke erfuhr das in den 60er Jahren. Während des Zweiten Weltkrieges hatte er Rüstungsfabriken mitgeplant, genaueres ist darüber nicht bekannt. In der DDR-Sendung Monitor jedoch wurde er als „KZ-Baumeister“ denunziert.
„Da hatte man es schwarz auf weiß. Die Baupläne, Briefe und Niederschriften, die Lübke der Mitschuld am Tode tausender Zwangsarbeiter überführen, alle hübschsäuberlich mit seinem Namenszug versehen.“
Die Frage bleibt, wie Lübkes Tätigkeiten zu bewerten sind. Die KZ-Baupläne mit seinen Unterschriften waren jedenfalls absichtlich gefälscht, die Vorwürfe gezielt gestreut.
Gelegentlich haben Gerüchte jedoch auch positive Folgen. In den 80ern sprachen alle vom Waldsterben, der Spiegel schrieb: „Wir stehen vor einem ökologischen Hiroshima“. Es stimmt natürlich, dass Bäume sterben, doch die Horrorszenarien blieben aus. Immerhin: Das Gerücht kurbelte unser Umweltbewusstsein an.