Wichtige Regeln fürs Posten

Tipps für den Online-Wahlkampf

Zeichnung: Eingeschüchterter Mann vor einem Computer
Auch der Online-Wahlkampf hat so seine Tücken. Also Obacht! © imago stock / Gustav Dejert
Von Sandro Schroeder · 04.07.2017
Die sozialen Netzwerke kennen nahezu unendlich viele ungeschriebene Gesetze. Aber nicht jeder Verstoß führt auch direkt zu einem Shitstorm - außer in Wahlkampfzeiten. Sandro Schroeder mit Ratschlägen für den erfolgreichen Wahlkampf.

Regel Nr 1: Niemals Schilder in die Kamera halten

Ein beliebter Fehlschluss: Digitaler Wahlkampf ist auch mit analogen Mitteln schnell gemacht. Ein paar Forderungen oder Slogans auf Papier ausdrucken, dann ein Gruppenbild mit den Schildchen schießen und das Bild zum Schluss in die sozialen Netzwerke hochladen.
Das Problem dabei: Wer Schilder im Internet hochhält, liefert unfreiwillig eine Steilvorlage für digitale Bildmanipulationen. So ist es der Alternative für Deutschland passiert: Die wollte sich auf einem Gruppenbild mitsamt Schildchen gegen die "Ehe für Alle" positionieren. Nur blöd: In den sozialen Netzwerken kursierten bald Varianten, bei denen auf alle Schilder eine Regenbogenflagge kopiert wurde.


Regel Nummer 2: Die Nutzer sehen alles. Wirklich alles

Was markiere ich mit "Gefällt mir"? Auf welche Beiträge antworte ich in den sozialen Netzwerken? Fragen, die besonders Politiker im Hinterkopf behalten müssen – schließlich lässt sich das fast immer öffentlich für jeden nachvollziehen.
Seinen Mini-Job-Tweet hatte CDU-Generalsekretär Peter Tauber eigentlich nur an einen einzigen Nutzer adressiert. Ähnliches ist Kanzleramts-Chef Peter Altmaier im Februar passiert. Er hatte sich über Twitter direkt bei der Washington Post beschwert, dass er wegen der Bezahlschranke dort keine Artikel mehr lesen könne – das sei kein guter Weg für die Zeitung, um Artikel zu verkaufen, twitterte Altmaier. Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten: Ist das Kanzleramt etwa zu arm, um sich ein Abo der Washington Post zu leisten?

Regel Nummer 3: Politik ist nicht alles

Das zeigt eines der erfolgreichsten Instagram-Bilder der Bundeskanzlerin: Es zeigt sie, die gelernte Physikerin, zusammen mit der Ingenieurin Maren Heinzerling, sie halten sich fest an den Händen und drehen sich dabei, wie ein Karussell. Um die Zentrifugalkraft zu demonstrieren. Und beide lachen dabei herzlich.
Instagram-Bild der Bundeskanzlerin: Es zeigt sie, die gelernte Physikerin, zusammen mit der Ingenieurin Maren Heinzerling, sie halten sich fest an den Händen und drehen sich dabei, wie ein Karussell. Um die Zentrifugalkraft zu demonstrieren. Und beide lachen dabei herzlich.
Instagram-Bild der Bundeskanzlerin: Es zeigt sie, die gelernte Physikerin, zusammen mit der Ingenieurin Maren Heinzerling,© Instagramm
Der Blick hinter die Kulissen ist in den sozialen Netzwerken beliebt – auch wenn manches davon genau dafür inszeniert wurde. Bestes Beispiel: Die Fotos auf den Profilen von Barack Obama. Teils zufällige Momentaufnahmen, teils inszenierte, politische Imagepflege, ganz zugeschnitten auf die sozialen Netzwerke.
© Instagram
Mehr zum Thema