Westpfalz-Metropole

Kaiserslautern vor dem Aufstieg?

Mai 2010: Fans im Fritz-Walter-Stadion halten ein Banner mit der Aufschrift "Aufstieg" hoch.
Mai 2010: Fans feierten damals im Fritz-Walter-Stadion den Aufstieg des 1. FC Kaiserslautern in die 1. Bundesliga. © dpa / picture alliance / Fredrik von Erichsen
Von Anke Petermann · 28.10.2014
Nach schweren Zeiten scheint Kaiserslautern vor einem neuen Boom zu stehen: Im Opel-Werk wird investiert und mit der "Stadtgalerie" wächst ein prächtiges neues Einkaufszentrum heran. Doch der Aufschwung steht auf wackeligen Beinen.
K wie Komponenten-Werk, K wie Karstadt-Warenhaus und K wie Krise - vor knapp zehn Jahren gehörten diese drei Ks zusammen. "Kaiserslautern vor dem Abstieg?" nannte ich damals meinen Länderreport, und trotz des dicken Fragezeichens im Titel hatte ich Gewissensbisse. Denn eine Stadt, die in die zweite Liga abzusteigen droht, sollte man nicht zusätzlich schlecht reden.Fakt war aber, Opel und Karstadt bauten Arbeitsplätze ab. In der "Westpfalz-Metropole" mussten wieder ein paar mehr das Geld zusammenhalten. Ausgang ungewiss.
Bei Pallmann gegenüber der gotischen Stiftskirche klingelt die Kasse, sobald das Haushaltswaren-Geschäft morgens die Türen öffnet. Im Entree dekoriert Gaby Hager ein Regal mit Rentierfigürchen und Kerzenhaltern - Vorfreude aufs Weihnachtsgeschäft. Pallmann, vormals Eisenwaren, residiert seit 104 Jahren gegenüber der gotischen Stiftskirche. Matthias Pallmann-Heger führt das Traditionsunternehmen in dritter Generation. Eines von noch hundert inhabergeführten Läden in Kaiserslautern.
"Wir sind ja hier in einer strukturschwachen Region, aber Kaiserslautern hat als Oberzentrum stark zugenommen. Vom Kindergarten bis zur Universität wird hier alles abgedeckt bildungsmäßig. Wir haben durch die Uni Neugründungen gerade im IT-Bereich, da tut sich schon einiges hier. Wir haben ein tolles Kulturangebot."
Rosemarie Welker reist regelmäßig aus dem pfälzischen Wattenheim zum Shoppen an. Sie schaut sich in Pallmanns gut sortierter Geschenk-Abteilung um. Die Stadt hat sich entwickelt, meint sie.
"Das Flanieren in der Stadt, das find' ich gut. Es ist ne schöne Stadt, und jetzt da viele neue kleine Geschäfte aufgemacht haben, geht man wieder gern einkaufen."
Schöner Shoppen?
Kaiserslautern hat sich erholt vom Schock. 2010 hatte Karstadt sein Warenhaus dicht gemacht. Zuvor hatte es immer geheißen, mit einer Verkaufsfläche von über 12.000 Quadratmetern gehöre Kaiserslautern nicht zu den bedrohten Standorten im Karstadt-Quelle-Konzern, lange wiegte man sich in Sicherheit. Doch der braune bunkerartige Klotz war ein Sanierungsfall. Das wusste Otto Abel lange vorher. Der alte Arbeitgeber lässt den früheren Karstadt-Haustechniker nicht los.
Mit einer Plastik-Flasche Saft in der Hand steht Abel im Nieselregen vor der heutigen Großbaustelle, die früher mal Karstadt Kaiserslautern war:
"Den Anfang vom Ende habe ich erlebt. Ich bin 1992 weg, da hat das Ganze schon 'n bissel gebröselt. Das heißt, das Lagerhaus wurde aufgelöst, Leute wurden nicht mehr so eingestellt wie vorher, also Teilzeit und so weiter, und dann hat man auch für Neueinsteiger nicht mehr diese Karstadt-eigene Betriebsrente gezahlt und hat auch gemeint, wer jetzt bereit ist zu gehen, dem geben wir noch ein bisschen Geld mit. 46 war ich damals."
Abel ließ sich den Abschied mit einer Abfindung vergolden und ging auf Montage im Fertighausbau - bis an die Ostsee. Im Nachhinein ist der Endsechziger froh, dass er so ein feines Gespür hatte:
"Heute krieg' ich sogar noch ne Rente von Karstadt."
Der Pensionär in der braunen Outdoorjacke nimmt einen Schluck Saft aus der Plastikflasche und schaut wieder auf den riesigen, langgestreckten Rohbau, der da vor seinen Augen jenseits der teilweise gesperrten Straße hochgezogen wird.
Stadtgalerie mit geplanten 21.000 Quadratmetern
Die neue Kaiserslauterer Stadtgalerie namens „K in Lautern" wächst heran - mit geplanten 21.000 Quadratmetern Verkaufsfläche eine gigantische neue Mall mitten im Zentrum. Der 300 Meter lange Bau schluckt das entkernte Karstadt-Gebäude. 160 Millionen Euro investiert der Hamburger Projekt-Entwickler ECE. Aber auch die hoch verschuldete Stadt Kaiserslautern buttert Millionen in das Projekt, um Kanäle und Verkehrsanbindung für die Mall bereit zu stellen.
ECE sei es gelungen, der Stadt ein viel zu großes Einkaufszentrum aufzuzwingen, kritisiert Karin Kolb vom Verein für Baukultur und Stadtgestaltung. Gegen ECE und deren Pläne habe sie nichts, stellt die frühere Hertie-Einkäuferin klar. Aber:
"Ich habe was dagegen, wenn eine Stadtverwaltung, sprich der Oberbürgermeister mit seinen Leuten, das so akzeptiert, wie ECE das vorschreibt. Als Verhandlungspartner muss ich auf Augenhöhe sein und versuchen, meine Ziele umzusetzen und nicht die eines Investors, und das ist mein Vorwurf."
Dezember 2009: Der damalige rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck spricht bei einer Demonstration vor dem Karstadt-Warenhaus.
Dezember 2009: Der damalige rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck spricht bei einer Demonstration vor dem Karstadt-Warenhaus.© picture alliance / dpa / Ronald Wittek
Bei einer Zufallsumfrage dominieren skeptische bis ablehnende Stimmen zur neuen Passage. Manche der Befragten stammen eindeutig nicht aus Stadt, doch auch wer zum Einkaufen anreist, zählt:
"Erstens passt der Rieseblock, des sind ja mindeschtens 300 Meter, ieberhaupt nicht in die Stadt rei, des hätt' man müsse abteile – mit Grün oder irgendwie sonscht was oder irgendwie em Brunne. Und zweitens: die Innenstadt wird hier in Kaiserslautern tot."
"Ja, was man halt so ungefähr kennt. Also, ich kenn' das Skyline in Frankfurt, das ist ja vom gleichen ECE, ich finde den schön. Natürlich finde ich jetzt wiederum die Europagalerie in Saarbrücken schöner. Denn aus diesem alten Gebäude haben sie was Tolles gemacht. Das spricht mich eher an."
"Erdrückend – der Baukörper, der erdrückt die Mühlstraße der erdrückt die Stadt. Das erinnert mich an „durch diese hohle Gasse muss er kommen" Wilhelm Tell."
"Und wir werden da auch nicht mehr Licht reinkriegen, da können Sie mit Glas arbeiten so viel sie wollen, das Ding schmeißt Schatten. In alle Richtungen. Man will jetzt hier in der Provinz großstädtisch sein und kann sich's nicht leisten."
"Das finde ich ist für die 100.000 Einwohner, die wir haben oder nicht mehr haben, zu gewaltig, finde ich."
Wird die kleine Großstadt so eine Riesen-Mall verkraften?
"Kaiserslautern vor dem Aufstieg?" So habe ich den aktuellen Länderreport genannt. Mit Fragezeichen.
Die Baukräne drehen sich. Wird die kleine Großstadt so eine Riesen-Mall verkraften, ohne dass das restliche Zentrum darunter leidet? Der Oberbürgermeister unterstützt das Projekt in einer großen Koalition mit der CDU und den Freien Wählern. Warum, verrät mir der Sozialdemokrat aber nicht. "Kein Interview" heißt es, nachdem ich der Pressestelle Fragen gemailt habe. Aus "terminlichen" Gründen. Im Dezember ist Oberbürgermeister-Wahl, bis Jahresende sei Klaus Weichel ausgebucht, stellt sein Vorzimmer durch.
Warum so viel Murren über die neue Mall zu hören ist, obwohl doch zwei Drittel der Lauterer bei einem Bürgerentscheid dafür votierten? Der Einzelhandels-Vorsitzende Matthias Pallman-Heger erklärt das so,
"Also, bei dem Bürgerentscheid, den wir natürlich respektieren, das ist eine demokratische Entscheidung, war halt im Vorfeld immer gesagt worden, es gibt keine Alternative, es geht nur so, und in anderen Städten wird halt ergebnisoffen diskutiert. Und das hätte uns gut getan, diese Diskussion, vielleicht noch ein Jahr länger, und das ging schon relativ schnell mit Basta Politik und ner tollen Lobbyarbeit wurde das den Bürgern so gezeigt."
"Politische Landschaftspflege" seitens ECE, nennen es andere Kritiker, ohne allerdings Beweise für Unregelmäßigkeiten präsentieren zu können.
"Die Stimmung kippt, seit die Leute sehen, wie groß das wird. Und viele Leute fühlen sich heute auch getäuscht ..."
... von den hübsch aquarellierten Werbebildchen, die als schwebenden, transparenten Bau zeigten, was auf viele heute wie ein Klotz wirkt. Oder von oben betrachtet, wie ein Walfisch. Im Frühjahr 2015 soll "K in Lautern" eröffnen. Matthias Pallmann-Heger erwartet, dass die Mall Geschäftsleuten in B-Lagen das Wasser abgräbt:
"Aber das Teil, der Walfisch steht. Abreißen geht nicht mehr. Jetzt muss er funktionieren."
Zum Erfolg verdammt
Was es heißt, zum Erfolg verdammt zu sein, weiß man bei Opel Kaiserslautern gut. Jahrelang wollte der Mutterkonzern General Motors das Komponentenwerk loswerden. Opel hätte Motoren, Karosserie- und Sitzkomponenten auch günstig international einkaufen können, anstatt sie von einer übertariflich bezahlten Belegschaft in der Pfalz fertigen zu lassen. Arbeitnehmervertretung und Belegschaft akzeptierten, dass die Löhne auf Tarif-Niveau runtergefahren wurden, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen.
Ein Schild mit dem General Motors- und dem Opel-Logo weist den Weg zum Opel-Werk in Kaiserslautern.
Ein Schild mit dem General Motors- und dem Opel-Logo weist den Weg zum Opel-Werk in Kaiserslautern.© picture alliance / dpa / Frank Rumpenhorst
Als ich das Opel-Werk vor knapp zehn Jahren besuchte, war alles noch in der Schwebe. Die Opelaner vertrauten ihrem kämpferischen Betriebsratschef mehr als der Werksleitung, war mein Eindruck. Eine vage Hoffnung keimte:
"Wir habbe Arbeit für die Zukunft und ich denk, wenn das, was unsere Betriebsräte ausgearbeitet haben bis 2014, wenn das so o.k. ist und kommt so, ist bis dorthin die Perspektive wahrscheinlich noch besser."
Recht behielt der Mann. Im Jahr 2013 entschied Opel, 130 Millionen Euro in die Fertigung am Standort Kaiserslautern zu investieren. Bochum stirbt, aber Kaiserslautern lebt, hieß das.
Wo im Opel-Presswerk Kaiserslautern gerade nicht produziert wird, laufen Umbauarbeiten. Bereichsleiter Manfred Hawener deutet quer durch die Halle:
"Da haben zwei alte Pressenlinien gestanden, die waren schon 45 Jahre alt, waren von der Mechanisierung her veraltet, deswegen haben wir die abgebaut und stellen jetzt eine Transferpresse dahin."
Grundsatzentscheidung im Zukunftsvertrag von 2010
Möglich geworden war die Großinvestition nach einer Grundsatzentscheidung im Zukunftsvertrag von 2010, erklärt Betriebsratschef Lothar Sorger, nämlich, ...
"... dass in dem neugeschaffenen Gebilde Opel Europa die Komponenten einen Platz gefunden haben. Man hat quasi zugesagt, dass Opel in Europa Komponenten selbst herstellt und zwar an dem Standort Kaiserslautern. Die Frage war 2010 noch nicht beantwortet, in welchem Umfang und wie das im Detail abläuft."
Kein Rundum-Sorglos-Paket, sondern eher ein Ticket, um mit einer Belegschaft von noch knapp 2000 Leuten am Rennen um Aufträge im Opel-Verbund teilzunehmen. Manfred Hawener deutet auf die größte Pressenstraße im Werk. Gelbe Roboterarme mit Saugnäpfen transportieren die Teile von einer Station zur nächsten.
"Zurzeit fertigen wir hier Gerippe von einer Tür. Links und rechts in einem Werkzeug zusammen. Vor zehn Jahren waren die Roboter hier noch nicht drin."
Effizient und flexibel macht die Großinvestition in neueste Technik den Standort Kaiserslautern:
"Das rüstet uns. Zum Beispiel in einem Presswerk, dort erneuern Sie nicht alle fünf Jahre das Equipment. So eine Pressenstraße, die steht 20, 30 Jahre und verrichtet zuverlässige Arbeit, insofern kann man damit sagen, das Presswerk ist damit gerüstet für die nächsten 10 bis 15 Jahre in Kaiserslautern."
Meint Werksleiter Peter Winternheimer. Als feste Zusage, den Standort Kaiserslautern dauerhaft mit Aufträgen zu versorgen, ist die Großinvestition aber nicht zu verstehen, weiß Betriebsratschef Sorger:
"Also, einfach ist das natürlich nicht, aber das Wesentliche gegenüber ist: Wir wollen und können das nicht mehr auf der Schiene der reinen Lohnkonkurrenz austragen, sondern wir müssen das austragen auf der Schiene Qualität, Liefersicherheit, und bei vielen Projekten die man an Land ziehen will, gibt es auch viele, die man nicht gewinnt. Aber die wir gewonnen haben, zeigen, dass es geht, und ich bin zuversichtlich, dass wir das in Zukunft auch hinkriegen."
Trotz demonstrativer Zuversicht - ich höre heraus: der Wettbewerbsdruck ist riesig. Am Werkstor auf ihre Zukunft angesprochen, sind Opelaner wortkarg, das war vor zehn Jahren nicht anders als heute. "Wir wissen ja nichts, ich hab ein schlechtes Bauchgefühl", sagt einer. Ein anderer vertraut in den neuen Opel-Werbebotschafter: Jürgen Klopp. Ausgerechnet der langjährige Trainer von Mainz 05, Leitfigur beim fußballerischen Erzfeind des 1. FC Kaiserslautern.
Der Betze wiegt schwer
Der FCK, wie ihn die Fans nennen, gilt immerhin als einer der Aufstiegsfavoriten der Zweiten Liga. Vor zehn Jahren, da hatte die Stadt den Traditionsclub gerade aus einer Finanzkrise gerettet. Einen 65-Millionen-Kredit hatte sie aufgenommen, um ihm das Fritz-Walter-Stadion abzukaufen und anschließend an den Verein zu verpachten. Dann baute die städtische Stadiongesellschaft gemeinsam mit dem Land Rheinland-Pfalz den Betze, also den Betzenberg, zum WM-Stadion aus. So klang das im Länderreport vor 2005:
"Die Kräne surren, die Zuschauertribünen wachsen, und die Ausgaben der öffentlichen Hand auch. Erwin Saile, WM-Beauftragter der Stadt: 'Der aktuelle Stand ist: exakt 45,6 Millionen Euro, und die schon fertiggestellte Osttribüne hat 18,2 Millionen gekostet.' Zwei Drittel zahlt das Land, ein Drittel die Stadt."
Luftbild vom Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern
Eine Stadt und ihr Fußballtempel: das Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern© picture alliance / dpa
Ein Stadion für fast 50.000 Besucher entstand. Dann stieg der FCK ab, die Arena war nicht mehr zu füllen. Eine Pacht zu zahlen, die der Stadt ermöglicht, den 65-Millionen-Kredit zu tilgen - unmöglich. Die rund drei Millionen jährlich zu zahlen, die zumindest Zinslast und Betriebskosten decken - schwierig. Der FCK will mehrfach Aufschub. René Quante, Geschäftsführer beim Bund der Steuerzahler Rheinland-Pfalz, moniert:
"Der 1. FCK hat Millionenbeträge für seine Transfergeschäfte, man hat sich einen neuen Sportdirektor gegönnt - also das Geld ist schon da, z.B. um die offene Pacht in Höhe von 1,2 Millionen Euro zu zahlen. Nur das Geld ist eben nicht da für den Steuerzahler."
Die Zinslast - heftig für Kaiserslautern als höchst verschuldete Stadt Deutschlands. Das Stadion - zu groß für einen Zweitligisten und für die Region, klagt der FCK. Die "Roten Teufel" als Opfer der Ausbauwut von Land und Stadt? René Quante widerspricht:
"Wir haben Unterlagen, die belegen ganz klar, dass der WM-Ausbau vom Land, der Stadt, aber auch vom FCK ganz klar gewünscht wurde. Das eigentliche Problem war, dass der FCK ausgerechnet im WM-Jahr 2006 in die Zweite Bundesliga abgestiegen und auch weitgehend dort geblieben ist. Wäre der FCK in der Ersten Bundesliga gewesen, hätte der Stadionausbau ein Riesengeschäft sein können. Aber statt eines Goldesels hat der FCK einen Mühlstein am Halse bekommen..."
... den er der Stadt umhängt, wenn er Pachtzahlungen aufschiebt. Kein Interview dazu vom Oberbürgermeister, der ist ja ausgebucht. Die Stundung bringe der Stadt Zinsen, verriet der Sozialdemokrat dem SWR im Sommer.
"Im Grund genommen ist das für uns eine Geldanlage."
120 Millionen Euro in den vergangenen zehn Jahren an den FCK geflossen
Die Auskunft reicht René Quante nicht. Denn wenn der Zins nicht dem marktüblichen entspricht, könnte es eine unerlaubte Subvention sein. Kein Interview dazu vom FCK-Vorstand, der will die Jahreshauptversammlung im November abwarten. Seit einem halben Jahr wartet der Bund der Steuerzahler darauf, dass ihm Stadt und Verein 50 Fragen zum Verdacht auf illegale Beihilfen zugunsten des Fußballvereins beantworten. Zum zweiten Mal wurde soeben um Aufschub gebeten.
"Man ist noch nicht so weit. Der neue Termin ist der 30.Oktober, und wir hoffen, dass wir dann Anfang November endlich nach einem halben Jahr unsere Antworten bekommen werden."
120 Millionen Euro seien in den vergangenen zehn Jahren an den FCK geflossen, rechnet Quante hoch, die Hälfte davon, so schätzt er, könnte unerlaubt sein. Zum Teil vielleicht verjährt, dennoch illegal. Die Europäische Kommission werde das prüfen, so wie sie jetzt schon spanische und niederländische Clubs überprüft - da ist er sicher. Und das sogenannte Zukunftsmodell, das dem FCK in der Zweiten Liga ermöglichen würde, die Pacht zu verringern, wird die Kommission gar nicht erst zulassen, hofft Quante:
"Eine illegale Beihilfe als solches ist mir jedenfalls in Deutschland nicht bekannt, aber man wird sehen, vielleicht ist ja der FCK hier der Vorläufer."
Nach Aufstieg in diese erste Liga sehnen sich die "Roten Teufel" vermutlich nicht. Nachhaltiger Aufschwung in Kaiserslautern? Mit einem tollen WM-Stadion und einer Innenstadt voller Kräne? Mir sind Zweifel gekommen. Das Fragezeichen im Titel hat seine Berechtigung.