Werbung der Zukunft

Auffällig unauffällig - aber zu kennzeichnen

"Inserat" steht groß auf einer zusammengerollten Zeitung, die auf einer Computer-Tastatur liegt.
Einer der Trends: Werbung wie redaktionelle Inhalte in Webseiten einbinden. © imago/STPP
Karim Attia im Gespräch mit Timo Grampes · 23.10.2015
Vom Online-Banner über Pop-Ups und Tracking bis hin zum Native-Advertising – es gibt kaum eine Branche, die sich so rasant entwickelt und verändert wie die Online-Werbung. Werden wir in Zukunft gar nicht mehr merken, wenn uns Werbung präsentiert wird?
Lange Zeit hat Online-Werbung mit blinkenden Bannern und lästigen Pop-Ups genervt. Doch diese Zeiten könnten bald vorbei sein, da derartige Werbung von vielen Usern schlicht ignoriert wird: durch Nichtbeachtung - die sogenannte Banner Blindness - oder durch Ad-Blocker.
"Eine versteckte Werbung wird es nicht geben"
Einer der Zukunftstrends heißt "Native Advertising", bei dem Werbung wie redaktionelle Inhalte in Seiten eingebunden wird. "Was für Native Advertising wichtig ist, ist die Form, in welcher Form es sich in die Umgebung einpasst, ob es die Funktion der Umgebung mit unterstützt, inwieweit es auch technisch integriert ist und auch inwieweit es auf eine bestimmte Zielgruppe ausgerichtet ist", sagt Karim Attia, Berater von nugg.ad und Vorsitzender des Brand Advertising Commitees beim Verband der digitalen Industrie in Europa.
"Es gibt Länder wie Deutschland, wo es auch ganz klar gesetzlich geregelt ist." Aber auch in Ländern, in denen das nicht der Fall sei, herrsche die "ganz klare Meinung" der Werbewirtschaft, dass Werbung zu kennzeichnen sei. "In dem Moment, wo für eine Botschaft Geld bezahlt wird, damit sie zu sehen ist, ist das Werbung", sagt Attia. "Eine versteckte Werbung wird es von, ich sag mal, den professionellen Spielern in unserer Branche nicht geben."
Werbung und redaktionelle Inhalte sollen "gemeinsamen Mehrwert" bieten
Gleichzeitig äußerte sich Attia sehr positiv über die neuen Möglichkeiten, redaktionelle Inhalte und neue Werbeangebote in einer Form zu verbinden, "dass sie gemeinsamen Mehrwert bieten". Das werde aber schon seit Jahren so gemacht, sagt Attia. "Wir haben viel Content Marketing gemacht, wo die Werbung treibenden Marken eigene Inhalte kreieren. Und große Beispiele sind ja Jungs wie Red Bull etc., die ja inzwischen immer mehr Medienmarke sind als Industriemarke." Solche Dinge begeisterten ihn, betont Attia. "Nichtsdestotrotz ist da immer klar zu erkennen: Hier geht es um Red Bull und Werbung."
Mehr zum Thema