"Wer nie lacht, ist irgendwo nicht normal"

Von Margarete Wohlan · 10.06.2012
Ein Kabarettist, der noch vor dem Zweiten Weltkrieg groß geworden ist: Werner Finck. 1958 sprach er mit Schülern über die Entwicklung des Humors und des Kabaretts nach dem Krieg.
Es war letztlich die politische Situation während des Nationalsozialismus, durch die er zu dem bedeutenden Kabarettisten wurde, der noch heute bekannt ist. 1902 in Görlitz geboren, kam er mit 27 Jahren nach Berlin und leitete bis 1935 das neugegründete Kabarett "Katakombe". In dieser Zeit perfektionierte er seine Technik der nicht zu Ende gesprochenen Sätze und Doppeldeutigkeiten. "Kommen Sie mit? Oder muss ich mitkommen?" fragte er beispielsweise die Gestapobeamten, die sich in seinen Programmen Notizen machten. Über diese Zeit, aber auch über den Wandel des Kabaretts und des Humors nach dem Zweiten Weltkrieg, spricht er im Oktober 1958 mit Berliner Schülern. Sein Resümee: "Wenn ich mir einen Menschen vorstelle, der nie lacht, dann muss ich sagen, er ist krank oder irgendwo nicht normal, weil das Lachen zum Leben gehört."