Wenn jede Sekunde zählt

Von Susanne Burg · 27.11.2011
Andrew Niccol hat einen düsteren Science-Fiction-Thriller geschaffen. Arm und reich unterscheiden sich durch die Höhe ihres Zeitkontos: den Armen rennt die Zeit davon, während die Reichen sich immer neue Lebenszeit kaufen können. Ein Szenario voller Energie, der neue Film mit Justin Timberlake.
"Das kostet eine Minute."

Eine Minute ist der Preis für einen Telefonanruf. Ein Kaffee kostet vier Minuten, eine Busfahrt drei Stunden. In der Welt von "In Time" ist nicht Geld, sondern Zeit die Währung. Die Menschen hören mit 25 auf zu altern. Aber wenn sie 25 werden, haben sie auch nur noch ein Jahr zu leben, es sei denn, sie machen gute Geschäfte und erkaufen sich damit Zeit. Eine matt grün leuchtende Digitalanzeige auf dem Unterarm zeigt an, wie viel Lebenszeit man noch hat.

"Für die Unsterblichkeit einiger müssen viele sterben. Nicht alle können immer leben."

Die Reichen sind eigentlich unsterblich, leben aber ständig in der Angst, jemand könnte sie überfallen und ihnen ihre Zeit stehlen. Deswegen leben sie in ihrer eigenen Städten, durch Zeitzonen getrennt vom Zeit-Prekariat, das sich von Tag zu Tag durchschlägt, sich ein paar Minuten verdient, bei einer Zeitbank leiht oder stiehlt. Will Salas, gespielt von Justin Timberlake, ist ein solcher Prekarier. Zumindest bis ihm ein lebensmüder Mann, der noch 120 Jahre auf seinem Konto hat, seine Zeit schenkt. Das allerdings sorgt für Ärger.

"Wo haben Sie sie her?"

Will Salas bekommt Besuch von einem Timekeeper. Der wacht über das Zeitkontingent der Menschen.

"Ich bin kein Dieb. Sie sprechen von Gerechtigkeit. Ich bin Timekeeper. Ich befasse mich nicht mit Gerechtigkeit. Ich bewahre Zeit und diese Zeit ist in falschen Händen."

Will Salas sieht, wie die reichen ein Prozent der Gesellschaft leben. Er sieht, dass die Zeit nicht wirklich gerecht verteilt ist. Und er macht sich zusammen mit einer reichen Zeitbankierstochter daran, den Reichtum umzuverteilen.
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