Wenn die traumhafte Abfahrt im Albtraum endet
Immer mehr Skifahrer oder Snowboarder fahren fernab der gängigen Pisten - und gehen damit ein lebensgefährliches Risiko ein. Das Schweizer Institut für Schnee- und Lawinenforschung hat diesen Trend bei Wintersportlern im Blick und als Antwort darauf eine Lern-CD entwickelt: eine Lawinen-Lern-CD mit dem Titel "White risk", weiße Gefahr.
Schweizer Alpen, Bildschirm füllend, aus der Vogelsperspektive: Blauer Himmel, unberührter Pulverschnee, ein eingeschneiter Berghang. An dessen Kamm drei Skiläufer. Auftakt einer traumhaft schönen Abfahrt.
Keine drei Sekunden später beginnt der albtraumhafte Teil des Einstiegsfilms der CD-ROM "White risk". Oberhalb der Skiläufer, plötzlich, gut sichtbar, ein Riss, quer über die schneebedeckte Fläche.
Schon ein einzelner Wintersportler kann eine Schneebrettlawine auslösen. Dabei löst sich in Sekundenschnelle eine ganze Schneetafel und gleitet als Schneebrettlawine den Hang hinunter.
Eine Schneebrettlawine lösen die drei Wintersportler des Einstiegsfilms zunächst bei jedem Start der Lern-CD "White risk" aus. Nur stoppt der Film auf halber Strecke und mit dem Einstiegsmenü erscheinen acht Themensymbole auf dem Bildschirm. Schneebrettlawine ist eines davon.
Der Doppelklick öffnet einen Überblick über Lawinenarten. Bei "white risk" verteilen sich, gelb hervorgehoben, Nassschnee, Lockerschnee-, Staub-, und Schneebrettlawine auf einen rotierenden Berg. An jeder Bergflanke eine Lawinenart. Schneebrettlawine, so erklärt die Sprechblase am Cursor, ist für Wintersportler die heikelste Lawinenart. Das dazugehörige Kapitel verdeutlicht dies, mit Bildbeispielen, kurzen Texten und Filmen.
"Der Wintersportler hat dabei meist keine Chance zu entkommen und wird mitgerissen. Die Gefahren für Wintersportler sind einerseits der Absturz, sowie andererseits die Verschüttung."
Lawinen-, Schnee- und Wetterkunde, Unfallbeispiele, Ausrüstung, Tourenplanung, jedes Themenfeld vertieft die Lawinen Lern-CD "White risk" über drei Stufen.
Der Ernstfall, die Suche nach Verschütteten, ist im Kapitel Ausrüstung angeführt. Zu der sollte ein LVS gehören, ein Lawinen-Verschütteten-Suchgerät.
Wie aber sucht man nach Lawinenopfern? Ein Animationsfilm zeigt es. Interaktiv. In kleinen Etappen nähert sich der Retter den Verschütteten. Zunächst noch auf Skiern, es muss schnell gehen.
Der Benutzer hat vorher die Ausgangssituation bestimmt, hat angeklickt, ob mehrere Personen verschüttet sind, er den Lawinenabgang sehen konnte, weiß, wo die Unfallstelle liegt.
Wie schützt man Verschüttete während der Suche? Welche Notrufnummern gelten in verschiedenen Ländern? Wie verläuft die erste Hilfe? Wie reagiere ich selbst als Lawinenopfer? Nur ein kleiner Teil der Fragen, die "White risk" im Kapitel "Ausrüstung" beantwortet.
"Vor dem LVS-Check kontrolliert jeder selbstständig, ob die Batterien noch genügend leistungsfähig sind. Das eingeschaltete LVS sollte unterhalb eines Kleidungsstücks nicht sichtbar getragen werden. Der kontrollierende Teilnehmer der Gruppe schaltet sein LVS auf Suchen. Nun sollte beim Annähren an jeden Teilnehmer ein deutlicher Piepston zu hören sein."
Über welche Piste man den "White risk"-Lawinenkurs durchlaufen möchte, bleibt jedem Kursteilnehmer überlassen. Die CD legt keine Route fest. Auf jeder Kapitelebene besteht die Wahl: Thema vertiefen oder zu verwandten Themen wechseln.
Schneesorten im Rieseltest oder Windstärken erkennen, Hangneigung mit Skistock messen, Tagesplan für die Tour erstellen und immer wieder kleine Wissenstests, die Fortschritt oder Lücken bei jeder Antwort deutlich machen.
Zu Hause, am Computer, kann und soll man mit "White risk" Lawinen und Schneegefahren noch spielerisch angehen. Und die CD schafft es, dass aus dem enormen Inhalt keine Theorielawine wird. Alle Kapitel sind untereinander vernetzt. Eine Vielzahl von Einfällen, Animationen, Fotos, Sprechtexten und kleinen Filmen begleiten so in durchweg guter Qualität alle Phasen der Tour-Vorbereitung, vom Schreibtisch bis an die Piste.
"Im Skigebiet wird auf die aktuelle Lawinengefahr hingewiesen. Wenn die Warnlampe blinkt, ist die Lawinengefahr mindestens erheblich. Beim Freeride-Checkpoint hängen das aktuelle Lawinenbulletin, Empfehlungen zu den Gefahrenstufen sowie die wichtigsten Freeride-Tipps."
Allerdings verzettelt man sich schnell in dieser Vielfalt. Trotz Index und Verlaufsverzeichnis: Einzelpunkte innerhalb der Kapitel sind manchmal schwierig wiederzufinden. Die Neuauflage der CD soll deshalb eine Kurzeinführung erhalten.
"White risk" richtet sich an Laien und Fortgeschrittene. Vorstellbar, dass Alpenvereine auf der Basis der CD Lawinenkurse für jedes Niveau anbieten. Mit Kartenmaterial und Merkblättern als PDF-Anhang sind Touren bis ins Detail planbar. Internetlinks führen unter anderem zu den nötigen aktuellen Wetter- oder Lawineninformationen. "White risk" ist PC-oder Apple-tauglich und übrigens dreisprachig.
"Never compete with mountains - you will lose" steht ganz am Ende des Lernprogramms. Messe dich nicht mit Bergen, du wirst verlieren. Und das verdeutlichen die "White risk"-Autoren: Lawinenkunde am Computer ist Theorie, nur eine Möglichkeit geringeren Risikos im Schnee. Die Abfahrt bleibt aber ein Risiko. Im Einstiegsfilm verschwinden die drei Skifahrer schließlich in der Lawine.
Keine drei Sekunden später beginnt der albtraumhafte Teil des Einstiegsfilms der CD-ROM "White risk". Oberhalb der Skiläufer, plötzlich, gut sichtbar, ein Riss, quer über die schneebedeckte Fläche.
Schon ein einzelner Wintersportler kann eine Schneebrettlawine auslösen. Dabei löst sich in Sekundenschnelle eine ganze Schneetafel und gleitet als Schneebrettlawine den Hang hinunter.
Eine Schneebrettlawine lösen die drei Wintersportler des Einstiegsfilms zunächst bei jedem Start der Lern-CD "White risk" aus. Nur stoppt der Film auf halber Strecke und mit dem Einstiegsmenü erscheinen acht Themensymbole auf dem Bildschirm. Schneebrettlawine ist eines davon.
Der Doppelklick öffnet einen Überblick über Lawinenarten. Bei "white risk" verteilen sich, gelb hervorgehoben, Nassschnee, Lockerschnee-, Staub-, und Schneebrettlawine auf einen rotierenden Berg. An jeder Bergflanke eine Lawinenart. Schneebrettlawine, so erklärt die Sprechblase am Cursor, ist für Wintersportler die heikelste Lawinenart. Das dazugehörige Kapitel verdeutlicht dies, mit Bildbeispielen, kurzen Texten und Filmen.
"Der Wintersportler hat dabei meist keine Chance zu entkommen und wird mitgerissen. Die Gefahren für Wintersportler sind einerseits der Absturz, sowie andererseits die Verschüttung."
Lawinen-, Schnee- und Wetterkunde, Unfallbeispiele, Ausrüstung, Tourenplanung, jedes Themenfeld vertieft die Lawinen Lern-CD "White risk" über drei Stufen.
Der Ernstfall, die Suche nach Verschütteten, ist im Kapitel Ausrüstung angeführt. Zu der sollte ein LVS gehören, ein Lawinen-Verschütteten-Suchgerät.
Wie aber sucht man nach Lawinenopfern? Ein Animationsfilm zeigt es. Interaktiv. In kleinen Etappen nähert sich der Retter den Verschütteten. Zunächst noch auf Skiern, es muss schnell gehen.
Der Benutzer hat vorher die Ausgangssituation bestimmt, hat angeklickt, ob mehrere Personen verschüttet sind, er den Lawinenabgang sehen konnte, weiß, wo die Unfallstelle liegt.
Wie schützt man Verschüttete während der Suche? Welche Notrufnummern gelten in verschiedenen Ländern? Wie verläuft die erste Hilfe? Wie reagiere ich selbst als Lawinenopfer? Nur ein kleiner Teil der Fragen, die "White risk" im Kapitel "Ausrüstung" beantwortet.
"Vor dem LVS-Check kontrolliert jeder selbstständig, ob die Batterien noch genügend leistungsfähig sind. Das eingeschaltete LVS sollte unterhalb eines Kleidungsstücks nicht sichtbar getragen werden. Der kontrollierende Teilnehmer der Gruppe schaltet sein LVS auf Suchen. Nun sollte beim Annähren an jeden Teilnehmer ein deutlicher Piepston zu hören sein."
Über welche Piste man den "White risk"-Lawinenkurs durchlaufen möchte, bleibt jedem Kursteilnehmer überlassen. Die CD legt keine Route fest. Auf jeder Kapitelebene besteht die Wahl: Thema vertiefen oder zu verwandten Themen wechseln.
Schneesorten im Rieseltest oder Windstärken erkennen, Hangneigung mit Skistock messen, Tagesplan für die Tour erstellen und immer wieder kleine Wissenstests, die Fortschritt oder Lücken bei jeder Antwort deutlich machen.
Zu Hause, am Computer, kann und soll man mit "White risk" Lawinen und Schneegefahren noch spielerisch angehen. Und die CD schafft es, dass aus dem enormen Inhalt keine Theorielawine wird. Alle Kapitel sind untereinander vernetzt. Eine Vielzahl von Einfällen, Animationen, Fotos, Sprechtexten und kleinen Filmen begleiten so in durchweg guter Qualität alle Phasen der Tour-Vorbereitung, vom Schreibtisch bis an die Piste.
"Im Skigebiet wird auf die aktuelle Lawinengefahr hingewiesen. Wenn die Warnlampe blinkt, ist die Lawinengefahr mindestens erheblich. Beim Freeride-Checkpoint hängen das aktuelle Lawinenbulletin, Empfehlungen zu den Gefahrenstufen sowie die wichtigsten Freeride-Tipps."
Allerdings verzettelt man sich schnell in dieser Vielfalt. Trotz Index und Verlaufsverzeichnis: Einzelpunkte innerhalb der Kapitel sind manchmal schwierig wiederzufinden. Die Neuauflage der CD soll deshalb eine Kurzeinführung erhalten.
"White risk" richtet sich an Laien und Fortgeschrittene. Vorstellbar, dass Alpenvereine auf der Basis der CD Lawinenkurse für jedes Niveau anbieten. Mit Kartenmaterial und Merkblättern als PDF-Anhang sind Touren bis ins Detail planbar. Internetlinks führen unter anderem zu den nötigen aktuellen Wetter- oder Lawineninformationen. "White risk" ist PC-oder Apple-tauglich und übrigens dreisprachig.
"Never compete with mountains - you will lose" steht ganz am Ende des Lernprogramms. Messe dich nicht mit Bergen, du wirst verlieren. Und das verdeutlichen die "White risk"-Autoren: Lawinenkunde am Computer ist Theorie, nur eine Möglichkeit geringeren Risikos im Schnee. Die Abfahrt bleibt aber ein Risiko. Im Einstiegsfilm verschwinden die drei Skifahrer schließlich in der Lawine.