Wenig Ressonanz auf kirchliches Anerkennungsverfahren für Opfer der SED-Diktatur

    Thüringen, Erfurt: «Wir gedenken der Opfer des 17. Juni» steht auf der Kranzschleife, die an der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße, dem früheren Stasi-Untersuchungsgefängnis liegt.
    Nicht nur die Toten des 17. Juni sind Opfer des SED-Unrechts. Während der Diktatur wurden viele Menschen aus politischen Gründen drangsaliert. Dafür will die EKM Verantwortung übernehmen. © Martin Schutt/ZB/dpa
    Die Ressonanz auf ein Anerkennungsverfahren für Opfer der SED-Diktatur der Evangelische Kirche in Mitteldeutschland EKM ist gering. Derzeit würden zehn Fälle bearbeitet, teilte der für die Seelsorge für Diktaturopfer zuständige Pfarrer Dietrich mit. Offensichtlich hätten einige Betroffene noch nicht erfahren, dass sie sich bei der Ombudsfrau melden könnten. Das Verfahren war vor einem halben Jahr gestartet worden. Damit will die EKM Verantwortung für Menschen übernehmen, die während der SED-Diktatur aus politischen Gründen drangsaliert wurden. Betroffene können bis Ende April 2023 Anträge stellen. Möglich ist eine einmalige Anerkennungszahlung beziehungsweise eine öffentliche Würdigung. Es ist ein Budget von insgesamt 500.000 Euro eingeplant.