Weltmusik

Eingesperrt im Instrumentenladen

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Cover: Hobocombo: "Moondog Mask" © Label: Broken Silence
Von Vivian Perkovic · 06.02.2014
Das Album "Moondog Mask" von Hobocombo klingt so, als hätte man das italienische Trio ein Wochenende lang in einem paradiesischen Musikgeschäft eingeschlossen: mit Instrumenten aus der ganzen Welt und mindestens genauso viel Inspiration.
Wüsten-Trommeln, ein Funk-Bass und ein Gespür für spannungssteigernde Chöre - anderen würden diese Elemente für ein ganzes Album reichen. Hobocombo verschwenden sie an ein Lied. Für das nächste Lied nehmen sie ein Synthie-Piano, das psychedelisch gespielt wird, Xylophon-Akkorde und Händeklatschen. Für wieder ein anderes Dudelsäcke, Steel-Drums oder Flöten, Schellen oder kubanische Percussion. Die Hobocombo vertonen ihre eigenen Ideen und auch die von Moondog.
Moondog war ein blinder Straßenmusiker, der mit Wikinger-Helm, Trommel und Zitter in New York an einer Straßenecke stand, Gedichte vorlas und nebenbei die Minimal Music erfand. An ihm kamen Musiker vorbei wie die von den New Yorker Philharmonikern oder Charles Mingus, die ihn auf ihre Konzerte einluden - zum Mitspielen. Er beeinflusste Philip Glass oder den Dirigenten Arturo Toscanini. Seine Kompositionen notierte er in Blinden-Schrift. Die italienische Hobocombo interpretiert sie genauso offen, wie Moondog zwischen Barock und Beat hin- und hersprang.
Label: Broken Silence