Weltklimaratsmitglied Hohmeyer: Atomkraft behindert Solarenergie

Weltklimaratsmitglied Olav Hohmeyer hat einen Ausbau der Kernkraft als Bestandteil des Klimaschutzes ausgeschlossen. Zwar werde die Atomkraft im Bericht des Weltklimarates erwähnt, dort werde aber auch auf nicht-klimarelevante Probleme mit der Kernenergie verwiesen, erklärte der Wissenschaftler von der Universität Flensburg.
Hohmeyer hob insbesondere hervor, dass die Kernkraft den Weg für die Solarenergie versperre: "Sobald sie im größeren Maß Kernenergie gebaut haben, und das sieht man bei uns im System sehr schön, haben diejenigen, die die Kernkraftwerke besitzen, großes Interesse daran, es nicht dazu kommen zu lassen, dass die regenerativen Energien im größeren Maß Strom produzieren."

Auf lange Sicht könne die Atomkraft zudem nicht die Probleme der Energieversorgung lösen, erklärte Hohmeyer: "Wenn wir das im großen Maßstab betreiben, sind wir relativ schnell mit unserem Latein, mit unserem Uran, soweit am Ende, dass wir wieder umsteigen müssen." In der Zwischenzeit würden aber unglaubliche Mengen radioaktiven Mülls produziert.

Die Einigung mit den Schwellenländern auf gemeinsame Klimaziele scheitert laut Hohmeyer derzeit an der Haltung der USA. Die Mehrheit der Schwellenländer sei bereit, ab einem bestimmten Zeitpunkt für jeden Menschen auf der Erde ein gleiches Emissionsrecht festzulegen: "Der Widerstand gegen eine solche Lösung liegt allerdings noch bei den USA, die sich nicht vorstellen können, dass sie eventuell gleiche Rechte haben wie der Rest der Welt."


Das vollständige Gespräch mit Olav Hohmeyer können Sie bis zum 17.04.2008 in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.