Weltbürgerbewegung

Schafft den Nationalstaat ab!

Garry Davis, Weltbürger Nummer Eins, am 30.5.1955 an Bord eines französischen Schiffes im Hafen von New York. Die US-Behörden verweigerten ihm die Einreise.
Garry Davis, Weltbürger Nummer Eins, am 30.5.1955 an Bord eines französischen Schiffes im Hafen von New York. Die US-Behörden verweigerten ihm die Einreise. © picture alliance / dpa
Von Gabi Schlag und Benno Wenz · 30.11.2016
In den letzten Jahren erlebt das Denken in nationalstaatlichen Kategorien eine Renaissance. Bisweilen scheinen die schlimmen Erfahrungen mit dem Nationalismus des 19. und 20. Jahrhunderts vergessen. 1945 lag Europa in Trümmern - es war das Ergebnis eines entfesselten Nationalismus.
Vor diesem Hintergrund rief der amerikanische Weltkriegspilot Garry Davis eine Bewegung ins Leben, die über die Grenzen des Nationalstaates hinauswies: die Weltbürgerbewegung. Weltbürgerpässe wurden gedruckt, zahlreiche Städte in Frankreich und den USA erklärten sich zu Weltbürgergemeinden, berühmte Persönlichkeiten wie Albert Einstein und Albert Camus unterstützten den Aufbruch.
Garry Davis war World Citizen Number One. Seine Vision: Der Nationalstaat, die Quelle allen Übels, der Grund, weshalb es zum Weltkrieg gekommen war, muss abgeschafft werden. Doch die Bewegung geriet nach einigen Jahren in Vergessenheit.

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