"Fürchtet euch nicht!"

An Heiligabend um 17 Uhr findet der Weihnachtsgottesdienst in der Berliner Gedächtniskirche statt - nur wenige Meter vom Ort des Anschlags entfernt. Die wichtigste Botschaft: das "Fürchtet euch nicht!" aus dem Weihnachtsevangelium, sagt Ulrike Trautwein.
"Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird." Die Botschaft des Engels an die Hirten aus dem Weihnachtsevangelium leitet auch Generalsuperintendentin Ulrike Trautwein bei ihrer heutigen Weihnachtspredigt in der Gedächtniskirche.
Dieser Satz habe sie seit den Anschlägen begleitet, sagte Trautwein an Heiligabend im Deutschlandradio Kultur. "Der Engel sagt das ja nicht, weil die Welt so schön und rosig ist, sondern weil sie eben manchmal zum Fürchten ist."
Dankbarkeit, dass wir einander haben
Die Berliner Generalsuperintendentin wünscht sich, dass dieses "Fürchtet euch nicht!" zu den Menschen durchdringt:
"Wenn wir keine Panik haben, keinen Hass, wenn wir unsere Räume nicht eng werden lassen. Wenn wir es schaffen, dass wir eine besondere Aufmerksamkeit füreinander an den Tag legen, um uns besser, intensiver anzuschauen und zu merken: Mann, wie schön ist das, dass du da bist. Dass du da bist – ich glaube, das ist an diesem Weihnachten für uns hier noch einmal ganz zentral. Dass vielleicht die Äußerlichkeiten dieses Mal gar nicht so eine Rolle spielen – welches Essen, welche Geschenke und so – sondern die Dankbarkeit, dass wir einander haben."