Weder Remake noch Nacherzählung
Der Film "M - eine Stadt sucht einen Mörder" mit Peter Lorre ist berühmt und jede Nachinszenierung muss sich dem Vergleich stellen. Stefan Pucher versetzt die Geschichte jedoch in seiner Berliner Theateraufführung in die heutige medial geprägte Zeit.
Stefan Pucher kollagiert in Bild und Ton Themen und Elemente um den berühmten Film von Fritz Lang, inklusive einiger Ausschnitte eines späten Interviews mit Fritz Lang. Er versucht gar nicht erst, mit seinen vier Akteuren den komplex gebauten Film des großen Filmregisseurs auf der Bühne nachzuerzählen.
Was bleibt, sind allenfalls Themensplitter, locker verstreut: So erzählt Daniel Lommatzsch in einem konfusen Monolog von einem Mann arabischen Aussehens in einem Flugzeug und seiner Angst vor einem Terroranschlag.
Mit der Berliner Angst vor einem Kindermörder hat das nur entfernt zu tun: Wo Fritz Lang vom Einbruch des Unheimlichen in das unmittelbare gesellschaftliche Umfeld, in die Nachbarschaft erzählte, spricht Pucher von einem abstrakten, von außen in die Köpfe dringenden und medial wach gehaltenen Unbehagen - Medien haben die Welt in den letzten 77 Jahren verändert und den Charakter der Angst.
Pucher ist, anders als Fritz Lang, ein Kind dieser Medien. Wie auch immer beliebt der Kurzschluss des heutigen Berlin mit dem der Vor-Nazi-Zeit für heutige Künstler auch sein mag, er ist wird nicht plausibel.
Und Peter Kurth? Ihn hätte man gerne als Peter Lorre in diesem Remake oder besser Remix wirklich in der Rolle des Kindermörders gesehen, aber wenn er den berühmten Monolog spricht, mit dem Lorre vor dem Tribunal der Ganoven seine Obsession offenbart, ist er fast tonlos, distanziert, ironisch. Nur wenn er einen alten Beatles-Song singt, oder besser knurrt, dann rührt er an etwas aus Peter Lorres großer Verlorenheit.
"M - eine Stadt sucht einen Mörder"
Inszenierung: Stefan Pucher
Maxim Gorki Theater Berlin
Was bleibt, sind allenfalls Themensplitter, locker verstreut: So erzählt Daniel Lommatzsch in einem konfusen Monolog von einem Mann arabischen Aussehens in einem Flugzeug und seiner Angst vor einem Terroranschlag.
Mit der Berliner Angst vor einem Kindermörder hat das nur entfernt zu tun: Wo Fritz Lang vom Einbruch des Unheimlichen in das unmittelbare gesellschaftliche Umfeld, in die Nachbarschaft erzählte, spricht Pucher von einem abstrakten, von außen in die Köpfe dringenden und medial wach gehaltenen Unbehagen - Medien haben die Welt in den letzten 77 Jahren verändert und den Charakter der Angst.
Pucher ist, anders als Fritz Lang, ein Kind dieser Medien. Wie auch immer beliebt der Kurzschluss des heutigen Berlin mit dem der Vor-Nazi-Zeit für heutige Künstler auch sein mag, er ist wird nicht plausibel.
Und Peter Kurth? Ihn hätte man gerne als Peter Lorre in diesem Remake oder besser Remix wirklich in der Rolle des Kindermörders gesehen, aber wenn er den berühmten Monolog spricht, mit dem Lorre vor dem Tribunal der Ganoven seine Obsession offenbart, ist er fast tonlos, distanziert, ironisch. Nur wenn er einen alten Beatles-Song singt, oder besser knurrt, dann rührt er an etwas aus Peter Lorres großer Verlorenheit.
"M - eine Stadt sucht einen Mörder"
Inszenierung: Stefan Pucher
Maxim Gorki Theater Berlin