Wasser für alle

Von Thomas Kruchem |
In Sambia haben große Teile der Bevölkerung keinen Zugang zu sauberem Wasser. Strengere Gesetze und sogenannte Wasser-Kioske sollen die Situation nun allmählich verbessern - ein Vorbild für andere Länder des Kontinents.
Pastor Edwin Fomisa, ein wohlgenährter älterer Herr, trägt einen grauen Anzug mit lila-grünem Schlips, als er den Besucher durch seine Gemeinde führt. Der Geistliche begrüßt vor schmucken Häuschen aus Zementblöcken sitzende Frauen; er blickt kritisch auf einige Männer, die zielstrebigen Schritts ein nahes Bierlokal ansteuern. Kandundu C heißt die Siedlung, sie besteht aus 120 über wild begrünte Hügel verstreuten Häusern, verbunden durch nichts als schmale Trampelpfade. Doch Kandundu C ist kein Armenviertel - sagt der Pastor. Viele der Bewohner haben eine Arbeit; und alle Häuser sind legal gebaut.

"Die Leute stellen einen Antrag bei der Stadtverwaltung, die ihnen ein Grundstück zuteilt - ohne jede Infrastruktur jedoch; ohne Wasseranschluss und ohne Weg, der zu dem Grundstück führt."

Keine Infrastruktur oder eine weitgehend verrottete Infrastruktur. Viele Häuser haben zwar einen Wasseranschluss; aus den meisten jedoch ragen die Abwasserrohre ins Nichts oder in mit Unkraut zugewachsene Gräben. Und überall riecht es penetrant nach Fäkalien. Großmutter Mary Mangowara verscheucht mit ihrem rot-gelb geblümten Kopftuch fette Fliegen und schüttelt den Kopf.

"Die Fäkalien liegen überall herum hier. Dabei sollten sie eigentlich in die Senke dort fließen - in einen Tank aus Beton. Der aber ist längst kaputt; und die Stadtverwaltung hat genau dort, wo er liegt, mehreren Familien Bauplätze zugeteilt. Das Loch hier vorne, weiter oben, haben wir dann gegraben. Aber auch die Leitungen dorthin sind kaputt."

Kandundu C - ein Vorort der Stadt Solwezi, gelegen in Sambia, 600 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Lusaka - im so genannten Kupfergürtel. Sambia, das Land des Sambesi und der tausend Wasserfälle, verfügt über 40 Prozent der Wasserressourcen im südlichen Afrika; und das Recht auf sauberes Wasser steht in der Verfassung. Dennoch trinken in den rasch wachsenden Städten des Landes gerade zwei von drei Menschen einwandfreies Wasser; in den Armenvierteln nur die Hälfte. Hauptursache der prekären Situation ist, dass Staatsgründer Kenneth Kaunda und seine Nachfolger 40 Jahre lang kaum in die Wasser-Infrastruktur investiert haben, erklärt Simone Klawitter, Wasserexpertin der "Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit", GTZ. In einem großen Slum Lusakas, zum Beispiel...

"... gibt es eine Haupt-Wasserversorgungsleitung. Und die besteht aus Zement. So wurde halt zu Kaunda-Zeiten so eine Wasserleitung gebaut. Und die platzt täglich. Dann haben wir eine riesengroße Wasserfontäne mit einem riesengroßen Druck. Dann kommt die "utility", muss das gesamte Wasser abschalten, ist innerhalb von zwei, drei Tagen in der Lage, dieses Leck zu reparieren; und am nächsten Tag, drei Meter weiter, haben Sie die nächste Fontäne."

Angesichts der vielen Löcher in sambischen Wasserleitungen wäre es besonders wichtig, Abwässer und Toilettenabfälle ordentlich zu entsorgen. Davon jedoch kann keine Rede sein - berichtet Victor Muyeba vom nationalen Wasserfond DTF, der das Wasser- und Abwasserwesen in Sambia zu verbessern sucht.

"In Städten wie Lusaka leben die meisten Menschen in dicht besiedelten Armenvierteln. Sie benutzen für ihre Notdurft in der Regel einfache Plumpsklos. Ist nicht einmal dafür genug Platz vorhanden, benutzen sie Eimer, die sie irgendwo entleeren. 'Cavelas' oder fliegende Toiletten nennen die Leute solche Eimer, die sehr zur Verbreitung von Krankheiten beitragen in unseren Armenvierteln."

Krankheiten wie die Cholera, an der allein im April 2010 fast 200 Einwohner Lusakas starben.

Weit weg von Lusaka, in der Stadt Solwezi, strahlt Clement Machai übers ganze Gesicht. Machai ist verantwortlich für die frisch renovierte Wasseraufbereitungsanlage der Stadt, gelegen in einem parkähnlichen Gelände am Fluss.

"Unser Trinkwasser beziehen wir aus dem Solwezi River dort unten. Ein recht schmaler Fluss, der aber auch zur Trockenzeit stets genug Wasser führt. Mit zwei Dieselpumpen pumpen wir das Wasser in das Becken dort, wo sich die Feststoffe absetzen. Etwas Aluminiumsulfat im Wasser sorgt dann dafür, dass sich verbleibende Schwebstoffe verklumpen. Spätestens in der Sandfilteranlage bleiben auch die letzten Partikel hängen. In einem Tank schließlich chloren wir das Wasser und pumpen es in über das Stadtgebiet verteilte Speichertanks."

Solche Speichertanks versorgen inzwischen zwei Drittel der Bürger Solwezis mit einwandfreiem Wasser. Kein Vergleich zur Situation vor noch einem Jahrzehnt, sagt im Büro der "Northwestern Water Company" deren Manager Mushany Kapusana.

"Vor zehn Jahren waren sowohl die Trinkwasserver- als auch die Abwasserentsorgung völlig unzulänglich. Im Trinkwasser hatten wir jede Menge gelöster Feststoffe und Keime. Außerdem lief sogar hier, in der Provinzhauptstadt, nur fünf Stunden täglich Wasser durch die Leitungen. Inzwischen haben wir die Trinkwasserversorgung deutlich verbessert. Wir liefern jetzt 23 bis 24 Stunden am Tag Wasser; wir haben unsere Kläranlage komplett renoviert; die Qualität unseres Wassers entspricht jetzt den Standards der Weltgesundheitsorganisation WHO."

Ihren langen Marsch mit dem Ziel, irgendwann alle Bürger Sambias mit sauberem Wasser zu versorgen, begannen die Politiker des Landes Ende der 90er Jahre. Damals lag die Wasserversorgung völlig am Boden; unter dem Einfluss internationaler Geber beschloss die Regierung, das Wasser- und Abwasserwesen der Städte vorsichtig zu kommerzialisieren. Die bis dahin von den Kommunen betriebene Wasserversorgung wurde Unternehmen übertragen, die zwar Kommunen und Regionen gehören, aber nach privatwirtschaftlichen Grundsätzen handeln. Ihre Aufgabe ist, gutes Wasser zu kostendeckenden und fairen Preisen bereitzustellen.

Kontrolliert werden diese Unternehmen, damit sie regionale Monopole nicht ausnutzen, von einer unabhängigen Behörde namens NWASCO. NWASCO überwacht, mit chemischen und bakteriologischen Untersuchungen nach internationalen Standards, die Qualität des Wassers; die Behörde reguliert - auf der Basis strenger Kostenanalysen - die Wasserpreise; sie zwingt die Unternehmen, Aufträge an den tatsächlich günstigsten Anbieter zu vergeben; Wasserrohrbrüche rasch zu reparieren und Außenstände einzutreiben, kurz, effizient zu wirtschaften. "Leicht gesagt", meint in Solwezi Wassermanager Kapusana und klagt darüber, dass bis heute viele Sambier nicht einsehen, warum sie bezahlen sollen für Trinkwasser. Wasser sei doch ein Geschenk Gottes.

"Wir müssen immer und immer wieder der Bevölkerung klarmachen, dass zwar Wasser aus Flüssen und Regenwasser nichts kosten, dass aber die Aufbereitung von Wasser zu Trinkwasser und dessen Speicherung in Reservoirs teuer ist. Die Frage ist: Wer zahlt für diese Kosten? Wir, "Northwestern Water", sind ein kommerzielles Unternehmen. Das heißt: Jeden Kwacha, den wir für Chemikalien, Strom und Löhne ausgeben, müssen uns unsere Kunden erstatten."

Anders als in Europa berücksichtigen sambische Wasserunternehmen dabei die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit ihrer vielfach bitterarmen Kunden. Es gibt - angeregt von Hilfsorganisationen wie der GTZ - soziale Preise, erklärt Simone Klawitter.

"Hier in Sambia ist das so, dass so genannte Stufentarife eingeführt sind. Das heißt: Für die ersten sechs Kubikmeter pro Monat bezahlt die Familie einen Preis, der sehr billig ist - um also das Mindestmaß an Wasser bezahlbar zu halten; und damit kommt man im Grunde genommen auch dem Menschenrecht auf Wasser nach. In dem Moment, wo man mehr als sechs Kubikmeter im Monat bezahlt als Familie, geht der Tarif nach oben. Und er bewegt sich im Bereich der Kostendeckung. Und in dem Moment, wo man mit dem Wasser seinen Pool füllt, und da gibt es zahlreiche hier in Sambia, oder man mehr als zwölf Kubikmeter im Monat verbraucht, dann geht der Wasserpreis extrem nach oben, wird sehr teuer. Und damit werden sozusagen die ersten sechs Kubikmeter subventioniert, um zumindest in die Nähe der Kostendeckung zu kommen."

Das Problem: Mit sozial verantwortlich gestalteten Preisen verdient ein Wasserunternehmen in einem armen Land nicht genug Geld, um bitter notwendige Investitionen zu finanzieren; neue Leitungen, Reservoirs und Aufbereitungsanlagen. Deshalb haben Entwicklungshilfe-Geber und die sambische Regierung 2003 den eingangs erwähnten nationalen Wasserfond gegründet. Dieser Fond finanziert, in allerdings bescheidenem Umfang, Projekte der städtischen Wasser- und Abwasserinfrastruktur; in enger Zusammenarbeit mit der Regulierungsbehörde und streng kontrolliert von internationalen Buchprüfern. Zugleich treibt die Gebergemeinschaft die Versorgung des ländlichen Raums mit tausenden Tiefbrunnen voran; mit Brunnen, die von kommunalen Komitees so verwaltet werden, dass sie nicht zu Viehtränken verkommen und auch langfristig die Ersatzteilversorgung sichergestellt ist. In einigen Jahren soll keine Frau mehr Wasser aus einem krokodilverseuchten Fluss schöpfen müssen.

Frieda Muemba ist eine hübsche, in frisches Blau-Gelb-Weiß gekleidete Frau mit ernstem, fragendem Blick. Im Armenviertel McKensey der Stadt Ndola im Osten des Kupfergürtels betreibt sie, zwischen grasgedeckten Lehm- und Ziegelhütten, einen so genannten Wasserkiosk. An der Außenwand eines kleinen Gebäudes sind zwei Wasserhähne und eine Wasseruhr angebracht; drinnen liegen auf Regalen Süßigkeiten, Zigaretten und Kondome. Dieser Kiosk gehört dem lokalen Wasserunternehmen "Kafubu Water and Sewerage Company". Finanziert hat ihn der Wasserfond - so wie zwei weitere Kioske in McKensey und 450 in ganz Sambia, die insgesamt 700.000 Menschen mit Trinkwasser versorgen. Wasserkioske sind eine sambische Erfindung. Sie sollen, im Rahmen der kommerziellen Wasserversorgung, auch den Stadtbewohnern sauberes Wasser bereitstellen, die sich keine Leitung in die eigene Hütte leisten können. "Die Preise sind lächerlich gering", sagt Frieda Muemba; und doch schlägt sich die Wasserverkäuferin mit demselben Problem herum wie Wassermanager Kapusana in Solwezi.

"Das Wasserunternehmen hier in Ndola hat vor kurzem den Wasserpreis erhöht - auf 50 Kwacha, knapp einen Euro-Cent, pro 20-Liter-Eimer. Davon bekomme ich 30 Prozent, das heißt, bei 150 Eimern am Tag gerade einen halben Euro. Trotzdem mosern etliche Leute und schöpfen ihr Wasser wieder aus irgendwelchen Löchern. Ich verstehe das, ehrlich gesagt, nicht. 50 Kwacha sind doch auch für uns, die wir bitterarm sind, kein Geld. Dafür kann man ja nicht mal ein Bonbon kaufen. Egal - sagen diese Leute. Dass sie für Wasser überhaupt bezahlen müssen, sei eine Schande. Wasser sei ein Geschenk Gottes."

"Immerhin kaufen inzwischen 70 Prozent der Leute hier ihr Wasser bei mir", sagt Frieda und kommt dann, ganz von sich aus, auf ein Thema zu sprechen, das auf den ersten Blick wenig mit ihrer Arbeit zu tun hat. "Ich bin HIV-positiv", sagt die Mutter von vier Kindern. "Und ich schäme mich nicht dafür." - Diese mutige Haltung Friedas kommt einem immer wichtiger werdenden Anliegen der sambischen Regierung entgegen: HIV-Positive, die heute - dank moderner Medikamente - jahrzehntelang überleben, sollen auch in die Gesellschaft integriert werden. Das Stigma der Krankheit; das angstvolle Schweigen darüber; der immer noch verbreitete Glaube, Hexerei sei Ursache der Erkrankung - all das soll durch offenes Reden über HIV-Aids bekämpft werden; Hand in Hand mit sachlicher Aufklärung darüber, wie sich der Einzelne schützen kann und warum gerade HIV-Positive sauberes Wasser brauchen. Was lag da näher, als aus Wasserkiosken zugleich kleine HIV-Aids-Aufklärungszentren zu machen, die Broschüren verteilen und Kondome verkaufen?

"Mit meinem Wissen über die Krankheit kann ich jetzt auch Leute aufklären. Und vor allem denen, die vielleicht HIV-Infizierte in der Familie haben, sage ich: Man bekommt viel seltener Durchfall, wenn man Wasser vom Kiosk trinkt. Dies Wasser nämlich ist sauber, weil es gechlort ist. Das Wasser aus den so genannten Brunnen jedoch ist verpestet mit dem Schmutz der Plumpsklos ringsum. Die meisten HIV-Infizierten hier, glaube ich, trinken jetzt Wasser von meinem Kiosk. Und immer weniger Leute wenden den Blick ab, wenn sie mich sehen."

Um gesund zu bleiben, braucht der Mensch neben sauberem Wasser eine Abwasserentsorgung. Die jedoch ist teuer - weshalb die Wasserunternehmen Sambias auch im letzten Jahrzehnt kaum ins Abwasserwesen investiert haben. In Solwezi zum Beispiel verfügt bis heute nur jeder zehnte Haushalt über eine Abwasserentsorgung; entsprechend häufig kommt es zu Choleraepidemien. "Wir müssen uns endlich diesem Problem stellen", sagte sich schließlich Mushany Kapusana von "Northwestern Waters". Er reagierte auf die ständigen Klagen der Bürger im Stadtteil Kandundu und beantragte beim Wasserfond die Finanzierung einer so genannten dezentralen Abwasserentsorgung für Kandundu C.

"Zunächst brauchen wir ein gewisses Kapital, um die relativ teuren Abwasserleitungen und Kläranlagen überhaupt zu bauen. Schon vor dem Bau jedoch müssen wir der betroffenen Bevölkerung klar machen, warum sie sich bei solchen Projekten auch selbst engagieren muss. Die Leute müssen verstehen, welche Vorteile es ihnen bringt, ihre Toiletten an ein Rohr anzuschließen, das schließlich in eine Kläranlage mündet. Nur dann können wir ein solches System nachhaltig betreiben. Wir brauchen später nämlich Geld von den Leuten, um die Anlage zu unterhalten und Reparaturen vorzunehmen. Dies Geld müssen die von der Abwasserentsorgung profitierenden Bürger aufbringen."

Wieder das Problem Geld. Die Bürger Sambias sind noch weniger bereit, für die Entsorgung ihrer Abwässer zu zahlen als für Wasser. "Ein kulturelles Problem, das wir überwinden müssen", sagt der energische Manager. Ein halbes Jahr lang hat er mit den 120 Familien Kandundus verhandelt - mit Familien, die zwar nicht reich, aber auch nicht extrem arm sind. "Wollt Ihr das Projekt wirklich?" hat er zunächst gefragt und dann: "Wo soll die Kläranlage hin? Was für Latrinen wollt Ihr? Seid ihr bereit, einen Eigenbeitrag von 100 Euro pro Familie zu leisten? Werdet ihr Inspektionsboxen und Leitungen auf eurem Grundstück sauber halten und regelmäßig Gebühren zahlen, die bei einem Viertel eurer Wasserkosten liegen?" - Erst seit all diese Fragen positiv beantwortet und in einem Vertrag geregelt sind, glaubt Kapusana, dass die Einwohner Kandundus tatsächlich Verantwortung übernehmen werden für ihr neues Abwassersystem. Inzwischen wurde mit dem Bau begonnen; zum Konzept gehören vier kleine Biogasanlagen.

"Aus Toilettenabfällen steigt, wenn sie sich zersetzen, Methangas auf. Deshalb bauen wir im Rahmen dieses Projekts vier kleine Biogasanlagen. Es handelt sich um in das Abwassersystem integrierte, kuppelförmige Betonkonstruktionen. Diese sind so in den Boden eingelassen, dass sich die festen Bestandteile der sie durchfließenden Abwässer am Boden der Konstruktion sammeln. Während sich nun dieses organische Material zersetzt, steigt Methangas, das leichter ist als Luft, unter das Dach des Gefäßes. Von dort erreicht es über einfache Leitungen die umliegenden Häuser - wo man es zum Kochen, für Gaslampen und sogar zum Betreiben kleiner Maschinen verwenden kann. Kein Wunder, dass die Bevölkerung von dieser Komponente unseres Projekts besonders angetan ist. Leider können wir nicht alle Haushalte mit Methan versorgen. Typischerweise brauchen wir nämlich, um ein Haus mit Gas zu versorgen, die Abwässer und organischen Feststoffe von zehn Haushalten."

Eine mustergültige Abwasserentsorgung, die nichts Überflüssiges enthält. Trotzdem kostet sie 170.000 Euro für 120 Haushalte. Der Finanzier solche Projekte, der nationale Wasserfond, braucht dringend ein höheres Jahresbudget als, wie im Moment, gerade vier Millionen Euro.

Mit sehr begrenzten Mitteln versucht Sambia, seit nunmehr einem Jahrzehnt, das gigantische Problem seines Wasser- und Abwasserwesens in den Griff zu bekommen; ein Problem, dessen Lösung von zentraler Bedeutung ist für die Lebensqualität der Menschen hier. Internationale Geber wie Deutschland und Dänemark investieren in dieses Vorhaben; sie überzeugen die sambische Regierung, auch eigenes Geld zu investieren; bilden Mechaniker, Elektriker und Wassermanager aus.

Erstmals in Afrika wurden überdies, angeregt von der deutschen GTZ, unabhängige Institutionen wie der nationale Wasserfond DTF und die Regulierungsbehörde NWASCO ins Leben gerufen. Einrichtungen, die durch strikte internationale Kontrolle abgeschottet sind von der im Lande immer noch verbreiteten Korruption. Institutionen des Misstrauens, sicherlich; Institutionen aber, die Vorhaben effizient verwirklichen und wohl unentbehrlich sind für den nachhaltigen Aufbau einer Wasser- und Abwasserinfrastruktur in Afrika. Auch deshalb wird das sich langsam, aber stetig entwickelnde "Modell Sambia" schon jetzt nachgeahmt in anderen Ländern des Kontinents; in Kenia, zum Beispiel; in Tansania und Uganda.
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