Was nun, Frau Merkel?
Es kommt eine politisch freundlose Zeit auf uns zu. Die Währung schrumpelt, statt des Mutes zu immer neuen Reformen ist nun plötzlich die Rolle rückwärts auf der Tagesordnung - egal, ob es sich um die Schludergesellschaft in Euro-Land handelt oder um die konservative Zurück-Truppe in der CDU, die unter dem Deckmantel der großen Krise Merkels pragmatische CDU-Öffnung kassieren möchte.
Europa soll nationalisiert und rück-abgewickelt werden, Frankreichs Sarkozy gibt - welch ein Hohn für Angela Merkel alias "Madame No" - das von den Deutschen maßgeblich mitgestiftete Euro-Rettungsgeld für Europas Schuldenmacher aus. Den Deutschen schwinden im Milliardentrubel die Sinne. Griechenland, Portugal, Spanien, Italien ...
Europa wird zur Horrorgemeinschaft, die "Bild"-Zeitung tut ihr übriges dazu. Einer, der in den vergangenen Tagen einen ausgezeichneten Erklärungsversuch unternommen hat - Finanzminister Wolfgang Schäuble - ist ausgerechnet jetzt zum Patienten geworden. Erst hatten sie kein Glück und dann auch noch Pech!
Wer es in diesen aufregenden deutschen Zeiten einfach mag, der ist beim Blick auf den Wirrwarr, den Euro, NRW und verweigerte Führung angerichtet haben, mit der Frage gut bedient: Was nun, Frau Merkel?
Die Kanzlerin hat Führung verweigert, vermutlich, weil auch sie nicht recht weiter weiß. Da ist es gut, wenn man Opposition sein und kritisieren darf, nicht wahr, Herr Steinmeier? Das hat die SPD mit Schröders Agenda in Erfahrung bringen dürfen.
Hat es die Kanzlerin nicht versäumt, ihre Politik zu erklären? Altkanzler Schröder an ihrer Stelle hätte längst mit großem Trara seine Ansprache an die Nation inszeniert. Wenn die Mehrzahl der Bürger schon nicht mehr zu verstehen scheint, weshalb wer wohin Milliarden-Rettungspakete verschiebt - und wieso immer die gleichen sie bezahlen sollen - dann, wenigstens das, käme ein Macher gut an.
Der müsste nicht einmal genau wissen, wie es geht. Er sollte nur vermitteln, dass es nicht so sein kann, dass Spekulanten jeden Tag aufs Neue die Politik erpressen können. Führung muss sein und alles ist nichts wert, wenn man es nicht ständig, gut und überzeugend erklärt.
Die CDU-Vorsitzende hat das Regieren seit der Bundestagswahl blockiert, sehen wir vom Lutschbonbon für die Hoteliers und FDP-Spender ab. Man wollte damit nicht die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen vergeigen. Jetzt ist es doch knüppeldick für Guido Westerwelles Luftikustruppe und für die mutlosen Rüttgers-Wahlkämpfer gekommen. Dann hätte die Merkel-Koalition ja doch richtig regieren können, denn ab sofort geht dreieinhalb Jahre nicht mehr viel.
Es beginnt die politische Ära der Adabeis: Dabei sein werden SPD, Grüne, Linke, Saarlands Jamaika-Truppe und NRWs schillernde Haufenwolke. Es wird geampelt und gehampelt. Das dürfte kaum zur Beruhigung in der Krise beitragen, wo doch manche ahnen, das Schlimmste steht uns erst noch bevor.
Merkel und Westerwelle - was wollen, was können die eigentlich noch?
Der Bundesaußenminister, Vizekanzler und Mister 14 Prozent, will sich angeblich wieder einmal neu erfinden. Die Bundes- und Weltpolitik als persönliche Experimentierbühne? Das darf doch wohl nicht wahr sein!
Und Angela Merkel, was nun?
Sie, die kühle Klempnerin der Macht, kann länger stillhalten als alle anderen hyperventilierenden Konkurrenten. So viel steht fest. Sie wusste schon lange, dass dem Land politisch freudlose Jahre bevorstehen.
Sie pfeift aufs Profil und kalkuliert kalt die Architektur der Macht. Nichts spricht dafür, dass man damit als Regierungschefin das Maximum für das eigene Land herausholt.
Aber es spricht auch nicht viel dafür, dass Merkels Euro-Zögern die Rettungsversuche wirklich verteuert haben. Es spricht nichts dafür, dass die eifersüchtigen Ministerpräsidenten, heißen sie Koch, Wulff oder sonst wie, der CDU oder der Koalition dadurch Halt geben, dass sie immer wieder folgenlos die fehlende klare Linie beklagen. Jeder hatte seine Chance. Und Merkel ist vorn.
Wenn sie die Nerven behält, bleibt sie vorerst alternativlos. Wie der Euro.
Europa wird zur Horrorgemeinschaft, die "Bild"-Zeitung tut ihr übriges dazu. Einer, der in den vergangenen Tagen einen ausgezeichneten Erklärungsversuch unternommen hat - Finanzminister Wolfgang Schäuble - ist ausgerechnet jetzt zum Patienten geworden. Erst hatten sie kein Glück und dann auch noch Pech!
Wer es in diesen aufregenden deutschen Zeiten einfach mag, der ist beim Blick auf den Wirrwarr, den Euro, NRW und verweigerte Führung angerichtet haben, mit der Frage gut bedient: Was nun, Frau Merkel?
Die Kanzlerin hat Führung verweigert, vermutlich, weil auch sie nicht recht weiter weiß. Da ist es gut, wenn man Opposition sein und kritisieren darf, nicht wahr, Herr Steinmeier? Das hat die SPD mit Schröders Agenda in Erfahrung bringen dürfen.
Hat es die Kanzlerin nicht versäumt, ihre Politik zu erklären? Altkanzler Schröder an ihrer Stelle hätte längst mit großem Trara seine Ansprache an die Nation inszeniert. Wenn die Mehrzahl der Bürger schon nicht mehr zu verstehen scheint, weshalb wer wohin Milliarden-Rettungspakete verschiebt - und wieso immer die gleichen sie bezahlen sollen - dann, wenigstens das, käme ein Macher gut an.
Der müsste nicht einmal genau wissen, wie es geht. Er sollte nur vermitteln, dass es nicht so sein kann, dass Spekulanten jeden Tag aufs Neue die Politik erpressen können. Führung muss sein und alles ist nichts wert, wenn man es nicht ständig, gut und überzeugend erklärt.
Die CDU-Vorsitzende hat das Regieren seit der Bundestagswahl blockiert, sehen wir vom Lutschbonbon für die Hoteliers und FDP-Spender ab. Man wollte damit nicht die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen vergeigen. Jetzt ist es doch knüppeldick für Guido Westerwelles Luftikustruppe und für die mutlosen Rüttgers-Wahlkämpfer gekommen. Dann hätte die Merkel-Koalition ja doch richtig regieren können, denn ab sofort geht dreieinhalb Jahre nicht mehr viel.
Es beginnt die politische Ära der Adabeis: Dabei sein werden SPD, Grüne, Linke, Saarlands Jamaika-Truppe und NRWs schillernde Haufenwolke. Es wird geampelt und gehampelt. Das dürfte kaum zur Beruhigung in der Krise beitragen, wo doch manche ahnen, das Schlimmste steht uns erst noch bevor.
Merkel und Westerwelle - was wollen, was können die eigentlich noch?
Der Bundesaußenminister, Vizekanzler und Mister 14 Prozent, will sich angeblich wieder einmal neu erfinden. Die Bundes- und Weltpolitik als persönliche Experimentierbühne? Das darf doch wohl nicht wahr sein!
Und Angela Merkel, was nun?
Sie, die kühle Klempnerin der Macht, kann länger stillhalten als alle anderen hyperventilierenden Konkurrenten. So viel steht fest. Sie wusste schon lange, dass dem Land politisch freudlose Jahre bevorstehen.
Sie pfeift aufs Profil und kalkuliert kalt die Architektur der Macht. Nichts spricht dafür, dass man damit als Regierungschefin das Maximum für das eigene Land herausholt.
Aber es spricht auch nicht viel dafür, dass Merkels Euro-Zögern die Rettungsversuche wirklich verteuert haben. Es spricht nichts dafür, dass die eifersüchtigen Ministerpräsidenten, heißen sie Koch, Wulff oder sonst wie, der CDU oder der Koalition dadurch Halt geben, dass sie immer wieder folgenlos die fehlende klare Linie beklagen. Jeder hatte seine Chance. Und Merkel ist vorn.
Wenn sie die Nerven behält, bleibt sie vorerst alternativlos. Wie der Euro.