"Was kommt nach dem Sturm?"

Gast: Herbert Blomstedt, Moderation: Gerald Felber · 03.11.2013
Seine "Eroica" hat man sie – in Anlehnung an Beethoven - genannt, fühlte sich an Goethes "Faust" oder die traurige Geschichte von Hero und Leander erinnert; doch insgesamt scheinen die vielen literarisierenden Deutungsversuche eher darauf hinzudeuten, dass es bei Johannes Brahms' 3. Sinfonie, in der es kaum vordergründige Dramatik gibt und alle vier Sätze leise enden, bestimmte Zugangsschwierigkeiten gibt.
Der Dirigent Herbert Blomstedt, inzwischen 82, liebt dieses eigenartige Brahms'sche Musenkind vielleicht gerade deshalb besonders. Im Umfeld einer Aufführungsserie im vergangenen Herbst entwickelte er im Gespräch mit Gerald Felber seine Sicht auf die vier Sätze der F-Dur-Sinfonie, an der er besonders den idealen Ausgleich zwischen Volkstümlichkeit und Kunstfertigkeit, sofort fassbarer Eingängigkeit und konstruktiver Raffinesse bewundert.

Neben seiner eigenen Interpretation mit dem Leipziger Gewandhausorchester wird auch zu hören sein, in welcher Weise sich andere namhafte Dirigenten dem ebenso knappen wie komplizierten Werk nähern: Die älteste der vorgestellten Aufnahmen wird von Bruno Walter geleitet, die jüngste von Simon Rattle.