Wandgemälde zur Befreiung Belgrads ohne Erlaubnis übermalt

Die serbische Hauptstadt Belgrad feiert am Sonntag den 80. Jahrestag seiner Befreiung im Zweiten Weltkrieg. Doch die Feierlichkeiten sind von einem Eklat überschattet. Ein symbolträchtiges Wandgemälde, das an das Ereignis erinnerte, wurde zuvor übermalt. Das fünf Stockwerke hohe Kunstwerk, das Menschen mit erhobenen Fäusten sowie ein Zitat eines berühmten Partisanenkämpfers zeigt, markierte die sieben Jahrzehnte der Befreiung Belgrads. Das Fresko wurde drei Tage vor dem Jahrestag ohne ihre Zustimmung übermalt, erklärte das Künstlerkollektiv KURS, das Inhaber der Urheberrechte ist. Nach Angaben der Behörden soll ein neues Kunstwerk im Rahmen der Vorbereitungen der EXPO 2027 das Wandgemälde ersetzen. Serbien ist Gastgeber der EXPO 2027, einer internationalen Veranstaltung, bei der Innovation, Kultur und Bildung im Mittelpunkt stehen. Die Opposition vermutet, dass der Belgrader Bürgermeister das antifaschistische Erbe des kommunistischen Jugoslawiens untergraben will. Am 20. Oktober 1944 befreiten jugoslawische Partisanen und die sowjetische Rote Armee Belgrad von der deutschen Besatzung während des Zweiten Weltkriegs.