Wandel durch Annäherung
Vor 50 Jahren, am 15. Juli 1963, erzielte eine kleine Rede große Wirkung: Egon Bahr, damals Senatspressesprecher in West-Berlin, machte Anmerkungen zum Umdenken in der Ostpolitik und erfand dafür den Begriff "Wandel durch Annäherung". Zum 50. Jahrestag reflektierte kürzlich eine Tagung in der Evangelischen Akademie Tutzing die Wirkung dieses Wortes.
Im Juli 1963 tagte in der Evangelischen Akademie Tutzing am Starnberger See der traditionsreiche Politische Club. Zwei Jahre nach dem Mauerbau stellten der damalige Regierende Bürgermeister von Berlin, Willy Brandt, und sein Senatspressechef Egon Bahr ein Konzept vor, um Bewegung in die erstarrte Ost- und Deutschlandpolitik zu bringen. Egon Bahr brachte das Konzept auf den Begriff: "Wandel durch Annäherung". Heute gilt Bahrs Vortrag auf der Tagung 1963 als Beginn des Weges, der 1990 zur Wiedervereinigung Deutschlands führte.
Ende Juni 2013 thematisierte der Politische Club der Evangelischen Akademie Tutzing das historische Ereignis und die heutige Bedeutung des Begriffs "Wandel durch Annäherung". Historiker und prominente Politiker, darunter auch der 91-jährige Egon Bahr, nahmen daran teil.
Der Berliner Historiker Paul Nolte hielt einen Vortrag über den "Tutzinger Moment" von 1963.
Vortrag Paul Nolte Vortrag Paul Nolte
Sigmund Gottlieb, Fernseh-Chefredakteur des Bayerischen Rundfunks, sprach mit Egon Bahr darüber, wie es zu der geschichtsträchtigen Rede kam.
Gespräch Bahr und Gottlieb
Nach dem Rückblick auf die Neue Ostpolitik thematisierte die Tagung in Tutzing die Entwicklung nach 1990 – zunächst die innerdeutsche Entwicklung. Wie viel Annäherung zwischen beiden deutschen Gesellschaften hat es gegeben – wie viel Entfremdung ist geblieben? Günther Beckstein (CSU), Gregor Gysi (Die Linke) und Markus Meckel (SPD), 1990 DDR-Außenminister der ersten frei gewählten Regierung, sprachen über die Schwierigkeiten im Prozess der deutschen Einheit nach 1989.
Beckstein, Gysi, Meckel Gespräch Beckstein, Gysi, Meckel
Markus Meckel und Gregor Gysi sprachen über über Mentalitätsunterschiede und mangelndes Interesse der Deutschen in Ost und West aneinander.
Gespräch Meckel-Gysi
Wandel durch Annäherung war ein Konzept, das zunächst die Überwindung der innerdeutschen Blockade zum Ziel hatte. Zugleich war das Konzept der neuen Ostpolitik Teil der Entspannungspolitik, die nach 1989 zum Ende des ideologischen Ost-West-Konflikts geführt hat.
Die Tagung in Tutzing thematisierte aber die wenig beachtete Fortdauer des Ost-West-Konflikts. Dieser Konflikt ist nach wie vor potentiell gefährlich aufgrund der amerikanischen und russischen Atomrüstung. Das Problem der Atomrüstung sprach zunächst Egon Bahr an.
Egon Bahr über Atomrüstung heute
Die Schwierigkeiten des Verhältnisses zwischen Russland und dem Westen bildete auch den Schwerpunkt der Rede von Bundesaußenminister Guido Westerwelle.
Westerwelle über die heutige Ostpolitik Guido Westerwelle über die heutige Ostpolitik
Die Rolle Deutschlands in Europa thematisierte der ehemalige Ministerpräsident des Freistaats Sachsen, Kurt Biedenkopf.
Biedenkopf über Europa Kurt Biedenkopf über die Rolle Deutschlands in Europa
Die Zukunft Europas, das Nachspiel des Kalten Krieges in Europa und das schwierige Verhältnis des Westens zu Russland waren Themen eines Gesprächs am letzten Tag des Politischen Clubs der Akademie Tutzing. Moderator Stefan Scheider vom Bayerischen Rundfunk sprach mit dem ehemaligen deutschen Botschafter Wolfgang Ischinger und dem CSU-Europaparlamentarier Markus Ferber. Ischinger ist Leiter der Münchener Sicherheitskonferenz, er wies auf die Atomwaffen hin, die Ost und West nach wie vor aufeinander gerichtet haben.
Ischinger, Ferber Ischinger und Ferber über Atomwaffen
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Ende Juni 2013 thematisierte der Politische Club der Evangelischen Akademie Tutzing das historische Ereignis und die heutige Bedeutung des Begriffs "Wandel durch Annäherung". Historiker und prominente Politiker, darunter auch der 91-jährige Egon Bahr, nahmen daran teil.
Der Berliner Historiker Paul Nolte hielt einen Vortrag über den "Tutzinger Moment" von 1963.
Vortrag Paul Nolte Vortrag Paul Nolte
Sigmund Gottlieb, Fernseh-Chefredakteur des Bayerischen Rundfunks, sprach mit Egon Bahr darüber, wie es zu der geschichtsträchtigen Rede kam.
Gespräch Bahr und Gottlieb
Nach dem Rückblick auf die Neue Ostpolitik thematisierte die Tagung in Tutzing die Entwicklung nach 1990 – zunächst die innerdeutsche Entwicklung. Wie viel Annäherung zwischen beiden deutschen Gesellschaften hat es gegeben – wie viel Entfremdung ist geblieben? Günther Beckstein (CSU), Gregor Gysi (Die Linke) und Markus Meckel (SPD), 1990 DDR-Außenminister der ersten frei gewählten Regierung, sprachen über die Schwierigkeiten im Prozess der deutschen Einheit nach 1989.
Beckstein, Gysi, Meckel Gespräch Beckstein, Gysi, Meckel
Markus Meckel und Gregor Gysi sprachen über über Mentalitätsunterschiede und mangelndes Interesse der Deutschen in Ost und West aneinander.
Gespräch Meckel-Gysi
Wandel durch Annäherung war ein Konzept, das zunächst die Überwindung der innerdeutschen Blockade zum Ziel hatte. Zugleich war das Konzept der neuen Ostpolitik Teil der Entspannungspolitik, die nach 1989 zum Ende des ideologischen Ost-West-Konflikts geführt hat.
Die Tagung in Tutzing thematisierte aber die wenig beachtete Fortdauer des Ost-West-Konflikts. Dieser Konflikt ist nach wie vor potentiell gefährlich aufgrund der amerikanischen und russischen Atomrüstung. Das Problem der Atomrüstung sprach zunächst Egon Bahr an.
Egon Bahr über Atomrüstung heute
Die Schwierigkeiten des Verhältnisses zwischen Russland und dem Westen bildete auch den Schwerpunkt der Rede von Bundesaußenminister Guido Westerwelle.
Westerwelle über die heutige Ostpolitik Guido Westerwelle über die heutige Ostpolitik
Die Rolle Deutschlands in Europa thematisierte der ehemalige Ministerpräsident des Freistaats Sachsen, Kurt Biedenkopf.
Biedenkopf über Europa Kurt Biedenkopf über die Rolle Deutschlands in Europa
Die Zukunft Europas, das Nachspiel des Kalten Krieges in Europa und das schwierige Verhältnis des Westens zu Russland waren Themen eines Gesprächs am letzten Tag des Politischen Clubs der Akademie Tutzing. Moderator Stefan Scheider vom Bayerischen Rundfunk sprach mit dem ehemaligen deutschen Botschafter Wolfgang Ischinger und dem CSU-Europaparlamentarier Markus Ferber. Ischinger ist Leiter der Münchener Sicherheitskonferenz, er wies auf die Atomwaffen hin, die Ost und West nach wie vor aufeinander gerichtet haben.
Ischinger, Ferber Ischinger und Ferber über Atomwaffen
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