Walter Levin und das LaSalle Quartett
Flonzaley, Kneisel, Budapest – wer kennt die Namen dieser Streichquartette? Walter Levin, ehemaliger Primarius des LaSalle Quartetts, zeichnet in Folge 15 die Entwicklung der US-amerikanischen Kammermusik in den 1930er und 1940er Jahren nach. Viele der heute legendären Ensembles hat er noch persönlich gekannt, mehrere Stilwechsel miterlebt. Aber Levin ruft auch ins Gedächtnis, in welchem Ausmaß die Existenz von Konzertreihen bereits damals von privaten Mäzenen abhängig war.
Im Gespräch mit Werner Grünzweig und Wolfgang Hagen erzählt Walter Levin nicht nur die Geschichte des LaSalle Quartetts, sondern ruft auch wichtige Momente des Musiklebens des 20. Jahrhunderts ins Gedächtnis. Illustriert werden seine lebendigen Erinnerungen mit Ausschnitten seltener historischer Aufnahmen oder bisher nicht gesendeter Konzert-Mitschnitte aus dem Archiv des Quartetts. Im Anschluss an das Studio-Gespräch erklingt jeweils ein ganzes Werk in einer Aufnahme des LaSalle Quartetts.
Der in Berlin geborene Geiger Walter Levin, der am sechsten Dezember des Jahres 2009 seinen 85. Geburtstag feiert, stammt aus einer begüterten jüdischen Familie. Er lebte mit seinen Eltern von 1924 bis 1938 in Berlin-Dahlem, bis die ganze Familie 1938 nach Palästina emigrieren musste. Ab 1946 studierte er Violine bei Ivan Galamian an der Juilliard School of Music New York. Noch als Student gründete Levin das LaSalle Quartet, dessen Erster Geiger er bis 1987 war. Von 1953 bis 1989 unterrichtete er am College Conservatory of Music der Universität von Cincinnati (Ohio). Das LaSalle Quartett unternahm Konzerttourneen in der ganzen Welt und legte Maßstab setzende Schallplattenaufnahmen vor: das gesamte Œuvre für Streichquartett von Schönberg, Berg und Webern; Quartette von Beethoven, Brahms, Mendelssohn, Wolf und Zemlinsky; Quintette von Schubert und Schumann. Viele zeitgenössische Werke wurden eigens für das LaSalle Quartett komponiert und ihm gewidmet, so von György Ligeti, Luigi Nono, Michael Gielen, Mauricio Kagel und Witold Lutosławski. Im Mai 1987 beendete das LaSalle Quartett nach über 40 Jahren seine Konzerttätigkeit.
Heute bildet Walter Levin Streichquartette in vielen Ländern Europas aus und leitet Kammermusik-Kurse in Basel, Paris und Madrid. Hinzu kommen Gesprächskonzerte mit jungen Quartetten, Aufsätze, Radio- und Fernsehsendungen über Aspekte der Interpretation. Viele der wichtigsten Streichquartette haben in den letzten Jahrzehnten mit Walter Levin zusammengearbeitet, so das Alban Berg-, Artis-, Pražak-, Kuss-, Casals- und Artemis-Quartett.
Seitdem Walter Levin 1991/92 als Fellow dem Wissenschaftskolleg angehört, ist er zusammen mit seiner Frau Evi jedes Jahr nach Berlin zurückgekehrt, um lecture recitals am Wissenschaftskolleg wie für ein größeres Publikum im Rundfunk zu geben.
Wolfgang Hagen und Werner Grünzweig im Gespräch mit Walter Levin
Mit Ausschnitten aus:
Anton Webern
Streichquartett op. 28
2. Satz Gemächlich
LaSalle Quartett
Aufnahme Salzburg 1965
Ludwig van Beethoven
Quartett F-Dur op. 18 Nr. 1
3. Satz Scherzo Allegro molto
Kneisel String Quartet
Aufnahme vor 1917
Igor Strawinsky
Concertino für Streichquartett
LaSalle Quartett
Aufnahme 1962
Joseph Haydn
Streichquartett D-Dur op. 64 Nr. 5 ("Lerchen-Quartett")
4. Satz Finale Vivace
The Flonzaley Quartet
Aufnahme 1928
Joseph Haydn
Streichquartett Es-Dur op. 50 Nr. 3
4. Satz Finale Presto
Pro Arte String Quartet
Aufnahme 1934
Wolfgang Amadeus Mozart
Divertimento für Streichtrio Es-Dur KV 563
1. Satz
Budapest String Quartet
Live-Aufnahme 1944
Béla Bartók
Streichquartett Nr. 2 a-Moll op. 17 Sz 67
2. Satz Allegro molto capriccioso
Budapest String Quartet
Aufnahme 1936
Béla Bartók
Streichquartett Nr. 5 Sz 102
4. Satz Andante
Kolisch Quartett
Aufnahme 1941
Der in Berlin geborene Geiger Walter Levin, der am sechsten Dezember des Jahres 2009 seinen 85. Geburtstag feiert, stammt aus einer begüterten jüdischen Familie. Er lebte mit seinen Eltern von 1924 bis 1938 in Berlin-Dahlem, bis die ganze Familie 1938 nach Palästina emigrieren musste. Ab 1946 studierte er Violine bei Ivan Galamian an der Juilliard School of Music New York. Noch als Student gründete Levin das LaSalle Quartet, dessen Erster Geiger er bis 1987 war. Von 1953 bis 1989 unterrichtete er am College Conservatory of Music der Universität von Cincinnati (Ohio). Das LaSalle Quartett unternahm Konzerttourneen in der ganzen Welt und legte Maßstab setzende Schallplattenaufnahmen vor: das gesamte Œuvre für Streichquartett von Schönberg, Berg und Webern; Quartette von Beethoven, Brahms, Mendelssohn, Wolf und Zemlinsky; Quintette von Schubert und Schumann. Viele zeitgenössische Werke wurden eigens für das LaSalle Quartett komponiert und ihm gewidmet, so von György Ligeti, Luigi Nono, Michael Gielen, Mauricio Kagel und Witold Lutosławski. Im Mai 1987 beendete das LaSalle Quartett nach über 40 Jahren seine Konzerttätigkeit.
Heute bildet Walter Levin Streichquartette in vielen Ländern Europas aus und leitet Kammermusik-Kurse in Basel, Paris und Madrid. Hinzu kommen Gesprächskonzerte mit jungen Quartetten, Aufsätze, Radio- und Fernsehsendungen über Aspekte der Interpretation. Viele der wichtigsten Streichquartette haben in den letzten Jahrzehnten mit Walter Levin zusammengearbeitet, so das Alban Berg-, Artis-, Pražak-, Kuss-, Casals- und Artemis-Quartett.
Seitdem Walter Levin 1991/92 als Fellow dem Wissenschaftskolleg angehört, ist er zusammen mit seiner Frau Evi jedes Jahr nach Berlin zurückgekehrt, um lecture recitals am Wissenschaftskolleg wie für ein größeres Publikum im Rundfunk zu geben.
Wolfgang Hagen und Werner Grünzweig im Gespräch mit Walter Levin
Mit Ausschnitten aus:
Anton Webern
Streichquartett op. 28
2. Satz Gemächlich
LaSalle Quartett
Aufnahme Salzburg 1965
Ludwig van Beethoven
Quartett F-Dur op. 18 Nr. 1
3. Satz Scherzo Allegro molto
Kneisel String Quartet
Aufnahme vor 1917
Igor Strawinsky
Concertino für Streichquartett
LaSalle Quartett
Aufnahme 1962
Joseph Haydn
Streichquartett D-Dur op. 64 Nr. 5 ("Lerchen-Quartett")
4. Satz Finale Vivace
The Flonzaley Quartet
Aufnahme 1928
Joseph Haydn
Streichquartett Es-Dur op. 50 Nr. 3
4. Satz Finale Presto
Pro Arte String Quartet
Aufnahme 1934
Wolfgang Amadeus Mozart
Divertimento für Streichtrio Es-Dur KV 563
1. Satz
Budapest String Quartet
Live-Aufnahme 1944
Béla Bartók
Streichquartett Nr. 2 a-Moll op. 17 Sz 67
2. Satz Allegro molto capriccioso
Budapest String Quartet
Aufnahme 1936
Béla Bartók
Streichquartett Nr. 5 Sz 102
4. Satz Andante
Kolisch Quartett
Aufnahme 1941