Wahlen in Großbritannien

Ein Sensationssieg

David Cameron
Premierminister David Cameron mit seiner Frau Samantha am 8. Mai 2015 nach seinem Wahlsieg. © picture alliance / dpa / Foto: Facundo Arrizabalaga
Von Jochen Spengler, Korrespondent London · 08.05.2015
Wochenlang hatten Umfragen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Konservativen und Labor bei den Unterhauswahlen in Großbritannien vorhergesagt. Am Donnerstag haben die Briten mit großer Mehrheit Amtsinhaber David Cameron und damit die Konservativen wiedergewählt.
Premierminister David Cameron und seine konservative Partei haben die Wahl eindeutig gewonnen. Gegenüber 2010 haben sie sogar deutlich zugelegt. "Es erscheint jetzt sogar möglich, dass sie die absolute Mehrheit von 326 Sitzen erreichen", sagte Deutschlandradio-Korrespondent Jochen Spengler im Deutschlandradio Kultur.
Einen Erdrutschsieg gelang der Schottischen Nationalpartei, der ihr auch vorhergesagt wurde. "Sie könnte mit 56 Sitzen fast alle der 59 schottischen Parlamentssitze gewinnen, vor allem auf Kosten der Labor-Partei."
Insgesamt sei es für Labor eine mehr als enttäuschende Wahlnacht gewesen, sagte Spengler. Die Partei landet mit mehr als 90 Sitze weniger hinter den Tory-Konkurrenten, abgeschlagen mit etwa 230 Mandaten. Wichtige Parteipolitiker stehen vor dem Ende ihrer Karriere, weil sie den Einzug ins Parlament verpassten: darunter der Chef der schottischen Labour-Party Jim Murphy und der als Finanzminister gehandelte Ed Balls.
Konsequenzen für Ed Miliband
Nicht ausgeschlossen wird, dass Ed Miliband den Parteivorsitz abgibt. Er habe zwar seinen Wahlkreis gewonnen, "aber es gibt doch viele nun, die seinen Rücktritt erwarten", sagte Spengler.
Gleiches gilt für den Chef der Liberaldemokraten Nick Clegg, der seine Partei in eine Koalition mit den Tories geführt hatte. Die Fraktion schrumpft auf zwölf Mandate und damit auf ein Sechstel und verliert profilierte Persönlichkeiten wie die ehemaligen Wirtschafts- und Energieminister.
Die rechtspopulistische UKIP hat einen Sitz sicher bislang. Ihr Chef Nigel Farage bangt noch darum, den zweiten Sitz zu erobern und ins Unterhaus einzuziehen.
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